[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 2. Leipzig, 1751.ob ein Poet zur Kopfst. zu ziehen? anbey die gerühmte Möglichkeit eines reichen Poe- et ea, quae raro accidunt, non temere in agendis die Verschwendung hingegen, welche man quästio- zu
ob ein Poet zur Kopfſt. zu ziehen? anbey die geruͤhmte Moͤglichkeit eines reichen Poe- et ea, quae raro accidunt, non temere in agendis die Verſchwendung hingegen, welche man quaͤſtio- zu
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ob ein Poet zur Kopfſt. zu ziehen?
anbey die geruͤhmte Moͤglichkeit eines reichen Poe-
ten gemeiniglich nur unter die theoretiſchen Wahr-
heiten gerechnet wird, welche wohl ſchwerlich prak-
tiſch werden duͤrfte, ſo lange ihre Maͤcenaten dasje-
nige bleiben, was ſie groͤßtentheils ſind;
et ea, quae raro accidunt, non temere in agendis
negotiis computantur. l. 64. ff. de R. J.
die Verſchwendung hingegen, welche man quaͤſtio-
nirten Poeten zur Laſt legen will, vielmehr zu Be-
hauptung ihrer Steuerfreyheit gereichen muß, da,
ohne einen ſo koſtbaren Aufwand, die wenigſten
vermoͤgend ſeyn wuͤrden, denjenigen vorzuͤglichen
Charakter zu behaupten, welcher ihnen allein an-
ſtaͤndig iſt, und da es in der That einerley waͤre, ob
man einem gemeinen Manne Feuer und Waſſer,
oder einem Poeten Nektar und Ambra, unterſagen
wollte; uͤberhaupt aber ein Poet, ſtatt der ange-
ſonnenen Beſchwerung, vielmehr eine Steuerbegna-
digung, gleich andern preßhaften Perſonen zu ver-
dienen ſcheint, indem er bloß aus Liebe zu den ſchoͤ-
nen Wiſſenſchaften, und aus Begierde, der Nach-
welt zu gefallen, ſich oͤfters in ſo verwirrte Umſtaͤn-
de ſetzt, daß er ſeiner ſelbſt nicht maͤchtig iſt, daß er
Sterne beſchwoͤrt, Todte bannt, ganze Fluͤſſe mit
ſeinen Thraͤnen aufſchwellt, Felſen betaͤubt, und den
einſamen Waͤldern die Grauſamkeit einer Doris kla-
get, eben ſo, wie jener tapfere Ritter von der trau-
rigen Geſtalt, welcher ſich in dem ſchwarzen Ge-
buͤrge die empfindlichſte Buße auflegte, um die Haͤr-
tigkeit einer unempfindlichen Prinzeßin von Toboſo
zu
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