[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 1. Leipzig, 1751.VIRGILIVS. * Es ist ein erbaulicher Gebrauch, daß man zum Anfange
eines ieden Buchs aus einem alten Schriftsteller einige Worte setzet. Wenn in dem ganzen Buche nichts gutes ist, so sind wenigstens die Worte des alten Schriftstel- lers gut; ich habe es also auch nicht unterlassen wol- len. Jch habe mir wenigstens angelegen seyn las- sen, eine solche Stelle ausfündig zu machen, welche mit meinem gegenwärtigen Vorsatze gar kein Verhältniß hat. Denn dieses ist nach dem neuesten Geschmacke. VIRGILIVS. * Es iſt ein erbaulicher Gebrauch, daß man zum Anfange
eines ieden Buchs aus einem alten Schriftſteller einige Worte ſetzet. Wenn in dem ganzen Buche nichts gutes iſt, ſo ſind wenigſtens die Worte des alten Schriftſtel- lers gut; ich habe es alſo auch nicht unterlaſſen wol- len. Jch habe mir wenigſtens angelegen ſeyn laſ- ſen, eine ſolche Stelle ausfuͤndig zu machen, welche mit meinem gegenwaͤrtigen Vorſatze gar kein Verhaͤltniß hat. Denn dieſes iſt nach dem neueſten Geſchmacke. <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0078" n="[4]"/> <div> <cit> <quote> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">VIRGILIVS.</hi><lb/> ‒ ‒ ‒ procumbit humi bos.</hi> <note place="foot" n="*">Es iſt ein erbaulicher Gebrauch, daß man zum Anfange<lb/> eines ieden Buchs aus einem alten Schriftſteller einige<lb/> Worte ſetzet. Wenn in dem ganzen Buche nichts gutes<lb/> iſt, ſo ſind wenigſtens die Worte des alten Schriftſtel-<lb/> lers gut; ich habe es alſo auch nicht unterlaſſen wol-<lb/> len. Jch habe mir wenigſtens angelegen ſeyn laſ-<lb/> ſen, eine ſolche Stelle ausfuͤndig zu machen, welche mit<lb/> meinem gegenwaͤrtigen Vorſatze gar kein Verhaͤltniß hat.<lb/> Denn dieſes iſt nach dem neueſten Geſchmacke.</note> </hi> </quote> <bibl/> </cit> </div> </front> <body><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0078]
VIRGILIVS.
‒ ‒ ‒ procumbit humi bos. *
* Es iſt ein erbaulicher Gebrauch, daß man zum Anfange
eines ieden Buchs aus einem alten Schriftſteller einige
Worte ſetzet. Wenn in dem ganzen Buche nichts gutes
iſt, ſo ſind wenigſtens die Worte des alten Schriftſtel-
lers gut; ich habe es alſo auch nicht unterlaſſen wol-
len. Jch habe mir wenigſtens angelegen ſeyn laſ-
ſen, eine ſolche Stelle ausfuͤndig zu machen, welche mit
meinem gegenwaͤrtigen Vorſatze gar kein Verhaͤltniß hat.
Denn dieſes iſt nach dem neueſten Geſchmacke.
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Zitationshilfe: | [Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 1. Leipzig, 1751, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rabener_sammlung01_1751/78>, abgerufen am 22.02.2025. |