Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 1. Leipzig, 1751.

Bild:
<< vorherige Seite




Hochedler Herr,
Hochgeehrtester Herr,

Welchergestalt Eure Hochedl. in Jhrer Mo-
natsschrift,
daß alle muntre Köpfe dieses großen deutschen
Reichs die Freyheit haben sollten, Jhre Samm-
lung durch ihren Beytrag zu befördern,

hochgeneigt, und günstig erlaubt, nicht minder,
daß Denenselben sie die wohlgerathenen Proben
von der Stärke ihres Geistes, und der Gründ-
lichkeit ihres Verstandes zur Bekanntmachung
anvertrauen möchten,

zugleich ersucht: Solches muß Ew. Hochedl. noch
wohl erinnerlich seyn, erhellet auch aus der Vorrede
de dato Leipzig, den 1ten Heumonats 1741. pag. 15.
allenthalben in mehrerm.

Nachdem nun von meinem hochgeehrtesten Herrn
hierdurch ich befehliget zu seyn glaube, dasjenige, so
zur Ausbesserung der deutschen Sprache dienet,
treufleißigst und pflichtschuldigster Maßen beyzutra-
gen, mithin den Vorwurf mit Grunde nicht befürch-
ten darf,

quod culpa sit, immiscere se rei ad se non pertinenti,
l. 36. D. de R. I.

wenigstens wider den klaren Jnnhalt der Gesetze lau-
fen würde, wenn jemand, daß ich mir diese Freyheit
nehme, übel deuten wollte,

quia,
C 5




Hochedler Herr,
Hochgeehrteſter Herr,

Welchergeſtalt Eure Hochedl. in Jhrer Mo-
natsſchrift,
daß alle muntre Koͤpfe dieſes großen deutſchen
Reichs die Freyheit haben ſollten, Jhre Samm-
lung durch ihren Beytrag zu befoͤrdern,

hochgeneigt, und guͤnſtig erlaubt, nicht minder,
daß Denenſelben ſie die wohlgerathenen Proben
von der Staͤrke ihres Geiſtes, und der Gruͤnd-
lichkeit ihres Verſtandes zur Bekanntmachung
anvertrauen moͤchten,

zugleich erſucht: Solches muß Ew. Hochedl. noch
wohl erinnerlich ſeyn, erhellet auch aus der Vorrede
de dato Leipzig, den 1ten Heumonats 1741. pag. 15.
allenthalben in mehrerm.

Nachdem nun von meinem hochgeehrteſten Herrn
hierdurch ich befehliget zu ſeyn glaube, dasjenige, ſo
zur Ausbeſſerung der deutſchen Sprache dienet,
treufleißigſt und pflichtſchuldigſter Maßen beyzutra-
gen, mithin den Vorwurf mit Grunde nicht befuͤrch-
ten darf,

quod culpa ſit, immiſcere ſe rei ad ſe non pertinenti,
l. 36. D. de R. I.

wenigſtens wider den klaren Jnnhalt der Geſetze lau-
fen wuͤrde, wenn jemand, daß ich mir dieſe Freyheit
nehme, uͤbel deuten wollte,

quia,
C 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0115" n="41"/>
        <fw place="top" type="header">
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        </fw>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div>
          <salute> <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Hochedler Herr,</hi><lb/>
Hochgeehrte&#x017F;ter Herr,</hi> </salute><lb/>
          <p><hi rendition="#in">W</hi>elcherge&#x017F;talt <hi rendition="#fr">Eure Hochedl.</hi> in Jhrer Mo-<lb/>
nats&#x017F;chrift,<lb/><hi rendition="#et">daß alle muntre Ko&#x0364;pfe die&#x017F;es großen deut&#x017F;chen<lb/>
Reichs die Freyheit haben &#x017F;ollten, Jhre Samm-<lb/>
lung durch ihren Beytrag zu befo&#x0364;rdern,</hi><lb/>
hochgeneigt, und gu&#x0364;n&#x017F;tig erlaubt, nicht minder,<lb/><hi rendition="#et">daß Denen&#x017F;elben &#x017F;ie die wohlgerathenen Proben<lb/>
von der Sta&#x0364;rke ihres Gei&#x017F;tes, und der Gru&#x0364;nd-<lb/>
lichkeit ihres Ver&#x017F;tandes zur Bekanntmachung<lb/>
anvertrauen mo&#x0364;chten,</hi><lb/>
zugleich er&#x017F;ucht: Solches muß <hi rendition="#fr">Ew. Hochedl.</hi> noch<lb/>
wohl erinnerlich &#x017F;eyn, erhellet auch aus der Vorrede<lb/><hi rendition="#aq">de dato</hi> Leipzig, den 1ten Heumonats 1741. <hi rendition="#aq">pag.</hi> 15.<lb/>
allenthalben in mehrerm.</p><lb/>
          <p>Nachdem nun von meinem hochgeehrte&#x017F;ten Herrn<lb/>
hierdurch ich befehliget zu &#x017F;eyn glaube, dasjenige, &#x017F;o<lb/>
zur Ausbe&#x017F;&#x017F;erung der deut&#x017F;chen Sprache dienet,<lb/>
treufleißig&#x017F;t und pflicht&#x017F;chuldig&#x017F;ter Maßen beyzutra-<lb/>
gen, mithin den Vorwurf mit Grunde nicht befu&#x0364;rch-<lb/>
ten darf,</p><lb/>
          <cit>
            <quote> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">quod culpa &#x017F;it, immi&#x017F;cere &#x017F;e rei ad &#x017F;e non pertinenti,<lb/>
l. 36. D. de R. I.</hi> </hi> </quote>
            <bibl/>
          </cit><lb/>
          <p>wenig&#x017F;tens wider den klaren Jnnhalt der Ge&#x017F;etze lau-<lb/>
fen wu&#x0364;rde, wenn jemand, daß ich mir die&#x017F;e Freyheit<lb/>
nehme, u&#x0364;bel deuten wollte,</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">C 5</fw>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">quia,</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[41/0115] Hochedler Herr, Hochgeehrteſter Herr, Welchergeſtalt Eure Hochedl. in Jhrer Mo- natsſchrift, daß alle muntre Koͤpfe dieſes großen deutſchen Reichs die Freyheit haben ſollten, Jhre Samm- lung durch ihren Beytrag zu befoͤrdern, hochgeneigt, und guͤnſtig erlaubt, nicht minder, daß Denenſelben ſie die wohlgerathenen Proben von der Staͤrke ihres Geiſtes, und der Gruͤnd- lichkeit ihres Verſtandes zur Bekanntmachung anvertrauen moͤchten, zugleich erſucht: Solches muß Ew. Hochedl. noch wohl erinnerlich ſeyn, erhellet auch aus der Vorrede de dato Leipzig, den 1ten Heumonats 1741. pag. 15. allenthalben in mehrerm. Nachdem nun von meinem hochgeehrteſten Herrn hierdurch ich befehliget zu ſeyn glaube, dasjenige, ſo zur Ausbeſſerung der deutſchen Sprache dienet, treufleißigſt und pflichtſchuldigſter Maßen beyzutra- gen, mithin den Vorwurf mit Grunde nicht befuͤrch- ten darf, quod culpa ſit, immiſcere ſe rei ad ſe non pertinenti, l. 36. D. de R. I. wenigſtens wider den klaren Jnnhalt der Geſetze lau- fen wuͤrde, wenn jemand, daß ich mir dieſe Freyheit nehme, uͤbel deuten wollte, quia, C 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rabener_sammlung01_1751
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rabener_sammlung01_1751/115
Zitationshilfe: [Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 1. Leipzig, 1751, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rabener_sammlung01_1751/115>, abgerufen am 20.11.2024.