Raabe, Wilhelm: Stopfkuchen. Eine See- und Mordgeschichte. Berlin, 1891.Quakatz geführt und ihn zum Herrn der rothen Schanze "Nun, die Sache hat sich ja noch ganz erträglich Fertig war ich freilich noch nicht mit ihr, "Aber, Herr, ist es denn möglich? Ich bitte "Nun ja, lieber Sichert. Es wird es ja wohl." Quakatz geführt und ihn zum Herrn der rothen Schanze „Nun, die Sache hat ſich ja noch ganz erträglich Fertig war ich freilich noch nicht mit ihr, „Aber, Herr, iſt es denn möglich? Ich bitte „Nun ja, lieber Sichert. Es wird es ja wohl.“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0281" n="271"/> Quakatz geführt und ihn zum Herrn der rothen Schanze<lb/> gemacht. Und ſo, wenn Kienbaum nicht Kienbaum,<lb/> wenn Störzer nicht Störzer, wenn Stopfkuchen nicht<lb/> Stopfkuchen und Tinchen nicht Tinchen geweſen<lb/> wären, ſo wäre auch ich nicht ich geweſen und hätte<lb/> gegen Morgen über dieſe Mordgeſchichte in den<lb/> ruhigſten Schlaf verſinken und daraus erwachen können<lb/> mit den beruhigenden Gedanken an das „afrikaniſche<lb/> Rittergut“, und an mein Weib und meine Kinder<lb/> daheim:</p><lb/> <p>„Nun, die Sache hat ſich ja noch ganz erträglich<lb/> gemacht.“</p><lb/> <p>Fertig war ich freilich noch nicht mit ihr,<lb/> der Sache nämlich. Das ſollte ich ſofort von dem<lb/> Geſicht des Kellners ableſen, als ich die Zimmerglocke<lb/> gezogen hatte, und der Jüngling mich erſt eine ge-<lb/> raume Weile angaffte, ehe er meinen Wunſch nach<lb/> friſchem und nach warmem Waſſer begriff. Und ſchon<lb/> erſchien Freund Sichert, der Wirth ſelber hinter ihm<lb/> und ſtarrte mich gleichfalls an und rief:</p><lb/> <p>„Aber, Herr, iſt es denn möglich? Ich bitte<lb/> tauſendmal um Entſchuldigung, aber Sie ſind ja der<lb/> Erſte aus der Stadt, der's ganz genau von Herrn<lb/> Schaumann vernommen hat, wie es eigentlich geweſen<lb/> iſt! Und es ſind auch ſchon einige von Ihren ver-<lb/> ehrten Herrn Bekannten unten im Speiſeſaal geweſen,<lb/> und haben ſich erkundigt, ob Sie noch nicht auf ſeien,<lb/> und ob es ſich denn wirklich ſo verhalte mit Kienbaum<lb/> und mit Störzer?“</p><lb/> <p>„Nun ja, lieber Sichert. Es wird es ja wohl.“</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [271/0281]
Quakatz geführt und ihn zum Herrn der rothen Schanze
gemacht. Und ſo, wenn Kienbaum nicht Kienbaum,
wenn Störzer nicht Störzer, wenn Stopfkuchen nicht
Stopfkuchen und Tinchen nicht Tinchen geweſen
wären, ſo wäre auch ich nicht ich geweſen und hätte
gegen Morgen über dieſe Mordgeſchichte in den
ruhigſten Schlaf verſinken und daraus erwachen können
mit den beruhigenden Gedanken an das „afrikaniſche
Rittergut“, und an mein Weib und meine Kinder
daheim:
„Nun, die Sache hat ſich ja noch ganz erträglich
gemacht.“
Fertig war ich freilich noch nicht mit ihr,
der Sache nämlich. Das ſollte ich ſofort von dem
Geſicht des Kellners ableſen, als ich die Zimmerglocke
gezogen hatte, und der Jüngling mich erſt eine ge-
raume Weile angaffte, ehe er meinen Wunſch nach
friſchem und nach warmem Waſſer begriff. Und ſchon
erſchien Freund Sichert, der Wirth ſelber hinter ihm
und ſtarrte mich gleichfalls an und rief:
„Aber, Herr, iſt es denn möglich? Ich bitte
tauſendmal um Entſchuldigung, aber Sie ſind ja der
Erſte aus der Stadt, der's ganz genau von Herrn
Schaumann vernommen hat, wie es eigentlich geweſen
iſt! Und es ſind auch ſchon einige von Ihren ver-
ehrten Herrn Bekannten unten im Speiſeſaal geweſen,
und haben ſich erkundigt, ob Sie noch nicht auf ſeien,
und ob es ſich denn wirklich ſo verhalte mit Kienbaum
und mit Störzer?“
„Nun ja, lieber Sichert. Es wird es ja wohl.“
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