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Raabe, Wilhelm: Stopfkuchen. Eine See- und Mordgeschichte. Berlin, 1891.

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Wegen auf die meinigen hingeschoben und mich nach
Afrika befördert hat, so ist dieser hier, mein alter,
guter Freund, mein ältester Freund Friedrich Störzer
es gewesen. Möge er sanft ruhen!"

"Amen!" sagte mein Freund Heinrich Schau-
mann wieder aufstehend. "Jawohl! das kann ich
ihm ja wohl auch wünschen -- von unter meiner
Hecke weg! Er gehörte nicht zu den schlimmsten
Lebens- und Weggenossen. Er war ein halber Idiot,
aber er war ein braver, ein guter Kerl. Na, --
dann ruhe auch meinetwegen sanft, grauer Sünder,
Du alter Weltwanderer und Wegschleicher. Nun
laßt endlich aber auch mich aus dem Spiel und
macht die Geschichte drüben unter euch Dreien aus,
ihr Drei: Kienbaum, Störzer und Quakatz!"

Er hatte eine Faust gemacht; aber er legte sie
so leise auf das Kopfende des Sarges, wie ich meine
offene Hand auf das Fußende.

"Was?" fragte ich zusammenfahrend, und Schau-
mann sagte:

"Ja."


Der Kapitän behauptet, daß er so einen Menschen
wie mich (er drückte sich englisch aus und sagte
Gentleman), so lange er fahre, noch nicht auf seinem
Schiffe gehabt habe. Er war eigens meinetwegen

Wegen auf die meinigen hingeſchoben und mich nach
Afrika befördert hat, ſo iſt dieſer hier, mein alter,
guter Freund, mein älteſter Freund Friedrich Störzer
es geweſen. Möge er ſanft ruhen!“

„Amen!“ ſagte mein Freund Heinrich Schau-
mann wieder aufſtehend. „Jawohl! das kann ich
ihm ja wohl auch wünſchen — von unter meiner
Hecke weg! Er gehörte nicht zu den ſchlimmſten
Lebens- und Weggenoſſen. Er war ein halber Idiot,
aber er war ein braver, ein guter Kerl. Na, —
dann ruhe auch meinetwegen ſanft, grauer Sünder,
Du alter Weltwanderer und Wegſchleicher. Nun
laßt endlich aber auch mich aus dem Spiel und
macht die Geſchichte drüben unter euch Dreien aus,
ihr Drei: Kienbaum, Störzer und Quakatz!“

Er hatte eine Fauſt gemacht; aber er legte ſie
ſo leiſe auf das Kopfende des Sarges, wie ich meine
offene Hand auf das Fußende.

„Was?“ fragte ich zuſammenfahrend, und Schau-
mann ſagte:

„Ja.“


Der Kapitän behauptet, daß er ſo einen Menſchen
wie mich (er drückte ſich engliſch aus und ſagte
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[220/0230] Wegen auf die meinigen hingeſchoben und mich nach Afrika befördert hat, ſo iſt dieſer hier, mein alter, guter Freund, mein älteſter Freund Friedrich Störzer es geweſen. Möge er ſanft ruhen!“ „Amen!“ ſagte mein Freund Heinrich Schau- mann wieder aufſtehend. „Jawohl! das kann ich ihm ja wohl auch wünſchen — von unter meiner Hecke weg! Er gehörte nicht zu den ſchlimmſten Lebens- und Weggenoſſen. Er war ein halber Idiot, aber er war ein braver, ein guter Kerl. Na, — dann ruhe auch meinetwegen ſanft, grauer Sünder, Du alter Weltwanderer und Wegſchleicher. Nun laßt endlich aber auch mich aus dem Spiel und macht die Geſchichte drüben unter euch Dreien aus, ihr Drei: Kienbaum, Störzer und Quakatz!“ Er hatte eine Fauſt gemacht; aber er legte ſie ſo leiſe auf das Kopfende des Sarges, wie ich meine offene Hand auf das Fußende. „Was?“ fragte ich zuſammenfahrend, und Schau- mann ſagte: „Ja.“ Der Kapitän behauptet, daß er ſo einen Menſchen wie mich (er drückte ſich engliſch aus und ſagte Gentleman), ſo lange er fahre, noch nicht auf ſeinem Schiffe gehabt habe. Er war eigens meinetwegen

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Zitationshilfe: Raabe, Wilhelm: Stopfkuchen. Eine See- und Mordgeschichte. Berlin, 1891, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/raabe_stopfkuchen_1891/230>, abgerufen am 26.11.2024.