Raabe, Wilhelm: Die Chronik der Sperlingsgasse. Berlin, 1857.that ich's aber doch. Mein Gott, eben so jämmerlich Eine kleine runde .... (Au, mein Ohr! Hör' ein- Dame trat mir entgegen: "Der Vater ist nicht zu Haus, mein Herr!" -- -- "Herr Gott, der Vetter Heinrich!" rief die kleine "O welch' abscheulicher Bart -- -- und eine Brille that ich’s aber doch. Mein Gott, eben ſo jämmerlich Eine kleine runde .... (Au, mein Ohr! Hör’ ein- Dame trat mir entgegen: „Der Vater iſt nicht zu Haus, mein Herr!“ — — „Herr Gott, der Vetter Heinrich!“ rief die kleine „O welch’ abſcheulicher Bart — — und eine Brille <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0188" n="178"/> that ich’s aber doch. Mein Gott, eben ſo jämmerlich<lb/> klang die Glocke ſchon vor zehn Jahren. Schlürfende<lb/> Schritte näherten ſich — die Thür ging auf; — da<lb/> war ſie noch, die dicke Betty, eher jünger als älter!<lb/> Der Pudel und ich hätten ſie beinah über den Haufen<lb/> geworfen; ſie kannte mich nicht und ſtand ſtarr vor<lb/> Schrecken und Verwunderung, als ich mit meinem vier-<lb/> beinigen Begleiter in zwei Sätzen die Treppe hinauf<lb/> war.</p><lb/> <p>Eine kleine runde .... (Au, mein Ohr! Hör’ ein-<lb/> mal Nanette, das iſt das Ohr, in welches es bei mir<lb/> „hineingeht“, was wird das für eine Ehe abgeben, wenn<lb/> Du mir das abkneifſt. Nanette, ich würde in Deiner<lb/> Stelle mal das andere, zu welchem es „herausgeht“<lb/> nehmen!“)</p><lb/> <p>Dame trat mir entgegen:</p><lb/> <p>„Der Vater iſt nicht zu Haus, mein Herr!“ — —<lb/> Ich antwortete nicht, ſondern nahm ihr das Licht aus<lb/> der Hand, — die kleine runde Dame erſchrack ebenfalls gar<lb/> ſehr, — und hielt es ſo, daß mir der Schein voll in’s<lb/> Geſicht fiel …</p><lb/> <p>„Herr Gott, der Vetter Heinrich!“ rief die kleine<lb/> rrr .. Dame (Nanette ſag’ ’mal, ich glaube, ich habe<lb/> Dir in dem Augenblick einen Kuß gegeben?)</p><lb/> <p>„O welch’ abſcheulicher Bart — — und eine Brille<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [178/0188]
that ich’s aber doch. Mein Gott, eben ſo jämmerlich
klang die Glocke ſchon vor zehn Jahren. Schlürfende
Schritte näherten ſich — die Thür ging auf; — da
war ſie noch, die dicke Betty, eher jünger als älter!
Der Pudel und ich hätten ſie beinah über den Haufen
geworfen; ſie kannte mich nicht und ſtand ſtarr vor
Schrecken und Verwunderung, als ich mit meinem vier-
beinigen Begleiter in zwei Sätzen die Treppe hinauf
war.
Eine kleine runde .... (Au, mein Ohr! Hör’ ein-
mal Nanette, das iſt das Ohr, in welches es bei mir
„hineingeht“, was wird das für eine Ehe abgeben, wenn
Du mir das abkneifſt. Nanette, ich würde in Deiner
Stelle mal das andere, zu welchem es „herausgeht“
nehmen!“)
Dame trat mir entgegen:
„Der Vater iſt nicht zu Haus, mein Herr!“ — —
Ich antwortete nicht, ſondern nahm ihr das Licht aus
der Hand, — die kleine runde Dame erſchrack ebenfalls gar
ſehr, — und hielt es ſo, daß mir der Schein voll in’s
Geſicht fiel …
„Herr Gott, der Vetter Heinrich!“ rief die kleine
rrr .. Dame (Nanette ſag’ ’mal, ich glaube, ich habe
Dir in dem Augenblick einen Kuß gegeben?)
„O welch’ abſcheulicher Bart — — und eine Brille
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