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Raabe, Wilhelm: Das letzte Recht. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Peter Kurz. Bd. 21. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 205–280. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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länger aufhalten, Ihr habt Eure Gänge allhier in Rothenburg, und ich habe die meinigen. Grüßet doch Euer Liebchen da unten in der Silberburg; hoff' auch bei Gelegenheit ihre nähere Bekanntschaft zu machen, wir kommen wohl einmal auf die eine oder die andere Art zusammen, 's trifft sich wunderlich in der Welt.

Sprachlos vor Wuth blickte der schwarze Georg dem Freimann nach; die Thränen traten ihm vor machtlosem Zorn in die Augen; eine Waffe hatte er nicht, ein unnützes Glied hing der Schwertarm in der Schlinge; so mußte Georg Kindler den Feind spotten und lachen lassen.

Aneinander gerathen waren die beiden Männer vor zwei Jahren in einem baierischen Dorf, wo der Weibel vom Regiment Montecuculi ein armes Weiblein vor dem Profoß vom Deutschmeister-Infantria erretten wollte. Es kam darüber zum Kampf, und in demselben verlor Wolf Scheffer das Auge. Das arme bairische Mädel aber wurde glücklicherweise durch eine barmherzige Kugel getödtet, ehe die Croaten in das Dorf einritten.

IV.

Wir ließen nach Untergang der Sonne den schwarzen Jürgen, nach seiner Expectoration über des Vaters Kunst hauszuhalten, von dem Lug ins Land zur Erde niedersteigen. Zuletzt überwand das Mondenlicht doch

länger aufhalten, Ihr habt Eure Gänge allhier in Rothenburg, und ich habe die meinigen. Grüßet doch Euer Liebchen da unten in der Silberburg; hoff' auch bei Gelegenheit ihre nähere Bekanntschaft zu machen, wir kommen wohl einmal auf die eine oder die andere Art zusammen, 's trifft sich wunderlich in der Welt.

Sprachlos vor Wuth blickte der schwarze Georg dem Freimann nach; die Thränen traten ihm vor machtlosem Zorn in die Augen; eine Waffe hatte er nicht, ein unnützes Glied hing der Schwertarm in der Schlinge; so mußte Georg Kindler den Feind spotten und lachen lassen.

Aneinander gerathen waren die beiden Männer vor zwei Jahren in einem baierischen Dorf, wo der Weibel vom Regiment Montecuculi ein armes Weiblein vor dem Profoß vom Deutschmeister-Infantria erretten wollte. Es kam darüber zum Kampf, und in demselben verlor Wolf Scheffer das Auge. Das arme bairische Mädel aber wurde glücklicherweise durch eine barmherzige Kugel getödtet, ehe die Croaten in das Dorf einritten.

IV.

Wir ließen nach Untergang der Sonne den schwarzen Jürgen, nach seiner Expectoration über des Vaters Kunst hauszuhalten, von dem Lug ins Land zur Erde niedersteigen. Zuletzt überwand das Mondenlicht doch

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[0033] länger aufhalten, Ihr habt Eure Gänge allhier in Rothenburg, und ich habe die meinigen. Grüßet doch Euer Liebchen da unten in der Silberburg; hoff' auch bei Gelegenheit ihre nähere Bekanntschaft zu machen, wir kommen wohl einmal auf die eine oder die andere Art zusammen, 's trifft sich wunderlich in der Welt. Sprachlos vor Wuth blickte der schwarze Georg dem Freimann nach; die Thränen traten ihm vor machtlosem Zorn in die Augen; eine Waffe hatte er nicht, ein unnützes Glied hing der Schwertarm in der Schlinge; so mußte Georg Kindler den Feind spotten und lachen lassen. Aneinander gerathen waren die beiden Männer vor zwei Jahren in einem baierischen Dorf, wo der Weibel vom Regiment Montecuculi ein armes Weiblein vor dem Profoß vom Deutschmeister-Infantria erretten wollte. Es kam darüber zum Kampf, und in demselben verlor Wolf Scheffer das Auge. Das arme bairische Mädel aber wurde glücklicherweise durch eine barmherzige Kugel getödtet, ehe die Croaten in das Dorf einritten. IV. Wir ließen nach Untergang der Sonne den schwarzen Jürgen, nach seiner Expectoration über des Vaters Kunst hauszuhalten, von dem Lug ins Land zur Erde niedersteigen. Zuletzt überwand das Mondenlicht doch

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-23T09:56:25Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-23T09:56:25Z)

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Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Raabe, Wilhelm: Das letzte Recht. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Peter Kurz. Bd. 21. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 205–280. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/raabe_recht_1910/33>, abgerufen am 23.11.2024.