Raabe, Wilhelm: Das Odfeld. Leipzig, 1889.nun ist ihre Kost dorten minder geworden und jetzt "Heiß und kalt wird's Einem bei Gott bei der "Eine Tröstung oder -- eine Warnung, wie es "Und das Alles in meiner Feldmark!" murmelte "Daß das Heer vom Norden Recht behalte! Daß "Was faselt Er, Magister? Hat Er nicht so gut nun iſt ihre Koſt dorten minder geworden und jetzt „Heiß und kalt wird's Einem bei Gott bei der „Eine Tröſtung oder — eine Warnung, wie es „Und das Alles in meiner Feldmark!“ murmelte „Daß das Heer vom Norden Recht behalte! Daß „Was faſelt Er, Magiſter? Hat Er nicht ſo gut <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0039" n="31"/> nun iſt ihre Koſt dorten minder geworden und jetzt<lb/> ziehen ſie auf neuen Raub nordwärts, voran den aſſy¬<lb/> riſchen Feldoberſten, den Herren von Soubiſe und Brog¬<lb/> lio! Sehe der Herr <choice><sic>Amtmaun</sic><corr>Amtmann</corr></choice> genau zu; gebe Er mit<lb/> mir acht, was da werden wird —“</p><lb/> <p>„Heiß und kalt wird's Einem bei Gott bei der<lb/> Geſchichte,“ murmelte der Kloſteramtmann von Ame¬<lb/> lungsborn. „Aber was meinet der Herr Magiſter denn,<lb/> was da werden kann?“</p><lb/> <p>„Eine Tröſtung oder — eine Warnung, wie es<lb/> geſchrieben ſtehet: Und wer auf dem Dache iſt, der<lb/> ſteige nicht hernieder, etwas aus ſeinem Hauſe zu holen.<lb/> Und wer auf dem Felde iſt, der kehre nicht um, ſeine<lb/> Kleider zu holen. Wehe aber den Schwangern und<lb/> Säugern zu der Zeit!“</p><lb/> <p>„Und das Alles in meiner Feldmark!“ murmelte<lb/> der Amtmann. „Und was ſoll die Tröſtung für uns<lb/> ſein, Magiſter Buchius?“</p><lb/> <p>„Daß das Heer vom Norden Recht behalte! Daß<lb/> Seine Durchlaucht, der Herr Herzog Ferdinand, ſich<lb/> wiederum zur richtigen Stunde dem fremden Greuel,<lb/> den welſchen Landverwüſtern entgegen werfe mit den<lb/> Seinen.“</p><lb/> <p>„Was faſelt Er, Magiſter? Hat Er nicht ſo gut<lb/> wie wir Andern vernommen, daß der Herzog in ſeinem<lb/> Hauptquartier zu Ohr, jenſeits der Weſer, ſeit lange<lb/> in ſchwerer Krankheit darniederliegt? Weiß Er nicht,<lb/> daß der gute Herr ſich wohl nie wieder davon erholen wird?<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [31/0039]
nun iſt ihre Koſt dorten minder geworden und jetzt
ziehen ſie auf neuen Raub nordwärts, voran den aſſy¬
riſchen Feldoberſten, den Herren von Soubiſe und Brog¬
lio! Sehe der Herr Amtmann genau zu; gebe Er mit
mir acht, was da werden wird —“
„Heiß und kalt wird's Einem bei Gott bei der
Geſchichte,“ murmelte der Kloſteramtmann von Ame¬
lungsborn. „Aber was meinet der Herr Magiſter denn,
was da werden kann?“
„Eine Tröſtung oder — eine Warnung, wie es
geſchrieben ſtehet: Und wer auf dem Dache iſt, der
ſteige nicht hernieder, etwas aus ſeinem Hauſe zu holen.
Und wer auf dem Felde iſt, der kehre nicht um, ſeine
Kleider zu holen. Wehe aber den Schwangern und
Säugern zu der Zeit!“
„Und das Alles in meiner Feldmark!“ murmelte
der Amtmann. „Und was ſoll die Tröſtung für uns
ſein, Magiſter Buchius?“
„Daß das Heer vom Norden Recht behalte! Daß
Seine Durchlaucht, der Herr Herzog Ferdinand, ſich
wiederum zur richtigen Stunde dem fremden Greuel,
den welſchen Landverwüſtern entgegen werfe mit den
Seinen.“
„Was faſelt Er, Magiſter? Hat Er nicht ſo gut
wie wir Andern vernommen, daß der Herzog in ſeinem
Hauptquartier zu Ohr, jenſeits der Weſer, ſeit lange
in ſchwerer Krankheit darniederliegt? Weiß Er nicht,
daß der gute Herr ſich wohl nie wieder davon erholen wird?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |