Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Raabe, Wilhelm: Das Odfeld. Leipzig, 1889.

Bild:
<< vorherige Seite

klirrten. Vergebens wehrte sich der alte Schulmeister
der weiland großen Schule von Amelungsborn mit
vorgehaltenem linken Arm und Ellenbogen: das Thier
setzte seinen Willen durch.

"Fahre zu!" ächzte der Greis, das Fenster öffnend
und seinem dunkeln Gast den Ausgang aus seiner Zelle
freigebend. "Ich weiß nicht von wannen Du ge¬
kommen bist, ich weiß nicht wohin Du gehst; aber gehe
denn -- in Gottes Namen, -- auch nach dem Odfelde.
Im Namen Gottes, des Herrn Himmels und der Erden
fliege zu, fliege hin und richte ferner aus, wozu Du
mit uns Andern in die Angst der Welt hineingerufen
worden bist."


klirrten. Vergebens wehrte ſich der alte Schulmeiſter
der weiland großen Schule von Amelungsborn mit
vorgehaltenem linken Arm und Ellenbogen: das Thier
ſetzte ſeinen Willen durch.

„Fahre zu!“ ächzte der Greis, das Fenſter öffnend
und ſeinem dunkeln Gaſt den Ausgang aus ſeiner Zelle
freigebend. „Ich weiß nicht von wannen Du ge¬
kommen biſt, ich weiß nicht wohin Du gehſt; aber gehe
denn — in Gottes Namen, — auch nach dem Odfelde.
Im Namen Gottes, des Herrn Himmels und der Erden
fliege zu, fliege hin und richte ferner aus, wozu Du
mit uns Andern in die Angſt der Welt hineingerufen
worden biſt.“


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0308" n="300"/>
klirrten. Vergebens wehrte &#x017F;ich der alte Schulmei&#x017F;ter<lb/>
der weiland großen Schule von Amelungsborn mit<lb/>
vorgehaltenem linken Arm und Ellenbogen: das Thier<lb/>
&#x017F;etzte &#x017F;einen Willen durch.</p><lb/>
        <p>&#x201E;Fahre zu!&#x201C; ächzte der Greis, das Fen&#x017F;ter öffnend<lb/>
und &#x017F;einem dunkeln Ga&#x017F;t den Ausgang aus &#x017F;einer Zelle<lb/>
freigebend. &#x201E;Ich weiß nicht von wannen Du ge¬<lb/>
kommen bi&#x017F;t, ich weiß nicht wohin Du geh&#x017F;t; aber gehe<lb/>
denn &#x2014; in Gottes Namen, &#x2014; auch nach dem Odfelde.<lb/>
Im Namen Gottes, des Herrn Himmels und der Erden<lb/>
fliege zu, fliege hin und richte ferner aus, wozu Du<lb/>
mit uns Andern in die Ang&#x017F;t der Welt hineingerufen<lb/>
worden bi&#x017F;t.&#x201C;</p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
    <back>
</back>
  </text>
</TEI>
[300/0308] klirrten. Vergebens wehrte ſich der alte Schulmeiſter der weiland großen Schule von Amelungsborn mit vorgehaltenem linken Arm und Ellenbogen: das Thier ſetzte ſeinen Willen durch. „Fahre zu!“ ächzte der Greis, das Fenſter öffnend und ſeinem dunkeln Gaſt den Ausgang aus ſeiner Zelle freigebend. „Ich weiß nicht von wannen Du ge¬ kommen biſt, ich weiß nicht wohin Du gehſt; aber gehe denn — in Gottes Namen, — auch nach dem Odfelde. Im Namen Gottes, des Herrn Himmels und der Erden fliege zu, fliege hin und richte ferner aus, wozu Du mit uns Andern in die Angſt der Welt hineingerufen worden biſt.“

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/raabe_odfeld_1889
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/raabe_odfeld_1889/308
Zitationshilfe: Raabe, Wilhelm: Das Odfeld. Leipzig, 1889, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/raabe_odfeld_1889/308>, abgerufen am 24.11.2024.