Mensch kennt zwar die Gegend; aber -- Mamsell Se¬ linde, Sie wissen ja, was für ein Kind er noch ist. Nicht in den Qualm, nicht in den Brand, Thedel! Der ganze Wald um die Homburg geht im Feuer auf. Durchlaucht, da sind sie an einander vor Stadtolden¬ dorf, -- England, Frankreich und die große Schule von Amelungsborn! Sie kommen nur in Fetzen nach Dassel, die Welschen, die Franschen, die landfremden Land¬ schädiger. Vivat Friedericus! Vivat Ferdinandus! Dulce et decorum est pro patria mori! Ach Gott, Durch¬ laucht, Herr Herzog -- Herr Herzog Ferdinand, ich bin nur der Magister Buchius aus Amelungsborn und weiß, daß der Herr Herzog keine Zeit heute für uns haben können; und dies ist der Junker von Münchhausen aus Bevern, und er kennt die Gegend. Münchhausen! Thedel! Ist Er denn ganz verrückt geworden?... Herr Gott, die Raben! Herr Gott, die Raben über dem Campus Odini! Herr Gott, Herr Gott, die Raben über dem Od¬ felde!"...
Menſch kennt zwar die Gegend; aber — Mamſell Se¬ linde, Sie wiſſen ja, was für ein Kind er noch iſt. Nicht in den Qualm, nicht in den Brand, Thedel! Der ganze Wald um die Homburg geht im Feuer auf. Durchlaucht, da ſind ſie an einander vor Stadtolden¬ dorf, — England, Frankreich und die große Schule von Amelungsborn! Sie kommen nur in Fetzen nach Daſſel, die Welſchen, die Franſchen, die landfremden Land¬ ſchädiger. Vivat Friedericus! Vivat Ferdinandus! Dulce et decorum est pro patria mori! Ach Gott, Durch¬ laucht, Herr Herzog — Herr Herzog Ferdinand, ich bin nur der Magiſter Buchius aus Amelungsborn und weiß, daß der Herr Herzog keine Zeit heute für uns haben können; und dies iſt der Junker von Münchhauſen aus Bevern, und er kennt die Gegend. Münchhauſen! Thedel! Iſt Er denn ganz verrückt geworden?... Herr Gott, die Raben! Herr Gott, die Raben über dem Campus Odini! Herr Gott, Herr Gott, die Raben über dem Od¬ felde!“...
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0274"n="266"/>
Menſch kennt zwar die Gegend; aber — Mamſell Se¬<lb/>
linde, Sie wiſſen ja, was für ein Kind er noch iſt.<lb/>
Nicht in den Qualm, nicht in den Brand, Thedel! Der<lb/>
ganze Wald um die Homburg geht im Feuer auf.<lb/>
Durchlaucht, da ſind ſie an einander vor Stadtolden¬<lb/>
dorf, — England, Frankreich und die große Schule von<lb/>
Amelungsborn! Sie kommen nur in Fetzen nach Daſſel,<lb/>
die Welſchen, die Franſchen, die landfremden Land¬<lb/>ſchädiger. Vivat Friedericus! Vivat Ferdinandus! <hirendition="#aq">Dulce<lb/>
et decorum est pro patria mori!</hi> Ach Gott, Durch¬<lb/>
laucht, Herr Herzog — Herr Herzog Ferdinand, ich bin<lb/>
nur der Magiſter Buchius aus Amelungsborn und weiß,<lb/>
daß der Herr Herzog keine Zeit heute für uns haben<lb/>
können; und dies iſt der Junker von Münchhauſen aus<lb/>
Bevern, und er kennt die Gegend. Münchhauſen! Thedel!<lb/>
Iſt Er denn ganz verrückt geworden?... Herr Gott,<lb/>
die Raben! Herr Gott, die Raben über dem <hirendition="#aq">Campus<lb/>
Odini!</hi> Herr Gott, Herr Gott, die Raben über dem Od¬<lb/>
felde!“...</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></body></text></TEI>
[266/0274]
Menſch kennt zwar die Gegend; aber — Mamſell Se¬
linde, Sie wiſſen ja, was für ein Kind er noch iſt.
Nicht in den Qualm, nicht in den Brand, Thedel! Der
ganze Wald um die Homburg geht im Feuer auf.
Durchlaucht, da ſind ſie an einander vor Stadtolden¬
dorf, — England, Frankreich und die große Schule von
Amelungsborn! Sie kommen nur in Fetzen nach Daſſel,
die Welſchen, die Franſchen, die landfremden Land¬
ſchädiger. Vivat Friedericus! Vivat Ferdinandus! Dulce
et decorum est pro patria mori! Ach Gott, Durch¬
laucht, Herr Herzog — Herr Herzog Ferdinand, ich bin
nur der Magiſter Buchius aus Amelungsborn und weiß,
daß der Herr Herzog keine Zeit heute für uns haben
können; und dies iſt der Junker von Münchhauſen aus
Bevern, und er kennt die Gegend. Münchhauſen! Thedel!
Iſt Er denn ganz verrückt geworden?... Herr Gott,
die Raben! Herr Gott, die Raben über dem Campus
Odini! Herr Gott, Herr Gott, die Raben über dem Od¬
felde!“...
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Raabe, Wilhelm: Das Odfeld. Leipzig, 1889, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/raabe_odfeld_1889/274>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.