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Raabe, Wilhelm: Die Akten des Vogelsangs. Berlin, 1896.

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wegen nochmal die Hände aus den Hosentaschen! Da
kann ich meine Pauke an Dich und die Welt auch
stehend halten. Na, Wurm?"

Nun war er doch, nicht aufgesprungen, sondern
langsam aufgestanden, und sie duckte sich wirklich
vor ihm, ohne daß er sie an den Schultern nieder¬
zudrücken brauchte, und nahm mit dem Worte:
"Hansnarr!" ihren Platz auf der Bank an meiner
Seite wieder ein. Er aber stand und redete seiner¬
seits seinen Unsinn in den Sommerabend hinein,
wie mein Vater sich ganz gewiß ausgedrückt haben
würde.

"Recht hat sie eigentlich, Krumhardt. Ein fideler
Nachmittag war's und zwar sehr auf ihre Kosten.
Aber habe ich nicht mit ihr auf demselben Rost ge¬
legen, während die liebe Verwandtschaft und gute
Nachbarschaft die Kohlen unter uns schürte. Um
den zehnten August herum sind wir auch. Da ist
wieder eine! Ihr habt doch für nichts Augen! Die
Thränen des heiligen Laurentius, Krumhardt; wie
Du aus der Schule besser wissen solltest als ich!
Selbst der Himmel schnuppt sich uns zuliebe. Noch
eine! Wer soll denn da keine Wünsche haben, wenn
ihm das ganze Firmament Gewährung winkt? Bloß
aufpassen, Miez, daß der Wunsch mit dem Fallen der
Sternschnuppe stimmt: nachher ist alles in Richtigkeit,

wegen nochmal die Hände aus den Hoſentaſchen! Da
kann ich meine Pauke an Dich und die Welt auch
ſtehend halten. Na, Wurm?“

Nun war er doch, nicht aufgeſprungen, ſondern
langſam aufgeſtanden, und ſie duckte ſich wirklich
vor ihm, ohne daß er ſie an den Schultern nieder¬
zudrücken brauchte, und nahm mit dem Worte:
„Hansnarr!“ ihren Platz auf der Bank an meiner
Seite wieder ein. Er aber ſtand und redete ſeiner¬
ſeits ſeinen Unſinn in den Sommerabend hinein,
wie mein Vater ſich ganz gewiß ausgedrückt haben
würde.

„Recht hat ſie eigentlich, Krumhardt. Ein fideler
Nachmittag war's und zwar ſehr auf ihre Koſten.
Aber habe ich nicht mit ihr auf demſelben Roſt ge¬
legen, während die liebe Verwandtſchaft und gute
Nachbarſchaft die Kohlen unter uns ſchürte. Um
den zehnten Auguſt herum ſind wir auch. Da iſt
wieder eine! Ihr habt doch für nichts Augen! Die
Thränen des heiligen Laurentius, Krumhardt; wie
Du aus der Schule beſſer wiſſen ſollteſt als ich!
Selbſt der Himmel ſchnuppt ſich uns zuliebe. Noch
eine! Wer ſoll denn da keine Wünſche haben, wenn
ihm das ganze Firmament Gewährung winkt? Bloß
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Sternſchnuppe ſtimmt: nachher iſt alles in Richtigkeit,

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[74/0084] wegen nochmal die Hände aus den Hoſentaſchen! Da kann ich meine Pauke an Dich und die Welt auch ſtehend halten. Na, Wurm?“ Nun war er doch, nicht aufgeſprungen, ſondern langſam aufgeſtanden, und ſie duckte ſich wirklich vor ihm, ohne daß er ſie an den Schultern nieder¬ zudrücken brauchte, und nahm mit dem Worte: „Hansnarr!“ ihren Platz auf der Bank an meiner Seite wieder ein. Er aber ſtand und redete ſeiner¬ ſeits ſeinen Unſinn in den Sommerabend hinein, wie mein Vater ſich ganz gewiß ausgedrückt haben würde. „Recht hat ſie eigentlich, Krumhardt. Ein fideler Nachmittag war's und zwar ſehr auf ihre Koſten. Aber habe ich nicht mit ihr auf demſelben Roſt ge¬ legen, während die liebe Verwandtſchaft und gute Nachbarſchaft die Kohlen unter uns ſchürte. Um den zehnten Auguſt herum ſind wir auch. Da iſt wieder eine! Ihr habt doch für nichts Augen! Die Thränen des heiligen Laurentius, Krumhardt; wie Du aus der Schule beſſer wiſſen ſollteſt als ich! Selbſt der Himmel ſchnuppt ſich uns zuliebe. Noch eine! Wer ſoll denn da keine Wünſche haben, wenn ihm das ganze Firmament Gewährung winkt? Bloß aufpaſſen, Miez, daß der Wunſch mit dem Fallen der Sternſchnuppe ſtimmt: nachher iſt alles in Richtigkeit,

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Zitationshilfe: Raabe, Wilhelm: Die Akten des Vogelsangs. Berlin, 1896, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/raabe_akten_1896/84>, abgerufen am 26.11.2024.