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Raabe, Wilhelm: Die Akten des Vogelsangs. Berlin, 1896.

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draußen; -- wenn's nur nicht immer auf Ein und
dasselbe hinausliefe am letzten Ende! Was dieses
anbetrifft, so muß man sich erst so wie ich mich jetzt in
diesem Einspänner von hinten rum kutschiren lassen
müssen, um zu dem richtigen Taxat von allem
Pläsirvergnügen im Leben zu kommen. Die Er¬
innerung an das Gute, was man seiner Zeit genossen
hat, ist immer noch das Beste, wenn auch leider
Gottes Verdrießlichste. Auch mit dem kleinen Mädchen,
das hier bei mir und zwischen uns im Vogelsang
aufwuchs, und unserem Velten scheint das nichts ge¬
worden zu sein. Schade drum! Die Madame oder
Mistreß war zwar die richtige Gans; aber das Wurm,
das jetzt da drüben überm großen Wasser sechs¬
spännig fährt, gehört immer auch noch zu meinen
angenehmen Erinnerungen. Karlch -- Herr Assessor,
Kinder, in welche vergnügte Wüthenhaftigkeit habt ihr
öfters den Nachbar Hartleben gebracht, und was gäbe
er heute drum, wenn er euch nur noch einmal mit
dem Peitschenstiel durch seinen Garten nachsetzen und
aufs Nachbargrundstück oder in den Wald hinaus¬
jagen könnte. Aber ich sehe, Sie haben Ihre Akten
unterm Arm, Herr Assessor, und müssen in Ihr Ge¬
schäft. Nehmen Sie es nicht für ungut, wenn ich
Sie mit meinem Geschwätz aufgehalten habe. In
so einem Marterstuhl ist man ja einzig und allein

draußen; — wenn's nur nicht immer auf Ein und
dasſelbe hinausliefe am letzten Ende! Was dieſes
anbetrifft, ſo muß man ſich erſt ſo wie ich mich jetzt in
dieſem Einſpänner von hinten rum kutſchiren laſſen
müſſen, um zu dem richtigen Taxat von allem
Pläſirvergnügen im Leben zu kommen. Die Er¬
innerung an das Gute, was man ſeiner Zeit genoſſen
hat, iſt immer noch das Beſte, wenn auch leider
Gottes Verdrießlichſte. Auch mit dem kleinen Mädchen,
das hier bei mir und zwiſchen uns im Vogelſang
aufwuchs, und unſerem Velten ſcheint das nichts ge¬
worden zu ſein. Schade drum! Die Madame oder
Miſtreß war zwar die richtige Gans; aber das Wurm,
das jetzt da drüben überm großen Waſſer ſechs¬
ſpännig fährt, gehört immer auch noch zu meinen
angenehmen Erinnerungen. Karlch — Herr Aſſeſſor,
Kinder, in welche vergnügte Wüthenhaftigkeit habt ihr
öfters den Nachbar Hartleben gebracht, und was gäbe
er heute drum, wenn er euch nur noch einmal mit
dem Peitſchenſtiel durch ſeinen Garten nachſetzen und
aufs Nachbargrundſtück oder in den Wald hinaus¬
jagen könnte. Aber ich ſehe, Sie haben Ihre Akten
unterm Arm, Herr Aſſeſſor, und müſſen in Ihr Ge¬
ſchäft. Nehmen Sie es nicht für ungut, wenn ich
Sie mit meinem Geſchwätz aufgehalten habe. In
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[196/0206] draußen; — wenn's nur nicht immer auf Ein und dasſelbe hinausliefe am letzten Ende! Was dieſes anbetrifft, ſo muß man ſich erſt ſo wie ich mich jetzt in dieſem Einſpänner von hinten rum kutſchiren laſſen müſſen, um zu dem richtigen Taxat von allem Pläſirvergnügen im Leben zu kommen. Die Er¬ innerung an das Gute, was man ſeiner Zeit genoſſen hat, iſt immer noch das Beſte, wenn auch leider Gottes Verdrießlichſte. Auch mit dem kleinen Mädchen, das hier bei mir und zwiſchen uns im Vogelſang aufwuchs, und unſerem Velten ſcheint das nichts ge¬ worden zu ſein. Schade drum! Die Madame oder Miſtreß war zwar die richtige Gans; aber das Wurm, das jetzt da drüben überm großen Waſſer ſechs¬ ſpännig fährt, gehört immer auch noch zu meinen angenehmen Erinnerungen. Karlch — Herr Aſſeſſor, Kinder, in welche vergnügte Wüthenhaftigkeit habt ihr öfters den Nachbar Hartleben gebracht, und was gäbe er heute drum, wenn er euch nur noch einmal mit dem Peitſchenſtiel durch ſeinen Garten nachſetzen und aufs Nachbargrundſtück oder in den Wald hinaus¬ jagen könnte. Aber ich ſehe, Sie haben Ihre Akten unterm Arm, Herr Aſſeſſor, und müſſen in Ihr Ge¬ ſchäft. Nehmen Sie es nicht für ungut, wenn ich Sie mit meinem Geſchwätz aufgehalten habe. In ſo einem Marterſtuhl iſt man ja einzig und allein

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Zitationshilfe: Raabe, Wilhelm: Die Akten des Vogelsangs. Berlin, 1896, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/raabe_akten_1896/206>, abgerufen am 27.11.2024.