und Herzen geduldet haben, und so soll es bleiben! Veränderte Dekorationen sollen uns nie etwas an¬ haben; halte Deinen Platz an unserm Herde fest und mir den meinigen: ich komme ebenso sehr als Sieger wieder wie -- Mr. Charley Trotzendorff. Es giebt ein verschiedenartiges Achselzucken der Leute in der Welt: ich hoffe mir das meinige, nach meiner Weise, mit ebenso gutem Recht zu verdienen, wie er das seinige, und das Nachgaffen und den Neid der Welt auch. Ziehe meinetwegen hier auch Freund Karl Krumhardt über unsere Hecke als Kommentator bei, wenn Dir ob solchen beglückenden Aussichten in die Zukunft doch etwas nüchtern und unheimlich zu Muthe werden sollte. --
In der Heimath und zumal im Vogelsang bin ich fürs Erste nichts nutze -- und auch Dir nicht, armes, tapferes Mütterchen. Übrigens sind und bleiben wir Zwei immer beisammen, ob auch ein paar Tropfen Wasser und einige Krümel Erdboden mehr uns trennen. Zu den Füßen der Treue bleibe ich sitzen, wenn es mir auch nicht vergönnt wurde, zu den Füßen der Liebe Werg zu spinnen. Nach dem Wocken der Omphale freut man sich ordentlich auf den nemeischen Löwen, die ler¬ näische Hydra, den erymanthischen Eber und vor allem Andern auf die Stymphaliden und die
und Herzen geduldet haben, und ſo ſoll es bleiben! Veränderte Dekorationen ſollen uns nie etwas an¬ haben; halte Deinen Platz an unſerm Herde feſt und mir den meinigen: ich komme ebenſo ſehr als Sieger wieder wie — Mr. Charley Trotzendorff. Es giebt ein verſchiedenartiges Achſelzucken der Leute in der Welt: ich hoffe mir das meinige, nach meiner Weiſe, mit ebenſo gutem Recht zu verdienen, wie er das ſeinige, und das Nachgaffen und den Neid der Welt auch. Ziehe meinetwegen hier auch Freund Karl Krumhardt über unſere Hecke als Kommentator bei, wenn Dir ob ſolchen beglückenden Ausſichten in die Zukunft doch etwas nüchtern und unheimlich zu Muthe werden ſollte. —
In der Heimath und zumal im Vogelſang bin ich fürs Erſte nichts nutze — und auch Dir nicht, armes, tapferes Mütterchen. Übrigens ſind und bleiben wir Zwei immer beiſammen, ob auch ein paar Tropfen Waſſer und einige Krümel Erdboden mehr uns trennen. Zu den Füßen der Treue bleibe ich ſitzen, wenn es mir auch nicht vergönnt wurde, zu den Füßen der Liebe Werg zu ſpinnen. Nach dem Wocken der Omphale freut man ſich ordentlich auf den nemeiſchen Löwen, die ler¬ näiſche Hydra, den erymanthiſchen Eber und vor allem Andern auf die Stymphaliden und die
<TEI><text><body><p><pbfacs="#f0201"n="191"/>
und Herzen geduldet haben, und ſo ſoll es bleiben!<lb/>
Veränderte Dekorationen ſollen uns nie etwas an¬<lb/>
haben; halte Deinen Platz an unſerm Herde feſt<lb/>
und mir den meinigen: ich komme ebenſo ſehr<lb/>
als Sieger wieder wie — Mr. Charley Trotzendorff.<lb/>
Es giebt ein verſchiedenartiges Achſelzucken der<lb/>
Leute in der Welt: ich hoffe mir das meinige,<lb/>
nach meiner Weiſe, mit ebenſo gutem Recht zu<lb/>
verdienen, wie er das ſeinige, und das Nachgaffen<lb/>
und den Neid der Welt auch. Ziehe meinetwegen<lb/>
hier auch Freund Karl Krumhardt über unſere<lb/>
Hecke als Kommentator bei, wenn Dir ob ſolchen<lb/>
beglückenden Ausſichten in die Zukunft doch etwas<lb/>
nüchtern und unheimlich zu Muthe werden ſollte. —</p><lb/><p>In der Heimath und zumal im Vogelſang bin<lb/>
ich fürs Erſte nichts nutze — und auch Dir nicht,<lb/>
armes, tapferes Mütterchen. Übrigens ſind und<lb/>
bleiben wir Zwei immer beiſammen, ob auch ein<lb/>
paar Tropfen Waſſer und einige Krümel Erdboden<lb/>
mehr uns trennen. Zu den Füßen der Treue<lb/>
bleibe ich ſitzen, wenn es mir auch nicht vergönnt<lb/>
wurde, zu den Füßen der Liebe Werg zu ſpinnen.<lb/>
Nach dem Wocken der Omphale freut man ſich<lb/>
ordentlich auf den nemeiſchen Löwen, die ler¬<lb/>
näiſche Hydra, den erymanthiſchen Eber und vor<lb/>
allem Andern auf die Stymphaliden und die<lb/></p></body></text></TEI>
[191/0201]
und Herzen geduldet haben, und ſo ſoll es bleiben!
Veränderte Dekorationen ſollen uns nie etwas an¬
haben; halte Deinen Platz an unſerm Herde feſt
und mir den meinigen: ich komme ebenſo ſehr
als Sieger wieder wie — Mr. Charley Trotzendorff.
Es giebt ein verſchiedenartiges Achſelzucken der
Leute in der Welt: ich hoffe mir das meinige,
nach meiner Weiſe, mit ebenſo gutem Recht zu
verdienen, wie er das ſeinige, und das Nachgaffen
und den Neid der Welt auch. Ziehe meinetwegen
hier auch Freund Karl Krumhardt über unſere
Hecke als Kommentator bei, wenn Dir ob ſolchen
beglückenden Ausſichten in die Zukunft doch etwas
nüchtern und unheimlich zu Muthe werden ſollte. —
In der Heimath und zumal im Vogelſang bin
ich fürs Erſte nichts nutze — und auch Dir nicht,
armes, tapferes Mütterchen. Übrigens ſind und
bleiben wir Zwei immer beiſammen, ob auch ein
paar Tropfen Waſſer und einige Krümel Erdboden
mehr uns trennen. Zu den Füßen der Treue
bleibe ich ſitzen, wenn es mir auch nicht vergönnt
wurde, zu den Füßen der Liebe Werg zu ſpinnen.
Nach dem Wocken der Omphale freut man ſich
ordentlich auf den nemeiſchen Löwen, die ler¬
näiſche Hydra, den erymanthiſchen Eber und vor
allem Andern auf die Stymphaliden und die
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Raabe, Wilhelm: Die Akten des Vogelsangs. Berlin, 1896, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/raabe_akten_1896/201>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.