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Raabe, Wilhelm: Die Akten des Vogelsangs. Berlin, 1896.

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dazu mit einer jungen Frau heimkommt, dann stellt
sich Das, was vom Vogelsang noch vorhanden ist,
sicherlich auf die Zehen und bringt ihm ein musi¬
kalisches Hoch, dreimal doller, als wie das, womit sie
da eben wieder mal vom Bahnhofe in die Berge
ziehen. Aber wie es ausfallen mag, dabei bleibt's,
Frau Nachbarin, wie sie uns auch den Vogelsang
verbauen mögen: die Aussicht zwischen uns auf ein¬
ander sollen sie uns nicht verbauen. Er hat auch
mir versprochen, mal an mich zu schreiben, mein
ewiger Sappermenter, unser Tausendsasa! Ich habe
ihn so manches Mal auf den Trab bringen müssen,
und sein Mädchen, ich meine die kleine Himmelskröte
aus meiner Erkerwohnung, mit, und zwar nicht immer
mit den lieblichsten und höflichsten Worten. Aber
winken Sie mir nur mit einem Briefe von ihm,
Frau Doktern, ich lasse mich 'ranrollen mit meinen
jetzigen verdammten gichtbrüchigen Knochen und
heule mit Ihnen oder reibe mir die Hände mit
Ihnen, wie's ihm beliebt und er sich sein Leben bei
den Antipopoden einrichtet. Daß da wieder eine
Kuriosität herauskommt, das steht mir baumfest.
Diese Gewißheit ist mir doch natürlich aus meiner
Bekanntschaft und Freundschaft mit ihm herausge¬
wachsen, wie je ein Stamm da oben in meinem
Waldeigenthum, und da kann ich mich wirklich schon jetzt

dazu mit einer jungen Frau heimkommt, dann ſtellt
ſich Das, was vom Vogelſang noch vorhanden iſt,
ſicherlich auf die Zehen und bringt ihm ein muſi¬
kaliſches Hoch, dreimal doller, als wie das, womit ſie
da eben wieder mal vom Bahnhofe in die Berge
ziehen. Aber wie es ausfallen mag, dabei bleibt's,
Frau Nachbarin, wie ſie uns auch den Vogelſang
verbauen mögen: die Ausſicht zwiſchen uns auf ein¬
ander ſollen ſie uns nicht verbauen. Er hat auch
mir verſprochen, mal an mich zu ſchreiben, mein
ewiger Sappermenter, unſer Tauſendſaſa! Ich habe
ihn ſo manches Mal auf den Trab bringen müſſen,
und ſein Mädchen, ich meine die kleine Himmelskröte
aus meiner Erkerwohnung, mit, und zwar nicht immer
mit den lieblichſten und höflichſten Worten. Aber
winken Sie mir nur mit einem Briefe von ihm,
Frau Doktern, ich laſſe mich 'ranrollen mit meinen
jetzigen verdammten gichtbrüchigen Knochen und
heule mit Ihnen oder reibe mir die Hände mit
Ihnen, wie's ihm beliebt und er ſich ſein Leben bei
den Antipopoden einrichtet. Daß da wieder eine
Kurioſität herauskommt, das ſteht mir baumfeſt.
Dieſe Gewißheit iſt mir doch natürlich aus meiner
Bekanntſchaft und Freundſchaft mit ihm herausge¬
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Waldeigenthum, und da kann ich mich wirklich ſchon jetzt

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[168/0178] dazu mit einer jungen Frau heimkommt, dann ſtellt ſich Das, was vom Vogelſang noch vorhanden iſt, ſicherlich auf die Zehen und bringt ihm ein muſi¬ kaliſches Hoch, dreimal doller, als wie das, womit ſie da eben wieder mal vom Bahnhofe in die Berge ziehen. Aber wie es ausfallen mag, dabei bleibt's, Frau Nachbarin, wie ſie uns auch den Vogelſang verbauen mögen: die Ausſicht zwiſchen uns auf ein¬ ander ſollen ſie uns nicht verbauen. Er hat auch mir verſprochen, mal an mich zu ſchreiben, mein ewiger Sappermenter, unſer Tauſendſaſa! Ich habe ihn ſo manches Mal auf den Trab bringen müſſen, und ſein Mädchen, ich meine die kleine Himmelskröte aus meiner Erkerwohnung, mit, und zwar nicht immer mit den lieblichſten und höflichſten Worten. Aber winken Sie mir nur mit einem Briefe von ihm, Frau Doktern, ich laſſe mich 'ranrollen mit meinen jetzigen verdammten gichtbrüchigen Knochen und heule mit Ihnen oder reibe mir die Hände mit Ihnen, wie's ihm beliebt und er ſich ſein Leben bei den Antipopoden einrichtet. Daß da wieder eine Kurioſität herauskommt, das ſteht mir baumfeſt. Dieſe Gewißheit iſt mir doch natürlich aus meiner Bekanntſchaft und Freundſchaft mit ihm herausge¬ wachſen, wie je ein Stamm da oben in meinem Waldeigenthum, und da kann ich mich wirklich ſchon jetzt

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Zitationshilfe: Raabe, Wilhelm: Die Akten des Vogelsangs. Berlin, 1896, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/raabe_akten_1896/178>, abgerufen am 26.11.2024.