Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

VI. Cl. Inflammabilien: Bernstein.
jahr zur Zeit der Blüthe das meiste Harz floß. Plinius 37. 11: liquidum
primo destillare, argumento sunt quaedam intus translucentia, ut formicae
et culices, lacertaeque, quas adhaesisse musteo
(frisch wie Most) non
est dubium, et inclusas indurescenti.
Uebrigens beruhen die Einschlüsse
von Eidechsen, wie die von Fröschen und Fischen, auf Betrug. Selten
hängt noch Holz daran, es faulte ab, doch sind deutliche Belegstücke für
die Bäume da. Berendt, die im Bernstein befindlichen Reste der Vorwelt.
Berlin 1845.

Gelb bildet die Grundfarbe, feuerähnlich, wie gekochter Honig.
In Rom waren die "Falerner" von der Farbe des Falerner Weins die
geschätztesten. Alle Töne von Gelb, einerseits ins Weiße, andererseits
ins Braune und Schwärzliche sich ziehend. Grüne und Blaue sind nie-
mals rein. Uebrigens färbten ihn schon die Alten mit Bockstalg, Anchusen-
wurzel, Purpur.

Alle Grade der Durchsichtigkeit, wodurch namentlich auch geflammte
Zeichnungen erzeugt werden. Der Weiße ist gewöhnlich trüb wie Elfen-
bein. Vollkommen muscheliger Bruch, wenig spröde. Fettglanz, und in
der Hand gerieben stark politurfähig. Zuweilen auch in zapfen-, tropfen-
und birnförmigen Gestalten.

Härte 2--3, Gew. 1,08, also gerade so schwer als Meerwasser, ita
volubile, ut pendere videatur, atque considere in vado.
Daher kann er
in der Ostsee so leicht mit Bernsteinkraut (Fucus vesiculosus und fasti-
giatus
) ans Land getrieben werden.

Harzelektricität durch Reiben in der Hand wie Asphalt: cete-
rum attritu digitorum accepta caloris anima trahunt in se paleas ac folia
arida, quae laevia sunt.
Thales (640 a. Ch.) glaubte schon, daß er eine
Seele habe, und Buttmann (Abh. Berl. Akad. 1818) leitet davon den
griechischen Namen ab (elkein), elktron, elektron der Zieher. In Syria
quoque feminas verticillos inde facere, et vocare Harpaga, quia folia
et paleas vestiumque fimbrias rapiat.

Die Lichtpolarisation ist wie bei Harzen, Brewster Gilbert's Annalen
1820 tom. 65 pag. 20. "In Stücken, welche voll Luftblasen waren,
"wurde durch den Druck der in ihnen eingeschlossenen Luft eine polari-
"sirende Struktur rund um die Blasen hervorgebracht, welche sich durch
"vier kleine Sectoren polarisirenden Lichtes zu erkennen gab."

Im Feuer brennt er mit heller weißer Flamme, man kann ihn in
großen Stücken anzünden, setzt nur wenig Ruß an, und verbreitet dabei
einen angenehmen Geruch: candidi odoris praestantissimi. Daher ein be-
rühmtes Rauchwerk, Schechelet 2 Mosis 30, 34. Die Elementar-
analyse gibt
C10 H8 O mit etwa 79 C, 10,5 H, 10,5 Sauerstoff.
Auch 0,2 Stickstoff und etwa eben so viel Asche wird angegeben. Im
Kolben schmilzt er bei 287°, zersetzt sich zu Wasser, brenzlichem, widerlich
stinkendem Oel und Bernsteinsäure, die sich in weißen Krystallen am Rande
der Retorte absetzt. Die Bernsteinsäure besteht aus C4 H3 O4, gehört zu
den starken Säuren, und ist auch im Terpentin enthalten, abgesehen da-
von, daß man sie durch Oxydation von Wachs und Fetten etc. erzeugen
kann. Der Rückstand ist das Colophonium succini, was zur Bereitung
des Bernsteinfirnisses benutzt wird, da dasselbe sich in fetten Oelen und

VI. Cl. Inflammabilien: Bernſtein.
jahr zur Zeit der Blüthe das meiſte Harz floß. Plinius 37. 11: liquidum
primo destillare, argumento sunt quaedam intus translucentia, ut formicae
et culices, lacertaeque, quas adhaesisse musteo
(friſch wie Moſt) non
est dubium, et inclusas indurescenti.
Uebrigens beruhen die Einſchlüſſe
von Eidechſen, wie die von Fröſchen und Fiſchen, auf Betrug. Selten
hängt noch Holz daran, es faulte ab, doch ſind deutliche Belegſtücke für
die Bäume da. Berendt, die im Bernſtein befindlichen Reſte der Vorwelt.
Berlin 1845.

Gelb bildet die Grundfarbe, feuerähnlich, wie gekochter Honig.
In Rom waren die „Falerner“ von der Farbe des Falerner Weins die
geſchätzteſten. Alle Töne von Gelb, einerſeits ins Weiße, andererſeits
ins Braune und Schwärzliche ſich ziehend. Grüne und Blaue ſind nie-
mals rein. Uebrigens färbten ihn ſchon die Alten mit Bockstalg, Anchuſen-
wurzel, Purpur.

Alle Grade der Durchſichtigkeit, wodurch namentlich auch geflammte
Zeichnungen erzeugt werden. Der Weiße iſt gewöhnlich trüb wie Elfen-
bein. Vollkommen muſcheliger Bruch, wenig ſpröde. Fettglanz, und in
der Hand gerieben ſtark politurfähig. Zuweilen auch in zapfen-, tropfen-
und birnförmigen Geſtalten.

Härte 2—3, Gew. 1,08, alſo gerade ſo ſchwer als Meerwaſſer, ita
volubile, ut pendere videatur, atque considere in vado.
Daher kann er
in der Oſtſee ſo leicht mit Bernſteinkraut (Fucus vesiculosus und fasti-
giatus
) ans Land getrieben werden.

Harzelektricität durch Reiben in der Hand wie Asphalt: cete-
rum attritu digitorum accepta caloris anima trahunt in se paleas ac folia
arida, quae laevia sunt.
Thales (640 a. Ch.) glaubte ſchon, daß er eine
Seele habe, und Buttmann (Abh. Berl. Akad. 1818) leitet davon den
griechiſchen Namen ab (ἕλκειν), ἕλκτρον, ἥλεκτρον der Zieher. In Syria
quoque feminas verticillos inde facere, et vocare Harpaga, quia folia
et paleas vestiumque fimbrias rapiat.

Die Lichtpolariſation iſt wie bei Harzen, Brewſter Gilbert’s Annalen
1820 tom. 65 pag. 20. „In Stücken, welche voll Luftblaſen waren,
„wurde durch den Druck der in ihnen eingeſchloſſenen Luft eine polari-
„ſirende Struktur rund um die Blaſen hervorgebracht, welche ſich durch
„vier kleine Sectoren polariſirenden Lichtes zu erkennen gab.“

Im Feuer brennt er mit heller weißer Flamme, man kann ihn in
großen Stücken anzünden, ſetzt nur wenig Ruß an, und verbreitet dabei
einen angenehmen Geruch: candidi odoris praestantissimi. Daher ein be-
rühmtes Rauchwerk, Schechelet 2 Moſis 30, 34. Die Elementar-
analyſe gibt
C108 O mit etwa 79 C, 10,5 H, 10,5 Sauerſtoff.
Auch 0,2 Stickſtoff und etwa eben ſo viel Aſche wird angegeben. Im
Kolben ſchmilzt er bei 287°, zerſetzt ſich zu Waſſer, brenzlichem, widerlich
ſtinkendem Oel und Bernſteinſäure, die ſich in weißen Kryſtallen am Rande
der Retorte abſetzt. Die Bernſteinſäure beſteht aus C43 O4, gehört zu
den ſtarken Säuren, und iſt auch im Terpentin enthalten, abgeſehen da-
von, daß man ſie durch Oxydation von Wachs und Fetten ꝛc. erzeugen
kann. Der Rückſtand iſt das Colophonium succini, was zur Bereitung
des Bernſteinfirniſſes benutzt wird, da daſſelbe ſich in fetten Oelen und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0664" n="652"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">VI.</hi> Cl. Inflammabilien: Bern&#x017F;tein.</fw><lb/>
jahr zur Zeit der Blüthe das mei&#x017F;te Harz floß. <hi rendition="#aq">Plinius 37. <hi rendition="#sub">11</hi>: liquidum<lb/>
primo destillare, argumento sunt quaedam intus translucentia, ut formicae<lb/>
et culices, <hi rendition="#i">lacertaeque</hi>, quas adhaesisse musteo</hi> (fri&#x017F;ch wie Mo&#x017F;t) <hi rendition="#aq">non<lb/>
est dubium, et inclusas indurescenti.</hi> Uebrigens beruhen die Ein&#x017F;chlü&#x017F;&#x017F;e<lb/>
von Eidech&#x017F;en, wie die von Frö&#x017F;chen und Fi&#x017F;chen, auf Betrug. Selten<lb/>
hängt noch Holz daran, es faulte ab, doch &#x017F;ind deutliche Beleg&#x017F;tücke für<lb/>
die Bäume da. Berendt, die im Bern&#x017F;tein befindlichen Re&#x017F;te der Vorwelt.<lb/>
Berlin 1845.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Gelb</hi> bildet die Grundfarbe, feuerähnlich, wie gekochter Honig.<lb/>
In Rom waren die &#x201E;Falerner&#x201C; von der Farbe des Falerner Weins die<lb/>
ge&#x017F;chätzte&#x017F;ten. Alle Töne von Gelb, einer&#x017F;eits ins Weiße, anderer&#x017F;eits<lb/>
ins Braune und Schwärzliche &#x017F;ich ziehend. Grüne und Blaue &#x017F;ind nie-<lb/>
mals rein. Uebrigens färbten ihn &#x017F;chon die Alten mit Bockstalg, Anchu&#x017F;en-<lb/>
wurzel, Purpur.</p><lb/>
            <p>Alle Grade der Durch&#x017F;ichtigkeit, wodurch namentlich auch geflammte<lb/>
Zeichnungen erzeugt werden. Der Weiße i&#x017F;t gewöhnlich trüb wie Elfen-<lb/>
bein. Vollkommen mu&#x017F;cheliger Bruch, wenig &#x017F;pröde. Fettglanz, und in<lb/>
der Hand gerieben &#x017F;tark politurfähig. Zuweilen auch in zapfen-, tropfen-<lb/>
und birnförmigen Ge&#x017F;talten.</p><lb/>
            <p>Härte 2&#x2014;3, Gew. 1,08, al&#x017F;o gerade &#x017F;o &#x017F;chwer als Meerwa&#x017F;&#x017F;er, <hi rendition="#aq">ita<lb/>
volubile, ut pendere videatur, atque considere in vado.</hi> Daher kann er<lb/>
in der O&#x017F;t&#x017F;ee &#x017F;o leicht mit Bern&#x017F;teinkraut (<hi rendition="#aq">Fucus vesiculosus</hi> und <hi rendition="#aq">fasti-<lb/>
giatus</hi>) ans Land getrieben werden.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Harzelektricität</hi> durch Reiben in der Hand wie Asphalt: <hi rendition="#aq">cete-<lb/>
rum attritu digitorum accepta caloris anima trahunt in se paleas ac folia<lb/>
arida, quae laevia sunt.</hi> Thales (640 <hi rendition="#aq">a. Ch.</hi>) glaubte &#x017F;chon, daß er eine<lb/>
Seele habe, und Buttmann (Abh. Berl. Akad. 1818) leitet davon den<lb/>
griechi&#x017F;chen Namen ab (&#x1F15;&#x03BB;&#x03BA;&#x03B5;&#x03B9;&#x03BD;), &#x1F15;&#x03BB;&#x03BA;&#x03C4;&#x03C1;&#x03BF;&#x03BD;, &#x1F25;&#x03BB;&#x03B5;&#x03BA;&#x03C4;&#x03C1;&#x03BF;&#x03BD; der Zieher. <hi rendition="#aq">In Syria<lb/>
quoque feminas verticillos inde facere, et vocare Harpaga, quia folia<lb/>
et paleas vestiumque fimbrias rapiat.</hi></p><lb/>
            <p>Die Lichtpolari&#x017F;ation i&#x017F;t wie bei Harzen, Brew&#x017F;ter Gilbert&#x2019;s Annalen<lb/>
1820 <hi rendition="#aq">tom. 65 pag.</hi> 20. &#x201E;In Stücken, welche voll Luftbla&#x017F;en waren,<lb/>
&#x201E;wurde durch den Druck der in ihnen einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;enen Luft eine polari-<lb/>
&#x201E;&#x017F;irende Struktur rund um die Bla&#x017F;en hervorgebracht, welche &#x017F;ich durch<lb/>
&#x201E;vier kleine Sectoren polari&#x017F;irenden Lichtes zu erkennen gab.&#x201C;</p><lb/>
            <p>Im Feuer brennt er mit heller weißer Flamme, man kann ihn in<lb/>
großen Stücken anzünden, &#x017F;etzt nur wenig Ruß an, und verbreitet dabei<lb/>
einen angenehmen Geruch: <hi rendition="#aq">candidi odoris praestantissimi.</hi> Daher ein be-<lb/>
rühmtes Rauchwerk, <hi rendition="#g">Schechelet</hi> 2 Mo&#x017F;is 30, 34. Die Elementar-<lb/>
analy&#x017F;e gibt<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">C<hi rendition="#sub">10</hi> H&#x0336;<hi rendition="#sub">8</hi> O</hi> mit etwa 79 <hi rendition="#aq">C</hi>, 10,5 <hi rendition="#aq">H</hi>, 10,5 Sauer&#x017F;toff.</hi><lb/>
Auch 0,2 Stick&#x017F;toff und etwa eben &#x017F;o viel A&#x017F;che wird angegeben. Im<lb/>
Kolben &#x017F;chmilzt er bei 287°, zer&#x017F;etzt &#x017F;ich zu Wa&#x017F;&#x017F;er, brenzlichem, widerlich<lb/>
&#x017F;tinkendem Oel und Bern&#x017F;tein&#x017F;äure, die &#x017F;ich in weißen Kry&#x017F;tallen am Rande<lb/>
der Retorte ab&#x017F;etzt. Die Bern&#x017F;tein&#x017F;äure be&#x017F;teht aus <hi rendition="#aq">C<hi rendition="#sub">4</hi> H&#x0336;<hi rendition="#sub">3</hi> O</hi><hi rendition="#sub">4</hi>, gehört zu<lb/>
den &#x017F;tarken Säuren, und i&#x017F;t auch im Terpentin enthalten, abge&#x017F;ehen da-<lb/>
von, daß man &#x017F;ie durch Oxydation von Wachs und Fetten &#xA75B;c. erzeugen<lb/>
kann. Der Rück&#x017F;tand i&#x017F;t das <hi rendition="#aq">Colophonium succini,</hi> was zur Bereitung<lb/>
des Bern&#x017F;teinfirni&#x017F;&#x017F;es benutzt wird, da da&#x017F;&#x017F;elbe &#x017F;ich in fetten Oelen und<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[652/0664] VI. Cl. Inflammabilien: Bernſtein. jahr zur Zeit der Blüthe das meiſte Harz floß. Plinius 37. 11: liquidum primo destillare, argumento sunt quaedam intus translucentia, ut formicae et culices, lacertaeque, quas adhaesisse musteo (friſch wie Moſt) non est dubium, et inclusas indurescenti. Uebrigens beruhen die Einſchlüſſe von Eidechſen, wie die von Fröſchen und Fiſchen, auf Betrug. Selten hängt noch Holz daran, es faulte ab, doch ſind deutliche Belegſtücke für die Bäume da. Berendt, die im Bernſtein befindlichen Reſte der Vorwelt. Berlin 1845. Gelb bildet die Grundfarbe, feuerähnlich, wie gekochter Honig. In Rom waren die „Falerner“ von der Farbe des Falerner Weins die geſchätzteſten. Alle Töne von Gelb, einerſeits ins Weiße, andererſeits ins Braune und Schwärzliche ſich ziehend. Grüne und Blaue ſind nie- mals rein. Uebrigens färbten ihn ſchon die Alten mit Bockstalg, Anchuſen- wurzel, Purpur. Alle Grade der Durchſichtigkeit, wodurch namentlich auch geflammte Zeichnungen erzeugt werden. Der Weiße iſt gewöhnlich trüb wie Elfen- bein. Vollkommen muſcheliger Bruch, wenig ſpröde. Fettglanz, und in der Hand gerieben ſtark politurfähig. Zuweilen auch in zapfen-, tropfen- und birnförmigen Geſtalten. Härte 2—3, Gew. 1,08, alſo gerade ſo ſchwer als Meerwaſſer, ita volubile, ut pendere videatur, atque considere in vado. Daher kann er in der Oſtſee ſo leicht mit Bernſteinkraut (Fucus vesiculosus und fasti- giatus) ans Land getrieben werden. Harzelektricität durch Reiben in der Hand wie Asphalt: cete- rum attritu digitorum accepta caloris anima trahunt in se paleas ac folia arida, quae laevia sunt. Thales (640 a. Ch.) glaubte ſchon, daß er eine Seele habe, und Buttmann (Abh. Berl. Akad. 1818) leitet davon den griechiſchen Namen ab (ἕλκειν), ἕλκτρον, ἥλεκτρον der Zieher. In Syria quoque feminas verticillos inde facere, et vocare Harpaga, quia folia et paleas vestiumque fimbrias rapiat. Die Lichtpolariſation iſt wie bei Harzen, Brewſter Gilbert’s Annalen 1820 tom. 65 pag. 20. „In Stücken, welche voll Luftblaſen waren, „wurde durch den Druck der in ihnen eingeſchloſſenen Luft eine polari- „ſirende Struktur rund um die Blaſen hervorgebracht, welche ſich durch „vier kleine Sectoren polariſirenden Lichtes zu erkennen gab.“ Im Feuer brennt er mit heller weißer Flamme, man kann ihn in großen Stücken anzünden, ſetzt nur wenig Ruß an, und verbreitet dabei einen angenehmen Geruch: candidi odoris praestantissimi. Daher ein be- rühmtes Rauchwerk, Schechelet 2 Moſis 30, 34. Die Elementar- analyſe gibt C10 H̶8 O mit etwa 79 C, 10,5 H, 10,5 Sauerſtoff. Auch 0,2 Stickſtoff und etwa eben ſo viel Aſche wird angegeben. Im Kolben ſchmilzt er bei 287°, zerſetzt ſich zu Waſſer, brenzlichem, widerlich ſtinkendem Oel und Bernſteinſäure, die ſich in weißen Kryſtallen am Rande der Retorte abſetzt. Die Bernſteinſäure beſteht aus C4 H̶3 O4, gehört zu den ſtarken Säuren, und iſt auch im Terpentin enthalten, abgeſehen da- von, daß man ſie durch Oxydation von Wachs und Fetten ꝛc. erzeugen kann. Der Rückſtand iſt das Colophonium succini, was zur Bereitung des Bernſteinfirniſſes benutzt wird, da daſſelbe ſich in fetten Oelen und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/664
Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 652. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/664>, abgerufen am 25.11.2024.