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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

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großen Theil seines industriellen Uebergewichts. Es gewann 1852 740
Millionen Ctr., am Ausgangsorte 10 Mill., am Consumtionsorte 20
Mill. Pfund Sterling werth! Die Kohlenfelder nehmen über 500 Quadrat-
meilen, also fast den 10ten Theil des Landes ein. Das berühmteste Feld
von Northumberland und Durham, worauf Newcastle liegt, versieht Lon-
don, was allein über 70 Millionen Centner bedarf. An der Meeresküste
ist es zur Ausfuhr besonders günstig gelegen, welche allein gegen 1400
Schiffe beschäftigt. Ja in diesen nördlichen Grafschaften sollen mehr Per-
sonen unter als über der Erde leben. Man zählt 40 Flötze von einer
Gesammtmächtigkeit von 44', worunter zwei Hauptflötze, das High Main-
(6') und Law Mainflötz (6'), am meisten in Angriff genommen sind.
In Centralengland versammelt besonders Dudley bei Birmingham die
großen Eisenwerke um sich. Von 11 bauwürdigen Flötzen ist das mittlere
30'--40' mächtig und erstreckt sich über einen Raum von 60 engl. Quadrat-
meilen. Das erst neuerlich bekannt gewordene Südwalliser Kohlenbecken
übertrifft an Reichthum noch alle, man rechnet auf 1 Morgen (Acre) 2
Millionen Ctr. Viele Schichten übereinander sind 3' bis 9', das mäch-
tigste sogar 20'. Im Südschottischen Kohlengebirge bei Paisley westlich
Glasgow haben 10 Lager übereinander eine Gesammtmächtigkeit von 100'.

Preußen hat in Deutschland den wichtigsten Antheil an der Kohlen-
gewinnung: 1852 wurden über 103 Mill. Ctr. gefördert (26 Mill. Tonnen
a 4 Ctr. Preuß.), der Ctr. 9 kr. am Gewinnungsort. Sie haben eine
Brennkraft von 10 Mill. Klafter Kieferholz, deren nachhaltige Hervor-
bringung 1200 Quadratmeilen, also mindestens 1/5 der Monarchie, ver-
langen würde. Nach Göppert ist Oberschlesien das reichste Kohlenrevier
in Europa, von Tost bis Alvernia 14 Meilen lang, und von Hultschin
bis Lierwirz 12 Meilen breit. Die Kohlen liegen in der Ebene und gehen
an vielen Stellen zu Tage aus. Das Xaveryflöz bei Bendzin in Polen
5--7 Lachter (sogar bis 60') mächtig, wird durch Tagebau getrieben.
Die Königsgrube in Preußen förderte 1842 aus 4 Flötzen von 4'--15'
Mächtigkeit 300,000 Tonnen Preuß. Das Niederschlesische Kohlengebirge
liegt auf dem Gebirgssattel von Waldenburg zwischen dem Riesengebirge
und den Sudeten: die Fuchsgrube baut auf 19 Flötzen, hat einen schiff-
baren Stollen und lieferte 1844 355,000 Tonnen Kohlen. Porphyre
haben das Gebirge gehoben und zerrissen.

Am Rhein liefert besonders die Grafschaft Mark (Dortmund) die
für Südwestdeutschland so wichtige Ruhrkohle. Sie bildet die Fortsetzung
der belgischen Kohlen auf der rechten Rheinseite, nördlich des rheinischen
Schiefergebirges, und setzt auf der linken Rheinseite über Aachen, Esch-
weiler nach Belgien fort. Südlich vom Hundsrücken zeichnet sich das
Kohlenbecken von Saarbrücken durch seinen ungeheuern Reichthum aus.
Unter mächtigen rothen Sandsteinen liegen zwischen Völklingen an der
Saar und Bexbach in Rheinbaiern 5 Meilen lang 167 verschiedene Flötze,
darunter das Blücherflötz 14' mächtig. 77 Flötze von 2'--14', zusammen
238' mächtig, werden abgebaut. Und würde man auch die kleinern mit-
zählen, so käme eine Gesammtmächtigkeit von 375' heraus. Der Preußi-
sche Antheil zwischen Saar und Blies beträgt allein über 800,000 Mil-
lionen Ctr.! Davon werden jährlich 9 Millionen Ctr. gewonnen.

In Belgien, wo der Grundfläche den Steinkohlenfeldern ange-

VI. Cl. Inflammabilien: Steinkohle.
großen Theil ſeines induſtriellen Uebergewichts. Es gewann 1852 740
Millionen Ctr., am Ausgangsorte 10 Mill., am Conſumtionsorte 20
Mill. Pfund Sterling werth! Die Kohlenfelder nehmen über 500 Quadrat-
meilen, alſo faſt den 10ten Theil des Landes ein. Das berühmteſte Feld
von Northumberland und Durham, worauf Newcaſtle liegt, verſieht Lon-
don, was allein über 70 Millionen Centner bedarf. An der Meeresküſte
iſt es zur Ausfuhr beſonders günſtig gelegen, welche allein gegen 1400
Schiffe beſchäftigt. Ja in dieſen nördlichen Grafſchaften ſollen mehr Per-
ſonen unter als über der Erde leben. Man zählt 40 Flötze von einer
Geſammtmächtigkeit von 44′, worunter zwei Hauptflötze, das High Main-
(6′) und Law Mainflötz (6′), am meiſten in Angriff genommen ſind.
In Centralengland verſammelt beſonders Dudley bei Birmingham die
großen Eiſenwerke um ſich. Von 11 bauwürdigen Flötzen iſt das mittlere
30′—40′ mächtig und erſtreckt ſich über einen Raum von 60 engl. Quadrat-
meilen. Das erſt neuerlich bekannt gewordene Südwalliſer Kohlenbecken
übertrifft an Reichthum noch alle, man rechnet auf 1 Morgen (Acre) 2
Millionen Ctr. Viele Schichten übereinander ſind 3′ bis 9′, das mäch-
tigſte ſogar 20′. Im Südſchottiſchen Kohlengebirge bei Paisley weſtlich
Glasgow haben 10 Lager übereinander eine Geſammtmächtigkeit von 100′.

Preußen hat in Deutſchland den wichtigſten Antheil an der Kohlen-
gewinnung: 1852 wurden über 103 Mill. Ctr. gefördert (26 Mill. Tonnen
à 4 Ctr. Preuß.), der Ctr. 9 kr. am Gewinnungsort. Sie haben eine
Brennkraft von 10 Mill. Klafter Kieferholz, deren nachhaltige Hervor-
bringung 1200 Quadratmeilen, alſo mindeſtens ⅕ der Monarchie, ver-
langen würde. Nach Göppert iſt Oberſchleſien das reichſte Kohlenrevier
in Europa, von Toſt bis Alvernia 14 Meilen lang, und von Hultſchin
bis Lierwirz 12 Meilen breit. Die Kohlen liegen in der Ebene und gehen
an vielen Stellen zu Tage aus. Das Xaveryflöz bei Bendzin in Polen
5—7 Lachter (ſogar bis 60′) mächtig, wird durch Tagebau getrieben.
Die Königsgrube in Preußen förderte 1842 aus 4 Flötzen von 4′—15′
Mächtigkeit 300,000 Tonnen Preuß. Das Niederſchleſiſche Kohlengebirge
liegt auf dem Gebirgsſattel von Waldenburg zwiſchen dem Rieſengebirge
und den Sudeten: die Fuchsgrube baut auf 19 Flötzen, hat einen ſchiff-
baren Stollen und lieferte 1844 355,000 Tonnen Kohlen. Porphyre
haben das Gebirge gehoben und zerriſſen.

Am Rhein liefert beſonders die Grafſchaft Mark (Dortmund) die
für Südweſtdeutſchland ſo wichtige Ruhrkohle. Sie bildet die Fortſetzung
der belgiſchen Kohlen auf der rechten Rheinſeite, nördlich des rheiniſchen
Schiefergebirges, und ſetzt auf der linken Rheinſeite über Aachen, Eſch-
weiler nach Belgien fort. Südlich vom Hundsrücken zeichnet ſich das
Kohlenbecken von Saarbrücken durch ſeinen ungeheuern Reichthum aus.
Unter mächtigen rothen Sandſteinen liegen zwiſchen Völklingen an der
Saar und Bexbach in Rheinbaiern 5 Meilen lang 167 verſchiedene Flötze,
darunter das Blücherflötz 14′ mächtig. 77 Flötze von 2′—14′, zuſammen
238′ mächtig, werden abgebaut. Und würde man auch die kleinern mit-
zählen, ſo käme eine Geſammtmächtigkeit von 375′ heraus. Der Preußi-
ſche Antheil zwiſchen Saar und Blies beträgt allein über 800,000 Mil-
lionen Ctr.! Davon werden jährlich 9 Millionen Ctr. gewonnen.

In Belgien, wo der Grundfläche den Steinkohlenfeldern ange-

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[635/0647] VI. Cl. Inflammabilien: Steinkohle. großen Theil ſeines induſtriellen Uebergewichts. Es gewann 1852 740 Millionen Ctr., am Ausgangsorte 10 Mill., am Conſumtionsorte 20 Mill. Pfund Sterling werth! Die Kohlenfelder nehmen über 500 Quadrat- meilen, alſo faſt den 10ten Theil des Landes ein. Das berühmteſte Feld von Northumberland und Durham, worauf Newcaſtle liegt, verſieht Lon- don, was allein über 70 Millionen Centner bedarf. An der Meeresküſte iſt es zur Ausfuhr beſonders günſtig gelegen, welche allein gegen 1400 Schiffe beſchäftigt. Ja in dieſen nördlichen Grafſchaften ſollen mehr Per- ſonen unter als über der Erde leben. Man zählt 40 Flötze von einer Geſammtmächtigkeit von 44′, worunter zwei Hauptflötze, das High Main- (6′) und Law Mainflötz (6[FORMEL]′), am meiſten in Angriff genommen ſind. In Centralengland verſammelt beſonders Dudley bei Birmingham die großen Eiſenwerke um ſich. Von 11 bauwürdigen Flötzen iſt das mittlere 30′—40′ mächtig und erſtreckt ſich über einen Raum von 60 engl. Quadrat- meilen. Das erſt neuerlich bekannt gewordene Südwalliſer Kohlenbecken übertrifft an Reichthum noch alle, man rechnet auf 1 Morgen (Acre) 2 Millionen Ctr. Viele Schichten übereinander ſind 3′ bis 9′, das mäch- tigſte ſogar 20′. Im Südſchottiſchen Kohlengebirge bei Paisley weſtlich Glasgow haben 10 Lager übereinander eine Geſammtmächtigkeit von 100′. Preußen hat in Deutſchland den wichtigſten Antheil an der Kohlen- gewinnung: 1852 wurden über 103 Mill. Ctr. gefördert (26 Mill. Tonnen à 4 Ctr. Preuß.), der Ctr. 9 kr. am Gewinnungsort. Sie haben eine Brennkraft von 10 Mill. Klafter Kieferholz, deren nachhaltige Hervor- bringung 1200 Quadratmeilen, alſo mindeſtens ⅕ der Monarchie, ver- langen würde. Nach Göppert iſt Oberſchleſien das reichſte Kohlenrevier in Europa, von Toſt bis Alvernia 14 Meilen lang, und von Hultſchin bis Lierwirz 12 Meilen breit. Die Kohlen liegen in der Ebene und gehen an vielen Stellen zu Tage aus. Das Xaveryflöz bei Bendzin in Polen 5—7 Lachter (ſogar bis 60′) mächtig, wird durch Tagebau getrieben. Die Königsgrube in Preußen förderte 1842 aus 4 Flötzen von 4′—15′ Mächtigkeit 300,000 Tonnen Preuß. Das Niederſchleſiſche Kohlengebirge liegt auf dem Gebirgsſattel von Waldenburg zwiſchen dem Rieſengebirge und den Sudeten: die Fuchsgrube baut auf 19 Flötzen, hat einen ſchiff- baren Stollen und lieferte 1844 355,000 Tonnen Kohlen. Porphyre haben das Gebirge gehoben und zerriſſen. Am Rhein liefert beſonders die Grafſchaft Mark (Dortmund) die für Südweſtdeutſchland ſo wichtige Ruhrkohle. Sie bildet die Fortſetzung der belgiſchen Kohlen auf der rechten Rheinſeite, nördlich des rheiniſchen Schiefergebirges, und ſetzt auf der linken Rheinſeite über Aachen, Eſch- weiler nach Belgien fort. Südlich vom Hundsrücken zeichnet ſich das Kohlenbecken von Saarbrücken durch ſeinen ungeheuern Reichthum aus. Unter mächtigen rothen Sandſteinen liegen zwiſchen Völklingen an der Saar und Bexbach in Rheinbaiern 5 Meilen lang 167 verſchiedene Flötze, darunter das Blücherflötz 14′ mächtig. 77 Flötze von 2′—14′, zuſammen 238′ mächtig, werden abgebaut. Und würde man auch die kleinern mit- zählen, ſo käme eine Geſammtmächtigkeit von 375′ heraus. Der Preußi- ſche Antheil zwiſchen Saar und Blies beträgt allein über 800,000 Mil- lionen Ctr.! Davon werden jährlich 9 Millionen Ctr. gewonnen. In Belgien, wo [FORMEL] der Grundfläche den Steinkohlenfeldern ange-

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Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 635. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/647>, abgerufen am 22.11.2024.