a : infinityb : infinityc die stumpfe Säulenkante von M/M gerade abstumpfen. Die Gradendfläche c : infinitya : infinityb von der Säule M/M ist auch blättrig. Schon Hauy glaubte am Ende der gestreiften Säule den blättrigen Bruch eines stumpfen Rhomboeders beobachtet zu haben, und allerdings kommen außer der Säule M noch mehrere schiefe vor, doch hält es schwer, sie darzustellen. Nach Hausmann soll b : c : infinitya 112° 14' deutlich blättrig sein, derselbe gibt von Andreasberg noch mehrere andere Flächen an, Handb. Mineral. 58.
Die Farbe steht zwischen Zinnweiß und Bleigrau in der Mitte, auf der Oberfläche laufen die Krystalle aber silberweiß an, so daß man sie mit Silber verwechseln würde, allein beim Schlage zerspringen sie längs der Blätterbrüche, obgleich der Strich milde ist. Eigenthümlich ist an manchen Stellen, besonders wenn sich Bleiglanz daran legt, ein messing- bis goldgelber Anflug, der nach Hausmann von Manganoxyd herrühren soll. Härte 3--4, Gew. 9,8.
Vor dem Löthrohr schmilzt es leicht, und reducirt sich nach einigem Blasen zu einem Silberkorn.
Im vorigen Jahrhundert kam es auf der Grube Wenzel bei Wolfach im Schwarzwalde in centnerschweren Blöcken vor, mit Bleiglanz, Fahlerz und gediegenem Silber, die eine große Silberausbeute gaben. Schon Klaproth (Beiträge II.298) unterschied ein feinkörniges mit 84 Ag und 16 Sb und ein grobkörniges mit 76 Ag und 24 Sb. Letzteres ist das krystallisirte und daher wahrscheinlich die bestimmtere chemische Ver- bindung, während ersteres sich so eng an das mitvorkommende gediegene Silber anschließt, daß man öfter an ein und demselben Stücke die Gränzen nicht ziehen kann. Am ausgezeichnetsten kommen sie aber auf Katharina Neufang und Samson bei Andreasberg vor. Manche sind auch mit Arsenik gemischt.
Das Antimon wird meist aus Grauspießglanz dargestellt, und dient in 4 Theilen Blei mit 1 Antimon zu Buchdruckerlettern. Wichtig in der Arzneikunde etc. Antimoniete werden wir bei den geschwefelten Metallen kennen lernen, wo nicht blos S'''b die Stelle der Säure vertritt, sondern auch im Nickelantimonglanz, Antimonnickel etc. geradezu an die Stelle des Schwefels das Antimonmetall kommt. Das oxydische Vorkommen (Weiß- spießglanz) ist unwichtig.
11. Arsenik.
Kurz Arsen. Stammt vom Griechischen arsenikon. In der Natur findet man selten meßbare Krystalle, dagegen kann man sie durch Subli- mation erhalten, der Endkantenwinkel des Hauptrhomboeder beträgt 85° 4', daher a = sqrt0,508, doch ist dieses nicht blättrig, sondern wie beim Antimon das nächste stum- pfere d = 2a' : 2a' : infinitya : c (113° 56'). Aber auch diese Winkel konnte G. Rose nicht messen. Dagegen sind die Gradendflächen c = c : infinitya : infinitya : infinitya noch blättriger und glänzender als beim Antimon, und da diese Blättchen sich immer zu Zwillingen, die d gemein haben und umgekehrt liegen, ver- binden, so wurde aus dem leicht meßbaren Zwillingswinkel c/c = 77° 1'
III. Cl. Gediegene Metalle: Arſenik.
a : ∞b : ∞c die ſtumpfe Säulenkante von M/M gerade abſtumpfen. Die Gradendfläche c : ∞a : ∞b von der Säule M/M iſt auch blättrig. Schon Hauy glaubte am Ende der geſtreiften Säule den blättrigen Bruch eines ſtumpfen Rhomboeders beobachtet zu haben, und allerdings kommen außer der Säule M noch mehrere ſchiefe vor, doch hält es ſchwer, ſie darzuſtellen. Nach Hausmann ſoll b : c : ∞a 112° 14′ deutlich blättrig ſein, derſelbe gibt von Andreasberg noch mehrere andere Flächen an, Handb. Mineral. 58.
Die Farbe ſteht zwiſchen Zinnweiß und Bleigrau in der Mitte, auf der Oberfläche laufen die Kryſtalle aber ſilberweiß an, ſo daß man ſie mit Silber verwechſeln würde, allein beim Schlage zerſpringen ſie längs der Blätterbrüche, obgleich der Strich milde iſt. Eigenthümlich iſt an manchen Stellen, beſonders wenn ſich Bleiglanz daran legt, ein meſſing- bis goldgelber Anflug, der nach Hausmann von Manganoxyd herrühren ſoll. Härte 3—4, Gew. 9,8.
Vor dem Löthrohr ſchmilzt es leicht, und reducirt ſich nach einigem Blaſen zu einem Silberkorn.
Im vorigen Jahrhundert kam es auf der Grube Wenzel bei Wolfach im Schwarzwalde in centnerſchweren Blöcken vor, mit Bleiglanz, Fahlerz und gediegenem Silber, die eine große Silberausbeute gaben. Schon Klaproth (Beiträge II.298) unterſchied ein feinkörniges mit 84 Ag und 16 Sb und ein grobkörniges mit 76 Ag und 24 Sb. Letzteres iſt das kryſtalliſirte und daher wahrſcheinlich die beſtimmtere chemiſche Ver- bindung, während erſteres ſich ſo eng an das mitvorkommende gediegene Silber anſchließt, daß man öfter an ein und demſelben Stücke die Gränzen nicht ziehen kann. Am ausgezeichnetſten kommen ſie aber auf Katharina Neufang und Samſon bei Andreasberg vor. Manche ſind auch mit Arſenik gemiſcht.
Das Antimon wird meiſt aus Grauſpießglanz dargeſtellt, und dient in 4 Theilen Blei mit 1 Antimon zu Buchdruckerlettern. Wichtig in der Arzneikunde ꝛc. Antimoniete werden wir bei den geſchwefelten Metallen kennen lernen, wo nicht blos S̶ˈˈˈb die Stelle der Säure vertritt, ſondern auch im Nickelantimonglanz, Antimonnickel ꝛc. geradezu an die Stelle des Schwefels das Antimonmetall kommt. Das oxydiſche Vorkommen (Weiß- ſpießglanz) iſt unwichtig.
11. Arſenik.
Kurz Arſen. Stammt vom Griechiſchen ἀρσενικόν. In der Natur findet man ſelten meßbare Kryſtalle, dagegen kann man ſie durch Subli- mation erhalten, der Endkantenwinkel des Hauptrhomboeder beträgt 85° 4′, daher a = √0,508, doch iſt dieſes nicht blättrig, ſondern wie beim Antimon das nächſte ſtum- pfere d = 2a′ : 2a′ : ∞a : c (113° 56′). Aber auch dieſe Winkel konnte G. Roſe nicht meſſen. Dagegen ſind die Gradendflächen c = c : ∞a : ∞a : ∞a noch blättriger und glänzender als beim Antimon, und da dieſe Blättchen ſich immer zu Zwillingen, die d gemein haben und umgekehrt liegen, ver- binden, ſo wurde aus dem leicht meßbaren Zwillingswinkel c/c = 77° 1′
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III. Cl. Gediegene Metalle: Arſenik.
a : ∞b : ∞c die ſtumpfe Säulenkante von M/M gerade abſtumpfen. Die
Gradendfläche c : ∞a : ∞b von der Säule M/M iſt auch blättrig. Schon
Hauy glaubte am Ende der geſtreiften Säule den blättrigen Bruch eines
ſtumpfen Rhomboeders beobachtet zu haben, und allerdings kommen außer
der Säule M noch mehrere ſchiefe vor, doch hält es ſchwer, ſie darzuſtellen.
Nach Hausmann ſoll b : c : ∞a 112° 14′ deutlich blättrig ſein, derſelbe
gibt von Andreasberg noch mehrere andere Flächen an, Handb. Mineral. 58.
Die Farbe ſteht zwiſchen Zinnweiß und Bleigrau in der Mitte, auf
der Oberfläche laufen die Kryſtalle aber ſilberweiß an, ſo daß man ſie
mit Silber verwechſeln würde, allein beim Schlage zerſpringen ſie längs
der Blätterbrüche, obgleich der Strich milde iſt. Eigenthümlich iſt an
manchen Stellen, beſonders wenn ſich Bleiglanz daran legt, ein meſſing-
bis goldgelber Anflug, der nach Hausmann von Manganoxyd herrühren
ſoll. Härte 3—4, Gew. 9,8.
Vor dem Löthrohr ſchmilzt es leicht, und reducirt ſich nach einigem
Blaſen zu einem Silberkorn.
Im vorigen Jahrhundert kam es auf der Grube Wenzel bei Wolfach
im Schwarzwalde in centnerſchweren Blöcken vor, mit Bleiglanz, Fahlerz
und gediegenem Silber, die eine große Silberausbeute gaben. Schon
Klaproth (Beiträge II. 298) unterſchied ein feinkörniges mit 84 Ag
und 16 Sb und ein grobkörniges mit 76 Ag und 24 Sb. Letzteres
iſt das kryſtalliſirte und daher wahrſcheinlich die beſtimmtere chemiſche Ver-
bindung, während erſteres ſich ſo eng an das mitvorkommende gediegene
Silber anſchließt, daß man öfter an ein und demſelben Stücke die Gränzen
nicht ziehen kann. Am ausgezeichnetſten kommen ſie aber auf Katharina
Neufang und Samſon bei Andreasberg vor. Manche ſind auch mit Arſenik
gemiſcht.
Das Antimon wird meiſt aus Grauſpießglanz dargeſtellt, und dient
in 4 Theilen Blei mit 1 Antimon zu Buchdruckerlettern. Wichtig in der
Arzneikunde ꝛc. Antimoniete werden wir bei den geſchwefelten Metallen
kennen lernen, wo nicht blos S̶ˈˈˈb die Stelle der Säure vertritt, ſondern
auch im Nickelantimonglanz, Antimonnickel ꝛc. geradezu an die Stelle des
Schwefels das Antimonmetall kommt. Das oxydiſche Vorkommen (Weiß-
ſpießglanz) iſt unwichtig.
11. Arſenik.
Kurz Arſen. Stammt vom Griechiſchen ἀρσενικόν. In der Natur
findet man ſelten meßbare Kryſtalle, dagegen kann man ſie durch Subli-
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a = √0,508,
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G. Roſe nicht meſſen. Dagegen ſind die Gradendflächen c = c : ∞a : ∞a : ∞a
noch blättriger und glänzender als beim Antimon, und da dieſe Blättchen
ſich immer zu Zwillingen, die d gemein haben und umgekehrt liegen, ver-
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 504. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/516>, abgerufen am 24.11.2024.
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