Eisenbahnen von größter Gefahr ist. Fuchs (Pogg. Ann. 86. 159) hält das Eisen für dimorph: das geschmeidige Stabeisen sei wie die geschmei- digen Metalle regulär, das spröde Roheisen dagegen 3 + 1axig, und allerdings scheint das weiße Spiegeleisen nur einen blättrigen Bruch (Absonderungsfläche?) zu haben. Ist es aber nicht etwas gewagt, daraus die Eigenschaften des Stahles etc. erklären zu wollen?
Härte 5--6, Gew. 7--8. Geschmeidig, daher hackiger Bruch. Das reine Eisen ist stahlgrau mit viel Weiß. Magnetisch. Merkwürdig seine Passivität (Pogg. Ann. 55. 437) d. h. es wird durch dunkele Roth- glühhitze oder Eintauchen in sehr concentrirte Salpetersäure unangreifbar durch gewöhnliche rauchende Salpetersäure.
Sehr streng flüssig, läßt sich aber schweißen wie Platin. Die Ory- dischen Eisenerze werden nämlich bei hoher Temperatur durch brennende Körper (Kohle) desoxydirt, die befreiten Eisentheile bilden einen unschmelz- baren Eisenschwamm, der sich aber durch Hämmern compact machen läßt. Dieß ist die älteste Methode das Eisen zu gewinnen, sogenannte Renn- arbeit. Davon verschieden ist die Roheisenproduction, wovon die ersten Spuren erst am Ende des 15ten Jahrhunderts im Elsaß sich finden. Das glühende Eisen geht nämlich mit Kohle, Silicium etc. schmelz- bare Verbindungen ein. Man mischt daher in Hochöfen Kohle, Kieselerde, Kalk und Eisenerz in gehörigem Verhältniß. In der Hitze bemächtigt sich die Si des Kalkes und anderer verunreinigenden Erden, bildet leicht- fließbare Schlacke, und das reducirte kohlenstoffreiche Roheisen sinkt zu Boden. Man sammelt es im untersten Theile des Heerdes, und sticht es da von Zeit zu Zeit ab, während die leichtere Schlacke stetig darüber herausfließt.
a) Roheisen oder Gußeisen kann 5 p. C. Kohle haben, ist körnig und spröde. Das weiße Roheisen ist silberweiß, bricht spiegel- flächig (daher Spiegeleisen), und gibt einen vorzüglichen Stahl, wozu besonders auch Manganreichthum beitragen soll. Das graue Roheisen ist kohlenstoffärmer, entsteht aus dem weißen, fließt aber leichter, und eignet sich daher am Besten zu Gußwaaren.
b) Stabeisen oder Schmiedeisen hat am Wenigsten Kohlen- stoff, das weiche nur 0,02 p. C., ist sehnig und zähe, läßt sich zu Draht ziehen, Blech walzen. Heiß abgelöscht wird es nicht spröde. Läßt sich schmieden, wenn auch nicht schmelzen. 1 p. C. Phosphor macht es in der Kälte brüchig (kaltbrüchig), 0,03 p. C. Schwefel in der Hitze (roth- brüchig), so daß es sich im letztern Falle nicht schweißen will. Ueberhaupt machen es unedle Metalle schlechter, edle aber besser.
c) Stahl ist Schmiedeeisen mit 0,9--1,9 p. C. Kohle, wird durch rasches Abkühlen hart und spröde, aber durch Erhitzen wieder weich. Da- bei läuft es von einer dünnen Oxydschicht anfangs blaßgelb, dann gold- gelb, braun, purpurfarbig, hell- bis dunkelblau an. Je dunkeler desto mehr hat es die Sprödigkeit wieder verloren. Daher sind die Uhrfedern blau. Da nun Stahl in Beziehung auf Kohlengehalt in der Mitte steht, so bekommt man durch entkohltes Gußeisen sogenannten Rohstahl, und durch längeres Glühen von Stabeisen in kohligen Substanzen Cäment-
III. Cl. Gediegene Metalle: Telluriſches Eiſen.
Eiſenbahnen von größter Gefahr iſt. Fuchs (Pogg. Ann. 86. 159) hält das Eiſen für dimorph: das geſchmeidige Stabeiſen ſei wie die geſchmei- digen Metalle regulär, das ſpröde Roheiſen dagegen 3 + 1axig, und allerdings ſcheint das weiße Spiegeleiſen nur einen blättrigen Bruch (Abſonderungsfläche?) zu haben. Iſt es aber nicht etwas gewagt, daraus die Eigenſchaften des Stahles ꝛc. erklären zu wollen?
Härte 5—6, Gew. 7—8. Geſchmeidig, daher hackiger Bruch. Das reine Eiſen iſt ſtahlgrau mit viel Weiß. Magnetiſch. Merkwürdig ſeine Paſſivität (Pogg. Ann. 55. 437) d. h. es wird durch dunkele Roth- glühhitze oder Eintauchen in ſehr concentrirte Salpeterſäure unangreifbar durch gewöhnliche rauchende Salpeterſäure.
Sehr ſtreng flüſſig, läßt ſich aber ſchweißen wie Platin. Die Ory- diſchen Eiſenerze werden nämlich bei hoher Temperatur durch brennende Körper (Kohle) desoxydirt, die befreiten Eiſentheile bilden einen unſchmelz- baren Eiſenſchwamm, der ſich aber durch Hämmern compact machen läßt. Dieß iſt die älteſte Methode das Eiſen zu gewinnen, ſogenannte Renn- arbeit. Davon verſchieden iſt die Roheiſenproduction, wovon die erſten Spuren erſt am Ende des 15ten Jahrhunderts im Elſaß ſich finden. Das glühende Eiſen geht nämlich mit Kohle, Silicium ꝛc. ſchmelz- bare Verbindungen ein. Man miſcht daher in Hochöfen Kohle, Kieſelerde, Kalk und Eiſenerz in gehörigem Verhältniß. In der Hitze bemächtigt ſich die S⃛i des Kalkes und anderer verunreinigenden Erden, bildet leicht- fließbare Schlacke, und das reducirte kohlenſtoffreiche Roheiſen ſinkt zu Boden. Man ſammelt es im unterſten Theile des Heerdes, und ſticht es da von Zeit zu Zeit ab, während die leichtere Schlacke ſtetig darüber herausfließt.
a) Roheiſen oder Gußeiſen kann 5 p. C. Kohle haben, iſt körnig und ſpröde. Das weiße Roheiſen iſt ſilberweiß, bricht ſpiegel- flächig (daher Spiegeleiſen), und gibt einen vorzüglichen Stahl, wozu beſonders auch Manganreichthum beitragen ſoll. Das graue Roheiſen iſt kohlenſtoffärmer, entſteht aus dem weißen, fließt aber leichter, und eignet ſich daher am Beſten zu Gußwaaren.
b) Stabeiſen oder Schmiedeiſen hat am Wenigſten Kohlen- ſtoff, das weiche nur 0,02 p. C., iſt ſehnig und zähe, läßt ſich zu Draht ziehen, Blech walzen. Heiß abgelöſcht wird es nicht ſpröde. Läßt ſich ſchmieden, wenn auch nicht ſchmelzen. 1 p. C. Phosphor macht es in der Kälte brüchig (kaltbrüchig), 0,03 p. C. Schwefel in der Hitze (roth- brüchig), ſo daß es ſich im letztern Falle nicht ſchweißen will. Ueberhaupt machen es unedle Metalle ſchlechter, edle aber beſſer.
c) Stahl iſt Schmiedeeiſen mit 0,9—1,9 p. C. Kohle, wird durch raſches Abkühlen hart und ſpröde, aber durch Erhitzen wieder weich. Da- bei läuft es von einer dünnen Oxydſchicht anfangs blaßgelb, dann gold- gelb, braun, purpurfarbig, hell- bis dunkelblau an. Je dunkeler deſto mehr hat es die Sprödigkeit wieder verloren. Daher ſind die Uhrfedern blau. Da nun Stahl in Beziehung auf Kohlengehalt in der Mitte ſteht, ſo bekommt man durch entkohltes Gußeiſen ſogenannten Rohſtahl, und durch längeres Glühen von Stabeiſen in kohligen Subſtanzen Cäment-
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III. Cl. Gediegene Metalle: Telluriſches Eiſen.
Eiſenbahnen von größter Gefahr iſt. Fuchs (Pogg. Ann. 86. 159) hält
das Eiſen für dimorph: das geſchmeidige Stabeiſen ſei wie die geſchmei-
digen Metalle regulär, das ſpröde Roheiſen dagegen 3 + 1axig, und
allerdings ſcheint das weiße Spiegeleiſen nur einen blättrigen Bruch
(Abſonderungsfläche?) zu haben. Iſt es aber nicht etwas gewagt, daraus
die Eigenſchaften des Stahles ꝛc. erklären zu wollen?
Härte 5—6, Gew. 7—8. Geſchmeidig, daher hackiger Bruch. Das
reine Eiſen iſt ſtahlgrau mit viel Weiß. Magnetiſch. Merkwürdig ſeine
Paſſivität (Pogg. Ann. 55. 437) d. h. es wird durch dunkele Roth-
glühhitze oder Eintauchen in ſehr concentrirte Salpeterſäure unangreifbar
durch gewöhnliche rauchende Salpeterſäure.
Sehr ſtreng flüſſig, läßt ſich aber ſchweißen wie Platin. Die Ory-
diſchen Eiſenerze werden nämlich bei hoher Temperatur durch brennende
Körper (Kohle) desoxydirt, die befreiten Eiſentheile bilden einen unſchmelz-
baren Eiſenſchwamm, der ſich aber durch Hämmern compact machen läßt.
Dieß iſt die älteſte Methode das Eiſen zu gewinnen, ſogenannte Renn-
arbeit. Davon verſchieden iſt die Roheiſenproduction, wovon
die erſten Spuren erſt am Ende des 15ten Jahrhunderts im Elſaß ſich
finden. Das glühende Eiſen geht nämlich mit Kohle, Silicium ꝛc. ſchmelz-
bare Verbindungen ein. Man miſcht daher in Hochöfen Kohle, Kieſelerde,
Kalk und Eiſenerz in gehörigem Verhältniß. In der Hitze bemächtigt
ſich die S⃛i des Kalkes und anderer verunreinigenden Erden, bildet leicht-
fließbare Schlacke, und das reducirte kohlenſtoffreiche Roheiſen ſinkt zu
Boden. Man ſammelt es im unterſten Theile des Heerdes, und ſticht
es da von Zeit zu Zeit ab, während die leichtere Schlacke ſtetig darüber
herausfließt.
a) Roheiſen oder Gußeiſen kann 5 p. C. Kohle haben, iſt
körnig und ſpröde. Das weiße Roheiſen iſt ſilberweiß, bricht ſpiegel-
flächig (daher Spiegeleiſen), und gibt einen vorzüglichen Stahl, wozu
beſonders auch Manganreichthum beitragen ſoll. Das graue Roheiſen
iſt kohlenſtoffärmer, entſteht aus dem weißen, fließt aber leichter, und
eignet ſich daher am Beſten zu Gußwaaren.
b) Stabeiſen oder Schmiedeiſen hat am Wenigſten Kohlen-
ſtoff, das weiche nur 0,02 p. C., iſt ſehnig und zähe, läßt ſich zu Draht
ziehen, Blech walzen. Heiß abgelöſcht wird es nicht ſpröde. Läßt ſich
ſchmieden, wenn auch nicht ſchmelzen. 1 p. C. Phosphor macht es in
der Kälte brüchig (kaltbrüchig), 0,03 p. C. Schwefel in der Hitze (roth-
brüchig), ſo daß es ſich im letztern Falle nicht ſchweißen will. Ueberhaupt
machen es unedle Metalle ſchlechter, edle aber beſſer.
c) Stahl iſt Schmiedeeiſen mit 0,9—1,9 p. C. Kohle, wird durch
raſches Abkühlen hart und ſpröde, aber durch Erhitzen wieder weich. Da-
bei läuft es von einer dünnen Oxydſchicht anfangs blaßgelb, dann gold-
gelb, braun, purpurfarbig, hell- bis dunkelblau an. Je dunkeler deſto
mehr hat es die Sprödigkeit wieder verloren. Daher ſind die Uhrfedern
blau. Da nun Stahl in Beziehung auf Kohlengehalt in der Mitte ſteht,
ſo bekommt man durch entkohltes Gußeiſen ſogenannten Rohſtahl, und
durch längeres Glühen von Stabeiſen in kohligen Subſtanzen Cäment-
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 490. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/502>, abgerufen am 22.11.2024.
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