Härte 5--6, seine Dehnbarkeit gibt der des Goldes nur wenig nach. Das Gewicht des rohen Platins bleibt gewöhnlich unter dem des Goldes 17,5--18, allein verarbeitet geht es darüber hinaus 21--21,7. Ein kleiner Theil des Platins ist magnetisch, sogar attraktorisch, denn es bleibt am unmagnetischen Federmesser hängen.
Vor dem Löthrohr unschmelzbar, doch konnte es Plattner in feinsten Drähten schmelzen pag. 129, dagegen schweißbar wie Eisen, so daß es in der Weißglühhitze sich kneten läßt. Wie das Gold im Königswasser löslich, doch bleibt ein Rückstand vorzugsweis von Osmiridium. Die gelbliche Lösung von Pt Cl2 gibt mit Ka C einen gelben im Ueberschuß unlöslichen Niederschlag von Kaliumplatinchlorid, Ka Cl + Pt Cl2. Ebenso Ammoniak das bekannte Ammoniumplatinchlorid, erhitzt man dieses, so erhält man fein vertheiltes Platin (Platinschwamm), das in starkem Feuer gepreßt und geschweißt werden kann (Wollaston Pogg. Ann. 16. 158). Früher schmolz man das Platin mit Arsenik zusammen, was leicht ge- schieht, und verschaffte sich dann durch Rösten den Platinschwamm.
Verunreinigt ist das rohe Platin meist durch Eisen, nach Berzelins bis 13 p. C. gehend. Man könnte davon den Magnetismus einiger Stücke ableiten wollen, allein es finden sich auch nicht magnetische mit 11,04 Fe. Die eisenreichen sind leichter, gehen bis 14,6 Gew. herab, und Breithaupt nannte sie Eisenplatin. Osann (Pogg. Ann. 11. 318) fand sogar magnetische Körner, die 86,3 Eisen und 8,1 Platin hatten. Der Iridiumgehalt geht bis 4,97 p. C., Rhodium bis 3,46, Palladium bis 1,66, Osmium bis 1,03. Spuren von Kupfer fehlen nicht, die bei dem Magnetischen sogar auf 5,2 p. C. Cu steigen. Silber und Gold ist ihm mehr fremd, ob es gleich mit letzterem zusammen vorkommt. Dagegen hat Claus in den Rückständen ein neues Metall Ruthenium (Pogg. Ann. 64. 192 und 65. 220) entdeckt.
Auch das Platin scheint verbreiteter, als man lange vermuthete, denn Pettenkofer hat im Scheidegolde der Kronenthaler 0,2 p. C. nachgewiesen, also etwa im Silber (Pogg. Ann. 74. 316). Vauquelin (Gilbert's Ann. 24. 406) fand es im Graugültigerz von Guadalcanal. Die Braun- eisensteine im Dep. Charente enthalten (Pogg. Ann. 31. 590) im Golde von Tilkerode auf dem Unterharz, in Erzen und Gesteinen der Alpen. Roh kommt es in Geschieben mit unregelmäßigen Eindrücken in den Platin- seifen vor. Zuerst wurden die Spanier in den Goldwäschen von Choco und Barbacoas an der Columbischen Westküste bei Popayan damit bekannt, allein es wurde öffentlich vernichtet, weil die Spanische Regierung eine Entwerthung des Goldes dadurch befürchtete. Auf dem rechten Gehänge des Rio Cauca scheint es sogar auf Gängen im Grünstein mit Gold zu brechen (Pogg. Ann. 7. 523). Die Seifengebirge nehmen etwa eine Fläche von 350 Quadcatmeilen ein, Gold, Magneteisen und Zirkon die Begleiter. 1800 erhielt Humbold ein Zoll großes Geschiebe, das damals größte Stück, aus den Seifenwerken von Taddo 1088,8 Gran (gegen 4 Loth) schwer. Von 18,94 specifischem Gewicht, mit blank geschliffener Oberfläche ist es noch heute eines der schönsten Stücke des Berliner Museums. 20 Jahre später erhielten die Spanier ein Stück von 40 Loth. Es kam weiter im Sande des Jakiflusses auf der Ostseite von St. Domingo und in sehr
III. Cl. Gediegene Metalle: Platin.
Härte 5—6, ſeine Dehnbarkeit gibt der des Goldes nur wenig nach. Das Gewicht des rohen Platins bleibt gewöhnlich unter dem des Goldes 17,5—18, allein verarbeitet geht es darüber hinaus 21—21,7. Ein kleiner Theil des Platins iſt magnetiſch, ſogar attraktoriſch, denn es bleibt am unmagnetiſchen Federmeſſer hängen.
Vor dem Löthrohr unſchmelzbar, doch konnte es Plattner in feinſten Drähten ſchmelzen pag. 129, dagegen ſchweißbar wie Eiſen, ſo daß es in der Weißglühhitze ſich kneten läßt. Wie das Gold im Königswaſſer löslich, doch bleibt ein Rückſtand vorzugsweis von Osmiridium. Die gelbliche Löſung von Pt C̶l2 gibt mit K̇a C̈ einen gelben im Ueberſchuß unlöslichen Niederſchlag von Kaliumplatinchlorid, Ka C̶l + Pt C̶l2. Ebenſo Ammoniak das bekannte Ammoniumplatinchlorid, erhitzt man dieſes, ſo erhält man fein vertheiltes Platin (Platinſchwamm), das in ſtarkem Feuer gepreßt und geſchweißt werden kann (Wollaſton Pogg. Ann. 16. 158). Früher ſchmolz man das Platin mit Arſenik zuſammen, was leicht ge- ſchieht, und verſchaffte ſich dann durch Röſten den Platinſchwamm.
Verunreinigt iſt das rohe Platin meiſt durch Eiſen, nach Berzelins bis 13 p. C. gehend. Man könnte davon den Magnetismus einiger Stücke ableiten wollen, allein es finden ſich auch nicht magnetiſche mit 11,04 Fe. Die eiſenreichen ſind leichter, gehen bis 14,6 Gew. herab, und Breithaupt nannte ſie Eiſenplatin. Oſann (Pogg. Ann. 11. 318) fand ſogar magnetiſche Körner, die 86,3 Eiſen und 8,1 Platin hatten. Der Iridiumgehalt geht bis 4,97 p. C., Rhodium bis 3,46, Palladium bis 1,66, Osmium bis 1,03. Spuren von Kupfer fehlen nicht, die bei dem Magnetiſchen ſogar auf 5,2 p. C. Cu ſteigen. Silber und Gold iſt ihm mehr fremd, ob es gleich mit letzterem zuſammen vorkommt. Dagegen hat Claus in den Rückſtänden ein neues Metall Ruthenium (Pogg. Ann. 64. 192 und 65. 220) entdeckt.
Auch das Platin ſcheint verbreiteter, als man lange vermuthete, denn Pettenkofer hat im Scheidegolde der Kronenthaler 0,2 p. C. nachgewieſen, alſo etwa im Silber (Pogg. Ann. 74. 316). Vauquelin (Gilbert’s Ann. 24. 406) fand es im Graugültigerz von Guadalcanal. Die Braun- eiſenſteine im Dep. Charente enthalten (Pogg. Ann. 31. 590) im Golde von Tilkerode auf dem Unterharz, in Erzen und Geſteinen der Alpen. Roh kommt es in Geſchieben mit unregelmäßigen Eindrücken in den Platin- ſeifen vor. Zuerſt wurden die Spanier in den Goldwäſchen von Choco und Barbacoas an der Columbiſchen Weſtküſte bei Popayan damit bekannt, allein es wurde öffentlich vernichtet, weil die Spaniſche Regierung eine Entwerthung des Goldes dadurch befürchtete. Auf dem rechten Gehänge des Rio Cauca ſcheint es ſogar auf Gängen im Grünſtein mit Gold zu brechen (Pogg. Ann. 7. 523). Die Seifengebirge nehmen etwa eine Fläche von 350 Quadcatmeilen ein, Gold, Magneteiſen und Zirkon die Begleiter. 1800 erhielt Humbold ein Zoll großes Geſchiebe, das damals größte Stück, aus den Seifenwerken von Taddo 1088,8 Gran (gegen 4 Loth) ſchwer. Von 18,94 ſpecifiſchem Gewicht, mit blank geſchliffener Oberfläche iſt es noch heute eines der ſchönſten Stücke des Berliner Muſeums. 20 Jahre ſpäter erhielten die Spanier ein Stück von 40 Loth. Es kam weiter im Sande des Jakifluſſes auf der Oſtſeite von St. Domingo und in ſehr
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III. Cl. Gediegene Metalle: Platin.
Härte 5—6, ſeine Dehnbarkeit gibt der des Goldes nur wenig nach.
Das Gewicht des rohen Platins bleibt gewöhnlich unter dem des Goldes
17,5—18, allein verarbeitet geht es darüber hinaus 21—21,7. Ein
kleiner Theil des Platins iſt magnetiſch, ſogar attraktoriſch, denn es
bleibt am unmagnetiſchen Federmeſſer hängen.
Vor dem Löthrohr unſchmelzbar, doch konnte es Plattner in feinſten
Drähten ſchmelzen pag. 129, dagegen ſchweißbar wie Eiſen, ſo daß es
in der Weißglühhitze ſich kneten läßt. Wie das Gold im Königswaſſer
löslich, doch bleibt ein Rückſtand vorzugsweis von Osmiridium. Die
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unlöslichen Niederſchlag von Kaliumplatinchlorid, Ka C̶l + Pt C̶l2. Ebenſo
Ammoniak das bekannte Ammoniumplatinchlorid, erhitzt man dieſes, ſo
erhält man fein vertheiltes Platin (Platinſchwamm), das in ſtarkem Feuer
gepreßt und geſchweißt werden kann (Wollaſton Pogg. Ann. 16. 158).
Früher ſchmolz man das Platin mit Arſenik zuſammen, was leicht ge-
ſchieht, und verſchaffte ſich dann durch Röſten den Platinſchwamm.
Verunreinigt iſt das rohe Platin meiſt durch Eiſen, nach Berzelins
bis 13 p. C. gehend. Man könnte davon den Magnetismus einiger
Stücke ableiten wollen, allein es finden ſich auch nicht magnetiſche mit
11,04 Fe. Die eiſenreichen ſind leichter, gehen bis 14,6 Gew. herab,
und Breithaupt nannte ſie Eiſenplatin. Oſann (Pogg. Ann. 11. 318)
fand ſogar magnetiſche Körner, die 86,3 Eiſen und 8,1 Platin hatten.
Der Iridiumgehalt geht bis 4,97 p. C., Rhodium bis 3,46, Palladium
bis 1,66, Osmium bis 1,03. Spuren von Kupfer fehlen nicht, die bei
dem Magnetiſchen ſogar auf 5,2 p. C. Cu ſteigen. Silber und Gold iſt
ihm mehr fremd, ob es gleich mit letzterem zuſammen vorkommt. Dagegen
hat Claus in den Rückſtänden ein neues Metall Ruthenium (Pogg.
Ann. 64. 192 und 65. 220) entdeckt.
Auch das Platin ſcheint verbreiteter, als man lange vermuthete, denn
Pettenkofer hat im Scheidegolde der Kronenthaler 0,2 p. C. nachgewieſen,
alſo etwa [FORMEL] im Silber (Pogg. Ann. 74. 316). Vauquelin (Gilbert’s
Ann. 24. 406) fand es im Graugültigerz von Guadalcanal. Die Braun-
eiſenſteine im Dep. Charente enthalten [FORMEL] (Pogg. Ann. 31. 590) im
Golde von Tilkerode auf dem Unterharz, in Erzen und Geſteinen der Alpen.
Roh kommt es in Geſchieben mit unregelmäßigen Eindrücken in den Platin-
ſeifen vor. Zuerſt wurden die Spanier in den Goldwäſchen von Choco
und Barbacoas an der Columbiſchen Weſtküſte bei Popayan damit bekannt,
allein es wurde öffentlich vernichtet, weil die Spaniſche Regierung eine
Entwerthung des Goldes dadurch befürchtete. Auf dem rechten Gehänge
des Rio Cauca ſcheint es ſogar auf Gängen im Grünſtein mit Gold zu
brechen (Pogg. Ann. 7. 523). Die Seifengebirge nehmen etwa eine Fläche
von 350 Quadcatmeilen ein, Gold, Magneteiſen und Zirkon die Begleiter.
1800 erhielt Humbold ein Zoll großes Geſchiebe, das damals größte Stück,
aus den Seifenwerken von Taddo 1088,8 Gran (gegen 4 Loth) ſchwer.
Von 18,94 ſpecifiſchem Gewicht, mit blank geſchliffener Oberfläche iſt es
noch heute eines der ſchönſten Stücke des Berliner Muſeums. 20 Jahre
ſpäter erhielten die Spanier ein Stück von 40 Loth. Es kam weiter im
Sande des Jakifluſſes auf der Oſtſeite von St. Domingo und in ſehr
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 486. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/498>, abgerufen am 21.11.2024.
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