mantglanz insonders auf dem Querbruch der Säule. Schöne morgenrothe Farbe mit oraniengelbem Strich. Härte 2--3, Gew. 6.
Auf Kohle decrepitirt es zu stark, man muß es daher erst im Kolben erhitzen, das Pulver schmilzt dann leicht und reducirt sich mit Detonation zu einer Schlacke, unter welcher die Bleireguli verborgen liegen. Die Schlacke gibt wie das Erz selbst die prachtvollsten grünen Gläser.
Pb Cr mit 31,7 Chromsäure und 68,3 Pb. Es kann leicht künstlich dargestellt werden, indem man schwefelsaures Blei mit chromsaurem Kali übergießt. Es gibt das prachtvolle Chromgelb, wozu man auch das natürliche im Ural benützt. Es kommt daselbst bei Beresow ohnweit Katharinenburg in den dortigen Goldgängen auf Quarz im verwitterten Granit (Beresit) vor, und ist durch Verwitterung von Bleiglanz entstanden. Vauquelin entdeckte darin 1797 das Chrom. Ein zweiter wichtiger Fundort ist Minas Geraes in Brasilien auf Quarz im Talkschiefer. Rezbanya.
Melanochroit Herrmann Pogg. Ann. 28. 162 von Beresow ist basischer: Pb3 Cr2 mit 23,3 Cr und 76,7 Pb, fächerförmig gruppirte fast rechtwinklige Tafeln, metallischer Diamantglanz, dunkelfarbig bis kirschroth, und ziegelrother Strich, Gew. 5,75, H. = 3--4. Er decrepitirt nicht so stark. Findet sich mit dem vorigen bei Beresow in kleinen derben Parthieen sonderlich auf Bleiglanz. Roth- bleierz bedeckt oder umhüllt ihn gewöhnlich. Die derben Parthien sind nach einer Richtung spaltbar. Noch basischer als dieses ist
das ChromrothPb2 Cr, jene prachtvolle Zinnoberähnliche Farbe, welche man durch Zusammenschmelzen des Chromgelbs mit Salpeter erhält (Pogg. Ann. 21. 580).
Vauquelinit Berzelius Afhandl. i Fys. VI.253, der stetige Be- gleiter des Rothbleierzes von Beresow. (2 Pb + Cu)3Cr2, also ein durch 10,8 Cu verunreinigter Melanochroit. Haidinger (Pogg. Ann. 5. 173) beschreibt die kleinen Krystalle 2 + 1gliedrig: eine geschobene Säule f = a : b : infinityc, deren vordere Kante durch g = a : infinityb : infinityc gerade abgestumpft wird. Die Schiefendfläche P = a : c : infinityb macht nach Levy mit g einen Winkel von 120°. Gewöhn- lich unregelmäßig durcheinander gewachsen oder Zwillinge g gemein und umgekehrt liegend. Schwarzgrün, aber zeisig- grüner Strich, daran leicht erkennbar.
[Abbildung]
H. = 2--3, Gew. 6. Dreierlei Vorkommen: a) kleine schwarzgrüne Krystalle haufenweis durcheinander gewachsen; b) kleine Kugeln von Hirsekorngröße aus Krystallnadeln bestehend; c) dichte erdige zeisiggrüne Massen. Auch in Brasilien und andern Orten soll er mit Rothblei ein- brechen.
2. Vanadinbleierz.
Vanadinit. 1801 von Del Rio zu Zimapan in Mexiko entdeckt, schon er glaubte darin ein neues Metall, Erythronium zu erkennen, was aber in Frankreich fälschlich für Chrom ausgegeben wurde. Als nun
II. Cl. Saliniſche Erze: Vanadinbleierz.
mantglanz inſonders auf dem Querbruch der Säule. Schöne morgenrothe Farbe mit oraniengelbem Strich. Härte 2—3, Gew. 6.
Auf Kohle decrepitirt es zu ſtark, man muß es daher erſt im Kolben erhitzen, das Pulver ſchmilzt dann leicht und reducirt ſich mit Detonation zu einer Schlacke, unter welcher die Bleireguli verborgen liegen. Die Schlacke gibt wie das Erz ſelbſt die prachtvollſten grünen Gläſer.
Ṗb C⃛r mit 31,7 Chromſäure und 68,3 Ṗb. Es kann leicht künſtlich dargeſtellt werden, indem man ſchwefelſaures Blei mit chromſaurem Kali übergießt. Es gibt das prachtvolle Chromgelb, wozu man auch das natürliche im Ural benützt. Es kommt daſelbſt bei Bereſow ohnweit Katharinenburg in den dortigen Goldgängen auf Quarz im verwitterten Granit (Bereſit) vor, und iſt durch Verwitterung von Bleiglanz entſtanden. Vauquelin entdeckte darin 1797 das Chrom. Ein zweiter wichtiger Fundort iſt Minas Geraes in Braſilien auf Quarz im Talkſchiefer. Rezbanya.
Melanochroit Herrmann Pogg. Ann. 28. 162 von Bereſow iſt baſiſcher: Ṗb3 C⃛r2 mit 23,3 C⃛r und 76,7 Ṗb, fächerförmig gruppirte faſt rechtwinklige Tafeln, metalliſcher Diamantglanz, dunkelfarbig bis kirſchroth, und ziegelrother Strich, Gew. 5,75, H. = 3—4. Er decrepitirt nicht ſo ſtark. Findet ſich mit dem vorigen bei Bereſow in kleinen derben Parthieen ſonderlich auf Bleiglanz. Roth- bleierz bedeckt oder umhüllt ihn gewöhnlich. Die derben Parthien ſind nach einer Richtung ſpaltbar. Noch baſiſcher als dieſes iſt
das ChromrothṖb2 C⃛r, jene prachtvolle Zinnoberähnliche Farbe, welche man durch Zuſammenſchmelzen des Chromgelbs mit Salpeter erhält (Pogg. Ann. 21. 580).
Vauquelinit Berzelius Afhandl. i Fys. VI.253, der ſtetige Be- gleiter des Rothbleierzes von Bereſow. (2 Ṗb + Ċu)3C⃛r2, alſo ein durch 10,8 Ċu verunreinigter Melanochroit. Haidinger (Pogg. Ann. 5. 173) beſchreibt die kleinen Kryſtalle 2 + 1gliedrig: eine geſchobene Säule f = a : b : ∞c, deren vordere Kante durch g = a : ∞b : ∞c gerade abgeſtumpft wird. Die Schiefendfläche P = a : c : ∞b macht nach Levy mit g einen Winkel von 120°. Gewöhn- lich unregelmäßig durcheinander gewachſen oder Zwillinge g gemein und umgekehrt liegend. Schwarzgrün, aber zeiſig- grüner Strich, daran leicht erkennbar.
[Abbildung]
H. = 2—3, Gew. 6. Dreierlei Vorkommen: a) kleine ſchwarzgrüne Kryſtalle haufenweis durcheinander gewachſen; b) kleine Kugeln von Hirſekorngröße aus Kryſtallnadeln beſtehend; c) dichte erdige zeiſiggrüne Maſſen. Auch in Braſilien und andern Orten ſoll er mit Rothblei ein- brechen.
2. Vanadinbleierz.
Vanadinit. 1801 von Del Rio zu Zimapan in Mexiko entdeckt, ſchon er glaubte darin ein neues Metall, Erythronium zu erkennen, was aber in Frankreich fälſchlich für Chrom ausgegeben wurde. Als nun
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II. Cl. Saliniſche Erze: Vanadinbleierz.
mantglanz inſonders auf dem Querbruch der Säule. Schöne morgenrothe
Farbe mit oraniengelbem Strich. Härte 2—3, Gew. 6.
Auf Kohle decrepitirt es zu ſtark, man muß es daher erſt im Kolben
erhitzen, das Pulver ſchmilzt dann leicht und reducirt ſich mit Detonation
zu einer Schlacke, unter welcher die Bleireguli verborgen liegen. Die
Schlacke gibt wie das Erz ſelbſt die prachtvollſten grünen Gläſer.
Ṗb C⃛r mit 31,7 Chromſäure und 68,3 Ṗb.
Es kann leicht künſtlich dargeſtellt werden, indem man ſchwefelſaures Blei
mit chromſaurem Kali übergießt. Es gibt das prachtvolle Chromgelb,
wozu man auch das natürliche im Ural benützt. Es kommt daſelbſt bei
Bereſow ohnweit Katharinenburg in den dortigen Goldgängen auf Quarz
im verwitterten Granit (Bereſit) vor, und iſt durch Verwitterung von
Bleiglanz entſtanden. Vauquelin entdeckte darin 1797 das Chrom. Ein
zweiter wichtiger Fundort iſt Minas Geraes in Braſilien auf Quarz im
Talkſchiefer. Rezbanya.
Melanochroit Herrmann Pogg. Ann. 28. 162 von Bereſow iſt baſiſcher:
Ṗb3 C⃛r2 mit 23,3 C⃛r und 76,7 Ṗb,
fächerförmig gruppirte faſt rechtwinklige Tafeln, metalliſcher Diamantglanz,
dunkelfarbig bis kirſchroth, und ziegelrother Strich, Gew. 5,75,
H. = 3—4. Er decrepitirt nicht ſo ſtark. Findet ſich mit dem vorigen
bei Bereſow in kleinen derben Parthieen ſonderlich auf Bleiglanz. Roth-
bleierz bedeckt oder umhüllt ihn gewöhnlich. Die derben Parthien ſind
nach einer Richtung ſpaltbar. Noch baſiſcher als dieſes iſt
das Chromroth Ṗb2 C⃛r, jene prachtvolle Zinnoberähnliche Farbe,
welche man durch Zuſammenſchmelzen des Chromgelbs mit Salpeter erhält
(Pogg. Ann. 21. 580).
Vauquelinit Berzelius Afhandl. i Fys. VI. 253, der ſtetige Be-
gleiter des Rothbleierzes von Bereſow. (2 Ṗb + Ċu)3 C⃛r2, alſo ein
durch 10,8 Ċu verunreinigter Melanochroit. Haidinger (Pogg. Ann. 5.
173) beſchreibt die kleinen Kryſtalle 2 + 1gliedrig: eine geſchobene Säule
f = a : b : ∞c, deren vordere Kante durch g = a : ∞b : ∞c gerade
abgeſtumpft wird. Die Schiefendfläche P = a : c : ∞b macht nach Levy
mit g einen Winkel von 120°. Gewöhn-
lich unregelmäßig durcheinander gewachſen
oder Zwillinge g gemein und umgekehrt
liegend. Schwarzgrün, aber zeiſig-
grüner Strich, daran leicht erkennbar.
[Abbildung]
H. = 2—3, Gew. 6. Dreierlei Vorkommen: a) kleine ſchwarzgrüne
Kryſtalle haufenweis durcheinander gewachſen; b) kleine Kugeln von
Hirſekorngröße aus Kryſtallnadeln beſtehend; c) dichte erdige zeiſiggrüne
Maſſen. Auch in Braſilien und andern Orten ſoll er mit Rothblei ein-
brechen.
2. Vanadinbleierz.
Vanadinit. 1801 von Del Rio zu Zimapan in Mexiko entdeckt,
ſchon er glaubte darin ein neues Metall, Erythronium zu erkennen, was
aber in Frankreich fälſchlich für Chrom ausgegeben wurde. Als nun
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/425>, abgerufen am 21.11.2024.
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