wiederkehrt, also ein Dihexaeder bilden muß. Die Seitenkanten a : a sind von den Endkanten a : c verschieden.
6. b)Dreigliedriges System. Denkt man sich dagegen nur die
[Abbildung]
abwechselnden Sextanten ausgefüllt, so entsteht in c eine rhomboedrische Ecke. Man sieht leicht ein, daß die Ausfüllung der andern Hälfte ein Gegenrhomboeder rrr geben muß, das sich nur durch seine Stellung vom ersten unter- scheidet. -- Bezeichnet man das eine mit 1/2 (c : a : a : infinitya), so schreibt man das andere 1/2 (c : a1 : a1 : infinitya). Die Sache wird klar, wenn man das vergleicht, was oben pag. 24 beim Rhomboeder gesagt wurde.
Verfertigung der Oktaide.
Da sich in jedes Hexaid ein Tetraid einschreiben läßt, aus diesem aber das Oktaid folgt, so könnte man auf diese Weise sich leicht alle Oktaide verschaffen, wenn man dazu nicht zu viel Holz brauchte, abgesehen davon, daß die Schnitte der Hexaide wieder alle genommen werden. Am besten ist es daher, man verfertigt sie alle aus der Säule.
Das reguläre Oktaeder entsteht aus der geraden rhombischen
[Abbildung]
Säule von
[Formel 1]
(1 :
[Formel 2]
), da dieß der Oktaederwinkel ist. Zu dem Ende trage man die kurze Diagonale AA nach AH, mache EG = AH, halbire diese in C, ziehe von C nach den vier Punkten AAHH, so entsteht das Oktaeder CAAHHC. Der Beweis ist leicht zu führen.
Die viergliedrigen Oktaeder entstehen aus geraden rhombischen Säulen von einem Winkel, der den Seitenkanten des verlangten Oktaeders entspricht. Man verfährt bei der Bereitung ganz wie vorhin. Legt man die kurze Diagonale AA nach AH, so entsteht ein scharfes, legt man dagegen die lange Diagonale EE nach EG, so entsteht ein stumpfes Oktaeder.
Würde man AH länger oder kürzer als AA machen, und EG = AH in C halbiren, so entstünde ein Oblongoktaeder.
Die dreigliedrigen Oktaeder macht man aus dem Rhom-
[Abbildung]
boeder. Das Rhomboeder aber am besten aus der geraden rhombischen Säule: zu dem Ende trägt man EE nach EH, errichtet im Halbirungspunkt p ein Per- pendikel op, so ist oEEH die Endecke eines Rhomboeders von dem Endkantenwinkel der Kante H. Da die Rhom- boederfläche oEE erst durch den Mittelpunkt der Grad- endfläche AEAE geht, so kann man sie leicht durch das hintere A legen, man macht nur vorn Ao = or = Eq, so geht die Rhomboederfläche durch Aqrq. Mache ich dann ferner Hs = Ao, und ziehe durch s Parallelen, so ist stqrqtA das verlangte Rhomboeder.
Verfertigung der Oktaide.
wiederkehrt, alſo ein Dihexaeder bilden muß. Die Seitenkanten a : a ſind von den Endkanten a : c verſchieden.
6. b)Dreigliedriges Syſtem. Denkt man ſich dagegen nur die
[Abbildung]
abwechſelnden Sextanten ausgefüllt, ſo entſteht in c eine rhomboedriſche Ecke. Man ſieht leicht ein, daß die Ausfüllung der andern Hälfte ein Gegenrhomboeder rrr geben muß, das ſich nur durch ſeine Stellung vom erſten unter- ſcheidet. — Bezeichnet man das eine mit ½ (c : a : a : ∞a), ſo ſchreibt man das andere ½ (c : a1 : a1 : ∞a). Die Sache wird klar, wenn man das vergleicht, was oben pag. 24 beim Rhomboeder geſagt wurde.
Verfertigung der Oktaide.
Da ſich in jedes Hexaid ein Tetraid einſchreiben läßt, aus dieſem aber das Oktaid folgt, ſo könnte man auf dieſe Weiſe ſich leicht alle Oktaide verſchaffen, wenn man dazu nicht zu viel Holz brauchte, abgeſehen davon, daß die Schnitte der Hexaide wieder alle genommen werden. Am beſten iſt es daher, man verfertigt ſie alle aus der Säule.
Das reguläre Oktaeder entſteht aus der geraden rhombiſchen
[Abbildung]
Säule von
[Formel 1]
(1 :
[Formel 2]
), da dieß der Oktaederwinkel iſt. Zu dem Ende trage man die kurze Diagonale AA nach AH, mache EG = AH, halbire dieſe in C, ziehe von C nach den vier Punkten AAHH, ſo entſteht das Oktaeder CAAHHC. Der Beweis iſt leicht zu führen.
Die viergliedrigen Oktaeder entſtehen aus geraden rhombiſchen Säulen von einem Winkel, der den Seitenkanten des verlangten Oktaeders entſpricht. Man verfährt bei der Bereitung ganz wie vorhin. Legt man die kurze Diagonale AA nach AH, ſo entſteht ein ſcharfes, legt man dagegen die lange Diagonale EE nach EG, ſo entſteht ein ſtumpfes Oktaeder.
Würde man AH länger oder kürzer als AA machen, und EG = AH in C halbiren, ſo entſtünde ein Oblongoktaeder.
Die dreigliedrigen Oktaeder macht man aus dem Rhom-
[Abbildung]
boeder. Das Rhomboeder aber am beſten aus der geraden rhombiſchen Säule: zu dem Ende trägt man EE nach EH, errichtet im Halbirungspunkt p ein Per- pendikel op, ſo iſt oEEH die Endecke eines Rhomboeders von dem Endkantenwinkel der Kante H. Da die Rhom- boederfläche oEE erſt durch den Mittelpunkt der Grad- endfläche AEAE geht, ſo kann man ſie leicht durch das hintere A legen, man macht nur vorn Ao = or = Eq, ſo geht die Rhomboederfläche durch Aqrq. Mache ich dann ferner Hs = Ao, und ziehe durch ſ Parallelen, ſo iſt stqrqtA das verlangte Rhomboeder.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0042"n="30"/><fwplace="top"type="header">Verfertigung der Oktaide.</fw><lb/>
wiederkehrt, alſo ein Dihexaeder bilden muß. Die Seitenkanten <hirendition="#aq">a : a</hi><lb/>ſind von den Endkanten <hirendition="#aq">a : c</hi> verſchieden.</p><lb/><p>6. <hirendition="#aq">b)</hi><hirendition="#g">Dreigliedriges Syſtem</hi>. Denkt man ſich dagegen nur die<lb/><figure/> abwechſelnden Sextanten ausgefüllt, ſo entſteht<lb/>
in <hirendition="#aq">c</hi> eine rhomboedriſche Ecke. Man ſieht leicht<lb/>
ein, daß die Ausfüllung der andern Hälfte<lb/>
ein Gegenrhomboeder <hirendition="#aq">rrr</hi> geben muß, das ſich<lb/>
nur durch ſeine Stellung vom erſten unter-<lb/>ſcheidet. — Bezeichnet man das eine mit<lb/>
½ (<hirendition="#aq">c : a : a : ∞a</hi>), ſo ſchreibt man das andere<lb/>
½ (<hirendition="#aq">c : a<hirendition="#sup">1</hi> : a<hirendition="#sup">1</hi> : ∞a</hi>). Die Sache wird klar, wenn<lb/>
man das vergleicht, was oben <hirendition="#aq">pag</hi>. 24 beim<lb/>
Rhomboeder geſagt wurde.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Verfertigung der Oktaide.</hi></head><lb/><p>Da ſich in jedes Hexaid ein Tetraid einſchreiben läßt, aus dieſem<lb/>
aber das Oktaid folgt, ſo könnte man auf dieſe Weiſe ſich leicht alle<lb/>
Oktaide verſchaffen, wenn man dazu nicht zu viel Holz brauchte, abgeſehen<lb/>
davon, daß die Schnitte der Hexaide wieder alle genommen werden. Am<lb/>
beſten iſt es daher, man verfertigt ſie alle aus der Säule.</p><lb/><p>Das <hirendition="#g">reguläre Oktaeder</hi> entſteht aus der geraden rhombiſchen<lb/><figure/> Säule von <formula/> (1 : <formula/>), da dieß der Oktaederwinkel<lb/>
iſt. Zu dem Ende trage man die kurze Diagonale <hirendition="#aq">AA</hi><lb/>
nach <hirendition="#aq">AH</hi>, mache <hirendition="#aq">EG = AH</hi>, halbire dieſe in <hirendition="#aq">C</hi>, ziehe<lb/>
von <hirendition="#aq">C</hi> nach den vier Punkten <hirendition="#aq">AAHH</hi>, ſo entſteht das<lb/>
Oktaeder <hirendition="#aq">CAAHHC</hi>. Der Beweis iſt leicht zu führen.</p><lb/><p>Die <hirendition="#g">viergliedrigen Oktaeder</hi> entſtehen aus<lb/>
geraden rhombiſchen Säulen von einem Winkel, der<lb/>
den Seitenkanten des verlangten Oktaeders entſpricht.<lb/>
Man verfährt bei der Bereitung ganz wie vorhin. Legt<lb/>
man die kurze Diagonale <hirendition="#aq">AA</hi> nach <hirendition="#aq">AH</hi>, ſo entſteht ein<lb/>ſcharfes, legt man dagegen die lange Diagonale <hirendition="#aq">EE</hi><lb/>
nach <hirendition="#aq">EG</hi>, ſo entſteht ein ſtumpfes Oktaeder.</p><lb/><p>Würde man <hirendition="#aq">AH</hi> länger oder kürzer als <hirendition="#aq">AA</hi> machen, und <hirendition="#aq">EG = AH</hi><lb/>
in <hirendition="#aq">C</hi> halbiren, ſo entſtünde ein Oblongoktaeder.</p><lb/><p>Die <hirendition="#g">dreigliedrigen Oktaeder</hi> macht man aus dem <hirendition="#g">Rhom-<lb/><figure/> boeder</hi>. Das Rhomboeder aber am beſten aus der<lb/>
geraden rhombiſchen Säule: zu dem Ende trägt man<lb/><hirendition="#aq">EE</hi> nach <hirendition="#aq">EH</hi>, errichtet im Halbirungspunkt <hirendition="#aq">p</hi> ein Per-<lb/>
pendikel <hirendition="#aq">op</hi>, ſo iſt <hirendition="#aq">oEEH</hi> die Endecke eines Rhomboeders<lb/>
von dem Endkantenwinkel der Kante <hirendition="#aq">H</hi>. Da die Rhom-<lb/>
boederfläche <hirendition="#aq">oEE</hi> erſt durch den Mittelpunkt der Grad-<lb/>
endfläche <hirendition="#aq">AEAE</hi> geht, ſo kann man ſie leicht durch das<lb/>
hintere <hirendition="#aq">A</hi> legen, man macht nur vorn <hirendition="#aq">Ao = or = Eq</hi>,<lb/>ſo geht die Rhomboederfläche durch <hirendition="#aq">Aqrq</hi>. Mache ich<lb/>
dann ferner <hirendition="#aq">Hs = Ao</hi>, und ziehe durch <hirendition="#aq">ſ</hi> Parallelen, ſo iſt <hirendition="#g"><hirendition="#aq">stqrqtA</hi></hi><lb/>
das verlangte Rhomboeder.</p><lb/></div></div></body></text></TEI>
[30/0042]
Verfertigung der Oktaide.
wiederkehrt, alſo ein Dihexaeder bilden muß. Die Seitenkanten a : a
ſind von den Endkanten a : c verſchieden.
6. b) Dreigliedriges Syſtem. Denkt man ſich dagegen nur die
[Abbildung]
abwechſelnden Sextanten ausgefüllt, ſo entſteht
in c eine rhomboedriſche Ecke. Man ſieht leicht
ein, daß die Ausfüllung der andern Hälfte
ein Gegenrhomboeder rrr geben muß, das ſich
nur durch ſeine Stellung vom erſten unter-
ſcheidet. — Bezeichnet man das eine mit
½ (c : a : a : ∞a), ſo ſchreibt man das andere
½ (c : a1 : a1 : ∞a). Die Sache wird klar, wenn
man das vergleicht, was oben pag. 24 beim
Rhomboeder geſagt wurde.
Verfertigung der Oktaide.
Da ſich in jedes Hexaid ein Tetraid einſchreiben läßt, aus dieſem
aber das Oktaid folgt, ſo könnte man auf dieſe Weiſe ſich leicht alle
Oktaide verſchaffen, wenn man dazu nicht zu viel Holz brauchte, abgeſehen
davon, daß die Schnitte der Hexaide wieder alle genommen werden. Am
beſten iſt es daher, man verfertigt ſie alle aus der Säule.
Das reguläre Oktaeder entſteht aus der geraden rhombiſchen
[Abbildung]
Säule von [FORMEL] (1 : [FORMEL]), da dieß der Oktaederwinkel
iſt. Zu dem Ende trage man die kurze Diagonale AA
nach AH, mache EG = AH, halbire dieſe in C, ziehe
von C nach den vier Punkten AAHH, ſo entſteht das
Oktaeder CAAHHC. Der Beweis iſt leicht zu führen.
Die viergliedrigen Oktaeder entſtehen aus
geraden rhombiſchen Säulen von einem Winkel, der
den Seitenkanten des verlangten Oktaeders entſpricht.
Man verfährt bei der Bereitung ganz wie vorhin. Legt
man die kurze Diagonale AA nach AH, ſo entſteht ein
ſcharfes, legt man dagegen die lange Diagonale EE
nach EG, ſo entſteht ein ſtumpfes Oktaeder.
Würde man AH länger oder kürzer als AA machen, und EG = AH
in C halbiren, ſo entſtünde ein Oblongoktaeder.
Die dreigliedrigen Oktaeder macht man aus dem Rhom-
[Abbildung]
boeder. Das Rhomboeder aber am beſten aus der
geraden rhombiſchen Säule: zu dem Ende trägt man
EE nach EH, errichtet im Halbirungspunkt p ein Per-
pendikel op, ſo iſt oEEH die Endecke eines Rhomboeders
von dem Endkantenwinkel der Kante H. Da die Rhom-
boederfläche oEE erſt durch den Mittelpunkt der Grad-
endfläche AEAE geht, ſo kann man ſie leicht durch das
hintere A legen, man macht nur vorn Ao = or = Eq,
ſo geht die Rhomboederfläche durch Aqrq. Mache ich
dann ferner Hs = Ao, und ziehe durch ſ Parallelen, ſo iſt stqrqtA
das verlangte Rhomboeder.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/42>, abgerufen am 13.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.