Zippe's grünlich schwarzer Hercinit von Hoslau ohnweit Rons- berg im Böhmerwald soll Fe Al sein. Blöcke von Trapp in der Dammerde enthalten ihn wie Smirgel eingesprengt, als solcher wird er auch verkauft. Alle diese Oktaedrischen Minerale haben eine Edelsteinhärte, die über Quarz liegt, während das Magneteisen weit darunter bleibt.
In neuern Zeiten hat Ebelmen den Weg gezeigt, wie man diese Varietäten künstlich noch bis ins Endlose vermehren könne (Compt. rend. 1851. XXXII.330): derselbe setzte Al und Mg mit Borsäure mehrere Tage in Platinkapseln dem Porzellanfeuer aus, und erhielt deutliche Spinelle. Den Zinkspinell Zn Al konnte er auf diese Weise ganz rein, farblos und durchscheinend darstellen und durch etwas Cr schön rubinroth machen. "Kein Zweifel über die Möglichkeit, den Rubinspinell für den Handel zu fabriciren."
Die Leichtigkeit, mit welcher dieser Edelstein zu einer meerschaum- artigen Masse verwittert, fällt auf: Herrmann's Völknerit von Slatoust, Shepard's Houghite mit 24 Al, 44 Mg, 26 H sollen solche After- krystalle sein, Silliman Amer. Journ. 12. 361.
5. Zirkon.
Verstümmelt aus dem französischen Jargon (ein falscher Edelstein), weil sie sich leicht farblos brennen, und dann Diamanten fälschlich unter- geschoben werden. Werner machte zwei Species Zirkon und Hyacinth daraus. Hyacinthos Plinius hist. nat. 37. 41 war jedoch ein amethyst- farbiger Stein.
4gliedriges Krystallsystem. Das Quadratoktaeder P = a : a : c hat 123° 19' Endkanten- und 84° 20' Seitenkantenwinkel, gibt a = 1,561 =
[Formel 1]
, lg 0,19354.
[Abbildung]
Die Zirkonsäule l = a : a : infinityc herrscht beson- ders bei den gemeinen Varietäten, während die Hyacinthsäule s = a : infinitya : infinityc die edlen Oktaeder dem Granatoeder ähnlich macht. Meist kommen beide Säulen an einem Ok- taeder vor. Dazu tritt bei den gemeinen vom Ilmengebirge, Friedrichwärn etc. noch das dreifach
[Abbildung]
schärfere Oktaeder u = c : 1/3 a : 1/3 a, P/u = 153° 15'. Hat man diese durch Messung bestimmt, so läßt sich der Vierkantner x = c : a : 1/3 a leicht de- duciren, weil er die Endkante des Oktaeders u zu- schärft und zugleich in der Endkante des Haupt- oktaeders liegt. Seltener sind die Vierkantner a : 1/4a und a : 1/5 a, auch das nächste stumpfere Ok- taeder c : a : infinitya wird angegeben.
[Abbildung]
Härte 7--8, Gewicht 4,68. Es kommen die verschiedensten trüben Färbungen vor, am gewöhn- lichsten aber braungelb und hyacinthroth.
Zr Si mit 66,4 Zr und 33,6 Si. Klaproth ent- deckte darin 1789 die Zirkonerde, welche nach dem
I. Cl. 6te Fam.: Zirkon.
Zippe’s grünlich ſchwarzer Hercinit von Hoslau ohnweit Rons- berg im Böhmerwald ſoll Ḟe A̶⃛l ſein. Blöcke von Trapp in der Dammerde enthalten ihn wie Smirgel eingeſprengt, als ſolcher wird er auch verkauft. Alle dieſe Oktaedriſchen Minerale haben eine Edelſteinhärte, die über Quarz liegt, während das Magneteiſen weit darunter bleibt.
In neuern Zeiten hat Ebelmen den Weg gezeigt, wie man dieſe Varietäten künſtlich noch bis ins Endloſe vermehren könne (Compt. rend. 1851. XXXII.330): derſelbe ſetzte A̶⃛l und Ṁg mit Borſäure mehrere Tage in Platinkapſeln dem Porzellanfeuer aus, und erhielt deutliche Spinelle. Den Zinkſpinell Żn A̶⃛l konnte er auf dieſe Weiſe ganz rein, farblos und durchſcheinend darſtellen und durch etwas C̶⃛r ſchön rubinroth machen. „Kein Zweifel über die Möglichkeit, den Rubinſpinell für den Handel zu fabriciren.“
Die Leichtigkeit, mit welcher dieſer Edelſtein zu einer meerſchaum- artigen Maſſe verwittert, fällt auf: Herrmann’s Völknerit von Slatouſt, Shepard’s Houghite mit 24 A̶⃛l, 44 Ṁg, 26 Ḣ ſollen ſolche After- kryſtalle ſein, Silliman Amer. Journ. 12. 361.
5. Zirkon.
Verſtümmelt aus dem franzöſiſchen Jargon (ein falſcher Edelſtein), weil ſie ſich leicht farblos brennen, und dann Diamanten fälſchlich unter- geſchoben werden. Werner machte zwei Species Zirkon und Hyacinth daraus. Hyacinthos Plinius hist. nat. 37. 41 war jedoch ein amethyſt- farbiger Stein.
4gliedriges Kryſtallſyſtem. Das Quadratoktaeder P = a : a : c hat 123° 19′ Endkanten- und 84° 20′ Seitenkantenwinkel, gibt a = 1,561 =
[Formel 1]
, lg 0,19354.
[Abbildung]
Die Zirkonſäule l = a : a : ∞c herrſcht beſon- ders bei den gemeinen Varietäten, während die Hyacinthſäule s = a : ∞a : ∞c die edlen Oktaeder dem Granatoeder ähnlich macht. Meiſt kommen beide Säulen an einem Ok- taeder vor. Dazu tritt bei den gemeinen vom Ilmengebirge, Friedrichwärn ꝛc. noch das dreifach
[Abbildung]
ſchärfere Oktaeder u = c : ⅓a : ⅓a, P/u = 153° 15′. Hat man dieſe durch Meſſung beſtimmt, ſo läßt ſich der Vierkantner x = c : a : ⅓a leicht de- duciren, weil er die Endkante des Oktaeders u zu- ſchärft und zugleich in der Endkante des Haupt- oktaeders liegt. Seltener ſind die Vierkantner a : ¼a und a : ⅕a, auch das nächſte ſtumpfere Ok- taeder c : a : ∞a wird angegeben.
[Abbildung]
Härte 7—8, Gewicht 4,68. Es kommen die verſchiedenſten trüben Färbungen vor, am gewöhn- lichſten aber braungelb und hyacinthroth.
Z̶⃛r S⃛i mit 66,4 Z̶⃛r und 33,6 S⃛i. Klaproth ent- deckte darin 1789 die Zirkonerde, welche nach dem
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I. Cl. 6te Fam.: Zirkon.
Zippe’s grünlich ſchwarzer Hercinit von Hoslau ohnweit Rons-
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enthalten ihn wie Smirgel eingeſprengt, als ſolcher wird er auch verkauft.
Alle dieſe Oktaedriſchen Minerale haben eine Edelſteinhärte, die über
Quarz liegt, während das Magneteiſen weit darunter bleibt.
In neuern Zeiten hat Ebelmen den Weg gezeigt, wie man dieſe
Varietäten künſtlich noch bis ins Endloſe vermehren könne (Compt. rend.
1851. XXXII. 330): derſelbe ſetzte A̶⃛l und Ṁg mit Borſäure mehrere Tage
in Platinkapſeln dem Porzellanfeuer aus, und erhielt deutliche Spinelle.
Den Zinkſpinell Żn A̶⃛l konnte er auf dieſe Weiſe ganz rein, farblos und
durchſcheinend darſtellen und durch etwas C̶⃛r ſchön rubinroth machen.
„Kein Zweifel über die Möglichkeit, den Rubinſpinell für den Handel zu
fabriciren.“
Die Leichtigkeit, mit welcher dieſer Edelſtein zu einer meerſchaum-
artigen Maſſe verwittert, fällt auf: Herrmann’s Völknerit von Slatouſt,
Shepard’s Houghite mit 24 A̶⃛l, 44 Ṁg, 26 Ḣ ſollen ſolche After-
kryſtalle ſein, Silliman Amer. Journ. 12. 361.
5. Zirkon.
Verſtümmelt aus dem franzöſiſchen Jargon (ein falſcher Edelſtein),
weil ſie ſich leicht farblos brennen, und dann Diamanten fälſchlich unter-
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a = 1,561 = [FORMEL], lg 0,19354.
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Die Zirkonſäule l = a : a : ∞c herrſcht beſon-
ders bei den gemeinen Varietäten, während
die Hyacinthſäule s = a : ∞a : ∞c die edlen
Oktaeder dem Granatoeder ähnlich macht.
Meiſt kommen beide Säulen an einem Ok-
taeder vor. Dazu tritt bei den gemeinen vom
Ilmengebirge, Friedrichwärn ꝛc. noch das dreifach
[Abbildung]
ſchärfere Oktaeder u = c : ⅓a : ⅓a, P/u = 153°
15′. Hat man dieſe durch Meſſung beſtimmt, ſo
läßt ſich der Vierkantner x = c : a : ⅓a leicht de-
duciren, weil er die Endkante des Oktaeders u zu-
ſchärft und zugleich in der Endkante des Haupt-
oktaeders liegt. Seltener ſind die Vierkantner
a : ¼a und a : ⅕a, auch das nächſte ſtumpfere Ok-
taeder c : a : ∞a wird angegeben.
[Abbildung]
Härte 7—8, Gewicht 4,68. Es kommen die
verſchiedenſten trüben Färbungen vor, am gewöhn-
lichſten aber braungelb und hyacinthroth.
Z̶⃛r S⃛i mit 66,4 Z̶⃛r und 33,6 S⃛i. Klaproth ent-
deckte darin 1789 die Zirkonerde, welche nach dem
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/268>, abgerufen am 13.11.2024.
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