derselben sind hohl und mit Dolomit erfüllt. Die schneeweißen excentrisch strahligen werden zuletzt ganz Asbestartig. Schon Saussure erwähnt ihre Phosphorescenz beim Reiben mit einem Stahl etc. Sie sind übrigens durch alle Grade mit dem grünfarbigen Strahlstein verbunden.
Anthophyllit (Anthophyllum Gewürznelke) nach ihrer nelken- braunen Farbe genannt, sehr schön mit Kupferkies bei Snarum. Den blättrigen Bruch von M = b : infinitya : infinityc kann man auch noch darstellen. Nicht zu verwechseln mit Broncit. Keine Kalkerde, ein wenig schwerer schmelzbar als Strahlstein, Fe Si + Mg3 Si2, also eine ausgezeichnete Hornblende.
Arfvedsonit Brooke kommt mit Eudyalit in Grönland vor. Trotz seiner eigenthümlichen Zusammensetzung hat er den deutlichen Blätter- bruch der Hornblende, aber die Säule T/T bildet nur 123° 55', raben- schwarz, H = 6, Gew. 3,44. Schmilzt schon im bloßen Kerzenlicht, ent- hält Na Si + Fe3 Si, 49,3 Si, 36 Fe, 8 Na etc. Später wird er auch im Zirkonsienit von Frederiksvärn und in dem Magneteisensteinlager von Arendal angegeben. Auch der
Aegyrin (nach einem Meergott) aus dem Zirkonsienit der äußersten Klippen des Brevig-Fiords hat Natron, soll aber nach Breithaupt die Augitsäule zeigen.
Babingtonit Levy (Pogg. Ann. 5. 159) von Arendal, gleicht einer rabenschwarzen Hornblende, an der Oberfläche aber glänzend wie schwarzer Turmalin, H = 6, Gew. 3,4. Eingliedrig: eine Säule M/T bildet 112° 30', den Blätterbruch von T kann man in Splittern darstellen. Die scharfe Kante wird durch b sehr ungleich abgestumpft, so daß b mit dem Blätterbruch T etwa 160° bildet. Die stumpfe Kante nicht abgestumpft. Die
[Abbildung]
Endfläche P sehr deutlich blättrig, daher brechen die Krystalle leicht nach ihr ab, P/M = 92° 34', P/T = 92°. Niemals fehlt eine einseitige End- fläche d mit P 150° bildend. (Ca + Fe)6 Si5.
2. Augit Wr.
Nach Augites des Plinius 37. 54 genannt, Hauys Pyroxen (dem Feuer fremd), weil man ihn in jener Zeit auf nassem Wege entstanden dachte. Schon Rome de l'Isle unterschied ihn richtig als Schorl noire en prisme octaedre II.398, was auf das Wesen seiner Form deutet.
2 + 1 gliedrig mit hornblendartiger Entwickelung. Eine geschobene Säule T = a : b : infinityc wendet ihren scharfen Winkel 87° 6' nach vorn, sie ist zwar blättrig, aber viel undeutlicher als bei der Hornblende. Ihre scharfe vordere Kante pflegt immer durch k = a : infinityb : infinityc und ihre stumpfe durch M = b : infinitya : infinityc gerade abgestumpft zu sein, wodurch eine sehr charakteristische achtseitige Säule entsteht, an deren Ende auf der Hinterseite
[Abbildung]
ein Paar o = a' : c : 1/2b herrscht, das sich unter 120° 39' schneidet, wor- nach Hr. Prof. Weiß den schief gegen die Axe c geneigten Paaren überhaupt ( : : c) im allgemeinen den passenden Namen augitartige
14*
I. Cl. 4te Fam.: Augitkryſtalle.
derſelben ſind hohl und mit Dolomit erfüllt. Die ſchneeweißen excentriſch ſtrahligen werden zuletzt ganz Asbeſtartig. Schon Sauſſure erwähnt ihre Phosphorescenz beim Reiben mit einem Stahl ꝛc. Sie ſind übrigens durch alle Grade mit dem grünfarbigen Strahlſtein verbunden.
Anthophyllit (Anthophyllum Gewürznelke) nach ihrer nelken- braunen Farbe genannt, ſehr ſchön mit Kupferkies bei Snarum. Den blättrigen Bruch von M = b : ∞a : ∞c kann man auch noch darſtellen. Nicht zu verwechſeln mit Broncit. Keine Kalkerde, ein wenig ſchwerer ſchmelzbar als Strahlſtein, Ḟe S⃛i + Ṁg3 S⃛i2, alſo eine ausgezeichnete Hornblende.
Arfvedſonit Brooke kommt mit Eudyalit in Grönland vor. Trotz ſeiner eigenthümlichen Zuſammenſetzung hat er den deutlichen Blätter- bruch der Hornblende, aber die Säule T/T bildet nur 123° 55′, raben- ſchwarz, H = 6, Gew. 3,44. Schmilzt ſchon im bloßen Kerzenlicht, ent- hält Ṅa S⃛i + Ḟe3 S⃛i, 49,3 S⃛i, 36 Ḟe, 8 Ṅa ꝛc. Später wird er auch im Zirkonſienit von Frederiksvärn und in dem Magneteiſenſteinlager von Arendal angegeben. Auch der
Aegyrin (nach einem Meergott) aus dem Zirkonſienit der äußerſten Klippen des Brevig-Fiords hat Natron, ſoll aber nach Breithaupt die Augitſäule zeigen.
Babingtonit Levy (Pogg. Ann. 5. 159) von Arendal, gleicht einer rabenſchwarzen Hornblende, an der Oberfläche aber glänzend wie ſchwarzer Turmalin, H = 6, Gew. 3,4. Eingliedrig: eine Säule M/T bildet 112° 30′, den Blätterbruch von T kann man in Splittern darſtellen. Die ſcharfe Kante wird durch b ſehr ungleich abgeſtumpft, ſo daß b mit dem Blätterbruch T etwa 160° bildet. Die ſtumpfe Kante nicht abgeſtumpft. Die
[Abbildung]
Endfläche P ſehr deutlich blättrig, daher brechen die Kryſtalle leicht nach ihr ab, P/M = 92° 34′, P/T = 92°. Niemals fehlt eine einſeitige End- fläche d mit P 150° bildend. (Ċa + Ḟe)6 S⃛i5.
2. Augit Wr.
Nach Augites des Plinius 37. 54 genannt, Hauys Pyroxen (dem Feuer fremd), weil man ihn in jener Zeit auf naſſem Wege entſtanden dachte. Schon Romé de l’Isle unterſchied ihn richtig als Schorl noire en prisme octaèdre II.398, was auf das Weſen ſeiner Form deutet.
2 + 1 gliedrig mit hornblendartiger Entwickelung. Eine geſchobene Säule T = a : b : ∞c wendet ihren ſcharfen Winkel 87° 6′ nach vorn, ſie iſt zwar blättrig, aber viel undeutlicher als bei der Hornblende. Ihre ſcharfe vordere Kante pflegt immer durch k = a : ∞b : ∞c und ihre ſtumpfe durch M = b : ∞a : ∞c gerade abgeſtumpft zu ſein, wodurch eine ſehr charakteriſtiſche achtſeitige Säule entſteht, an deren Ende auf der Hinterſeite
[Abbildung]
ein Paar o = a' : c : ½b herrſcht, das ſich unter 120° 39′ ſchneidet, wor- nach Hr. Prof. Weiß den ſchief gegen die Axe c geneigten Paaren überhaupt ( : : c) im allgemeinen den paſſenden Namen augitartige
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I. Cl. 4te Fam.: Augitkryſtalle.
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ſtrahligen werden zuletzt ganz Asbeſtartig. Schon Sauſſure erwähnt ihre
Phosphorescenz beim Reiben mit einem Stahl ꝛc. Sie ſind übrigens
durch alle Grade mit dem grünfarbigen Strahlſtein verbunden.
Anthophyllit (Anthophyllum Gewürznelke) nach ihrer nelken-
braunen Farbe genannt, ſehr ſchön mit Kupferkies bei Snarum. Den
blättrigen Bruch von M = b : ∞a : ∞c kann man auch noch darſtellen.
Nicht zu verwechſeln mit Broncit. Keine Kalkerde, ein wenig ſchwerer
ſchmelzbar als Strahlſtein, Ḟe S⃛i + Ṁg3 S⃛i2, alſo eine ausgezeichnete
Hornblende.
Arfvedſonit Brooke kommt mit Eudyalit in Grönland vor. Trotz
ſeiner eigenthümlichen Zuſammenſetzung hat er den deutlichen Blätter-
bruch der Hornblende, aber die Säule T/T bildet nur 123° 55′, raben-
ſchwarz, H = 6, Gew. 3,44. Schmilzt ſchon im bloßen Kerzenlicht, ent-
hält Ṅa S⃛i + Ḟe3 S⃛i, 49,3 S⃛i, 36 Ḟe, 8 Ṅa ꝛc. Später wird er auch
im Zirkonſienit von Frederiksvärn und in dem Magneteiſenſteinlager von
Arendal angegeben. Auch der
Aegyrin (nach einem Meergott) aus dem Zirkonſienit der äußerſten
Klippen des Brevig-Fiords hat Natron, ſoll aber nach Breithaupt die
Augitſäule zeigen.
Babingtonit Levy (Pogg. Ann. 5. 159) von Arendal, gleicht einer
rabenſchwarzen Hornblende, an der Oberfläche aber glänzend wie ſchwarzer
Turmalin, H = 6, Gew. 3,4. Eingliedrig: eine Säule
M/T bildet 112° 30′, den Blätterbruch von T kann man in
Splittern darſtellen. Die ſcharfe Kante wird durch b ſehr
ungleich abgeſtumpft, ſo daß b mit dem Blätterbruch T etwa
160° bildet. Die ſtumpfe Kante nicht abgeſtumpft. Die
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Endfläche P ſehr deutlich blättrig, daher brechen die Kryſtalle leicht nach
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2. Augit Wr.
Nach Augites des Plinius 37. 54 genannt, Hauys Pyroxen (dem
Feuer fremd), weil man ihn in jener Zeit auf naſſem Wege entſtanden
dachte. Schon Romé de l’Isle unterſchied ihn richtig als Schorl noire en
prisme octaèdre II. 398, was auf das Weſen ſeiner Form deutet.
2 + 1 gliedrig mit hornblendartiger Entwickelung. Eine geſchobene
Säule T = a : b : ∞c wendet ihren ſcharfen Winkel 87° 6′ nach
vorn, ſie iſt zwar blättrig, aber viel undeutlicher als bei der
Hornblende. Ihre ſcharfe vordere Kante pflegt immer durch
k = a : ∞b : ∞c und ihre ſtumpfe durch M = b : ∞a : ∞c
gerade abgeſtumpft zu ſein, wodurch eine ſehr charakteriſtiſche
achtſeitige Säule entſteht, an deren Ende auf der Hinterſeite
[Abbildung]
ein Paar o = a' : c : ½b herrſcht, das ſich unter 120° 39′ ſchneidet, wor-
nach Hr. Prof. Weiß den ſchief gegen die Axe c geneigten Paaren
überhaupt ([FORMEL] : [FORMEL] : c) im allgemeinen den paſſenden Namen augitartige
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/223>, abgerufen am 22.12.2024.
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