Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Cl. 3te Fam.: Schillerspath, Gymnit.
heit besitzt. Bewährte Chemiker behaupten, er habe genau die Zusammen-
setzung des Serpentins, und der starke Glanz der Faser scheint anzudeuten,
daß wir es hier mit wirklichen krystallinischen Anfängen zu thun haben,
daher fehlt dann aber auch der Masse das serpentinartige Ansehen durch-
aus. Nicht minder bemerkenswerth ist der

Schillerspath von der Baste bei Harzburg, auf den schon Trebra
1783 die Aufmerksamkeit lenkte, und den Apotheker Heyer in Braunschweig
benannte (Köhler Pogg. Ann. 11. 192). Grüne glimmerartige Blätter
mit einem messingfarbigen Schiller liegen in einem dunkelgrünen serpentin-
artigen Gestein (Schillerfels) eingesprengt, ja die Blätter werden vielfach
vom Schillerfels durchdrungen, und sind wie beim Diallag mit Augit regel-
mäßig verwachsen. Der Querbruch der Blättchen ist durchaus ohne Glanz,
feinsplittrig, und gleicht daher vollkommen dem Muttergestein. Man
möchte daraus um so mehr mit Bestimmtheit vermuthen, daß es krystalli-
sirter Schillerfels sei, als auch die Analyse beider sehr nahe die gleichen
Bestandtheile gab. 3 (Mg, Fe) Si + 2 (Mg, Fe) H2. Auch weicht die
Formel so wenig von der des Serpentins ab, daß man sie ohne einen
wesentlichen Fehler zu begehen für gleich halten könnte. Wenn man aber
bedenkt, wie an der Baste der Schillerfels mit den dortigen Gabbroge-
steinen in engster Beziehung steht, so gewinnt es auch hier sehr an
Wahrscheinlichkeit, daß wir es blos mit einem veränderten Gestein zu
thun haben. Andern Orts kehren ähnliche Erscheinungen wieder. So
treten z. B. im Schwarzwalde südlich vom Feldberge in den Umgebungen
von Todtmoos viele Schillerfelskuppen mit bronzefarbigem Diallag hervor,
manche erinnern durch ihre Härte und Schwärze an den Basalt, auf den
Verwitterungsklüften werden sie aber milder, ja bei Altenstein kommt ein
kleiner Punkt vor, der wie der mildeste Serpentin von Zöblitz zum Ver-
schleifen eine Zeit lang gewonnen wurde. Auch der Marmolith von Ho-
boken wird als ein blättriger Serpentin beschrieben.

Es gibt übrigens noch ein ganzes Heer von Namen:

Kerolith 2 Mg3 Si2 + 9 H vom Gumberge bei Frankenstein in
Schlesien gleicht einem verwitterten Opal, der daselbst vorkommt.

Pikrosmin Haidinger (pikros bitter, osme Geruch) von der Eisen-
grube Engelsburg bei Presniz in Böhmen gleicht dem dichten gemeinen
grünen Asbest. 2 Mg3 Si2 + 3 H. Haidinger gibt eine blättrige Säule
von 126° 52' und ein blättriges Paar auf die stumpfe Kante aufgesetzt
von 117° 49' an, doch sticht die asbestartige Faser stärker als der Blätter-
bruch hervor.

Der Pikrophyll von Sala Mg3 Si2 + 2 H gleicht im Aussehen
dem Salit, aber weich und verändert.

Antigorit aus Piemont könnte auch an den dichten Asbest sich
anschließen. Pogg. Ann. 49. 595.

Hydrophit Pogg. Ann. 51. 537 eine serpentinartige Bergmasse
von Taberg in Smaland, hat einen kleinen Gehalt von Vanadium, und
soll etwas wasserreicher als Serpentin sein (daher Wasser-Ophit).

Monradit 4 (Mg, Fe)3 Si2 + 3 H von Bergensstift, eine fein-
körnige Masse, aber H = 6, Gew. 3,27.

Gymnit von Baltimore Mg Si + Mg H3 oraniengelb steht dem

I. Cl. 3te Fam.: Schillerſpath, Gymnit.
heit beſitzt. Bewährte Chemiker behaupten, er habe genau die Zuſammen-
ſetzung des Serpentins, und der ſtarke Glanz der Faſer ſcheint anzudeuten,
daß wir es hier mit wirklichen kryſtalliniſchen Anfängen zu thun haben,
daher fehlt dann aber auch der Maſſe das ſerpentinartige Anſehen durch-
aus. Nicht minder bemerkenswerth iſt der

Schillerſpath von der Baſte bei Harzburg, auf den ſchon Trebra
1783 die Aufmerkſamkeit lenkte, und den Apotheker Heyer in Braunſchweig
benannte (Köhler Pogg. Ann. 11. 192). Grüne glimmerartige Blätter
mit einem meſſingfarbigen Schiller liegen in einem dunkelgrünen ſerpentin-
artigen Geſtein (Schillerfels) eingeſprengt, ja die Blätter werden vielfach
vom Schillerfels durchdrungen, und ſind wie beim Diallag mit Augit regel-
mäßig verwachſen. Der Querbruch der Blättchen iſt durchaus ohne Glanz,
feinſplittrig, und gleicht daher vollkommen dem Muttergeſtein. Man
möchte daraus um ſo mehr mit Beſtimmtheit vermuthen, daß es kryſtalli-
ſirter Schillerfels ſei, als auch die Analyſe beider ſehr nahe die gleichen
Beſtandtheile gab. 3 (Ṁg, Ḟe) S⃛i + 2 (Ṁg, Ḟe) Ḣ̶2. Auch weicht die
Formel ſo wenig von der des Serpentins ab, daß man ſie ohne einen
weſentlichen Fehler zu begehen für gleich halten könnte. Wenn man aber
bedenkt, wie an der Baſte der Schillerfels mit den dortigen Gabbroge-
ſteinen in engſter Beziehung ſteht, ſo gewinnt es auch hier ſehr an
Wahrſcheinlichkeit, daß wir es blos mit einem veränderten Geſtein zu
thun haben. Andern Orts kehren ähnliche Erſcheinungen wieder. So
treten z. B. im Schwarzwalde ſüdlich vom Feldberge in den Umgebungen
von Todtmoos viele Schillerfelskuppen mit bronzefarbigem Diallag hervor,
manche erinnern durch ihre Härte und Schwärze an den Baſalt, auf den
Verwitterungsklüften werden ſie aber milder, ja bei Altenſtein kommt ein
kleiner Punkt vor, der wie der mildeſte Serpentin von Zöblitz zum Ver-
ſchleifen eine Zeit lang gewonnen wurde. Auch der Marmolith von Ho-
boken wird als ein blättriger Serpentin beſchrieben.

Es gibt übrigens noch ein ganzes Heer von Namen:

Kerolith 2 Ṁg3 S⃛i2 + 9 Ḣ̶ vom Gumberge bei Frankenſtein in
Schleſien gleicht einem verwitterten Opal, der daſelbſt vorkommt.

Pikrosmin Haidinger (πικρὸς bitter, ὀσμή Geruch) von der Eiſen-
grube Engelsburg bei Presniz in Böhmen gleicht dem dichten gemeinen
grünen Asbeſt. 2 Ṁg3 S⃛i2 + 3 Ḣ̶. Haidinger gibt eine blättrige Säule
von 126° 52′ und ein blättriges Paar auf die ſtumpfe Kante aufgeſetzt
von 117° 49′ an, doch ſticht die asbeſtartige Faſer ſtärker als der Blätter-
bruch hervor.

Der Pikrophyll von Sala Ṁg3 S⃛i2 + 2 Ḣ̶ gleicht im Ausſehen
dem Salit, aber weich und verändert.

Antigorit aus Piemont könnte auch an den dichten Asbeſt ſich
anſchließen. Pogg. Ann. 49. 595.

Hydrophit Pogg. Ann. 51. 537 eine ſerpentinartige Bergmaſſe
von Taberg in Smaland, hat einen kleinen Gehalt von Vanadium, und
ſoll etwas waſſerreicher als Serpentin ſein (daher Waſſer-Ophit).

Monradit 4 (Ṁg, Ḟe)3 S⃛i2 + 3 Ḣ̶ von Bergensſtift, eine fein-
körnige Maſſe, aber H = 6, Gew. 3,27.

Gymnit von Baltimore Ṁg S⃛i + Ṁg Ḣ̶3 oraniengelb ſteht dem

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0217" n="205"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">I.</hi> Cl. 3te Fam.: Schiller&#x017F;path, Gymnit.</fw><lb/>
heit be&#x017F;itzt. Bewährte Chemiker behaupten, er habe genau die Zu&#x017F;ammen-<lb/>
&#x017F;etzung des Serpentins, und der &#x017F;tarke Glanz der Fa&#x017F;er &#x017F;cheint anzudeuten,<lb/>
daß wir es hier mit wirklichen kry&#x017F;tallini&#x017F;chen Anfängen zu thun haben,<lb/>
daher fehlt dann aber auch der Ma&#x017F;&#x017F;e das &#x017F;erpentinartige An&#x017F;ehen durch-<lb/>
aus. Nicht minder bemerkenswerth i&#x017F;t der</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Schiller&#x017F;path</hi> von der Ba&#x017F;te bei Harzburg, auf den &#x017F;chon Trebra<lb/>
1783 die Aufmerk&#x017F;amkeit lenkte, und den Apotheker Heyer in Braun&#x017F;chweig<lb/>
benannte (Köhler Pogg. Ann. 11. <hi rendition="#sub">192</hi>). Grüne glimmerartige Blätter<lb/>
mit einem me&#x017F;&#x017F;ingfarbigen Schiller liegen in einem dunkelgrünen &#x017F;erpentin-<lb/>
artigen Ge&#x017F;tein (Schillerfels) einge&#x017F;prengt, ja die Blätter werden vielfach<lb/>
vom Schillerfels durchdrungen, und &#x017F;ind wie beim Diallag mit Augit regel-<lb/>
mäßig verwach&#x017F;en. Der Querbruch der Blättchen i&#x017F;t durchaus ohne Glanz,<lb/>
fein&#x017F;plittrig, und gleicht daher vollkommen dem Mutterge&#x017F;tein. Man<lb/>
möchte daraus um &#x017F;o mehr mit Be&#x017F;timmtheit vermuthen, daß es kry&#x017F;talli-<lb/>
&#x017F;irter Schillerfels &#x017F;ei, als auch die Analy&#x017F;e beider &#x017F;ehr nahe die gleichen<lb/>
Be&#x017F;tandtheile gab. 3 (<hi rendition="#aq">M&#x0307;g</hi>, <hi rendition="#aq">F&#x0307;e</hi>) <hi rendition="#aq">S&#x20DB;i</hi> + 2 (<hi rendition="#aq">M&#x0307;g</hi>, <hi rendition="#aq">F&#x0307;e</hi>) <hi rendition="#aq">H&#x0336;&#x0307;</hi><hi rendition="#sup">2</hi>. Auch weicht die<lb/>
Formel &#x017F;o wenig von der des Serpentins ab, daß man &#x017F;ie ohne einen<lb/>
we&#x017F;entlichen Fehler zu begehen für gleich halten könnte. Wenn man aber<lb/>
bedenkt, wie an der Ba&#x017F;te der Schillerfels mit den dortigen Gabbroge-<lb/>
&#x017F;teinen in eng&#x017F;ter Beziehung &#x017F;teht, &#x017F;o gewinnt es auch hier &#x017F;ehr an<lb/>
Wahr&#x017F;cheinlichkeit, daß wir es blos mit einem veränderten Ge&#x017F;tein zu<lb/>
thun haben. Andern Orts kehren ähnliche Er&#x017F;cheinungen wieder. So<lb/>
treten z. B. im Schwarzwalde &#x017F;üdlich vom Feldberge in den Umgebungen<lb/>
von Todtmoos viele Schillerfelskuppen mit bronzefarbigem Diallag hervor,<lb/>
manche erinnern durch ihre Härte und Schwärze an den Ba&#x017F;alt, auf den<lb/>
Verwitterungsklüften werden &#x017F;ie aber milder, ja bei Alten&#x017F;tein kommt ein<lb/>
kleiner Punkt vor, der wie der milde&#x017F;te Serpentin von Zöblitz zum Ver-<lb/>
&#x017F;chleifen eine Zeit lang gewonnen wurde. Auch der Marmolith von Ho-<lb/>
boken wird als ein blättriger Serpentin be&#x017F;chrieben.</p><lb/>
          <p>Es gibt übrigens noch ein ganzes Heer von Namen:</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Kerolith</hi> 2 <hi rendition="#aq">M&#x0307;g<hi rendition="#sup">3</hi> S&#x20DB;i<hi rendition="#sup">2</hi> + 9 H&#x0336;&#x0307;</hi> vom Gumberge bei Franken&#x017F;tein in<lb/>
Schle&#x017F;ien gleicht einem verwitterten Opal, der da&#x017F;elb&#x017F;t vorkommt.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Pikrosmin</hi> Haidinger (&#x03C0;&#x03B9;&#x03BA;&#x03C1;&#x1F78;&#x03C2; bitter, &#x1F40;&#x03C3;&#x03BC;&#x03AE; Geruch) von der Ei&#x017F;en-<lb/>
grube Engelsburg bei Presniz in Böhmen gleicht dem dichten gemeinen<lb/>
grünen Asbe&#x017F;t. 2 <hi rendition="#aq">M&#x0307;g<hi rendition="#sup">3</hi> S&#x20DB;i<hi rendition="#sup">2</hi> + 3 H&#x0336;&#x0307;.</hi> Haidinger gibt eine blättrige Säule<lb/>
von 126° 52&#x2032; und ein blättriges Paar auf die &#x017F;tumpfe Kante aufge&#x017F;etzt<lb/>
von 117° 49&#x2032; an, doch &#x017F;ticht die asbe&#x017F;tartige Fa&#x017F;er &#x017F;tärker als der Blätter-<lb/>
bruch hervor.</p><lb/>
          <p>Der <hi rendition="#g">Pikrophyll</hi> von Sala <hi rendition="#aq">M&#x0307;g<hi rendition="#sup">3</hi> S&#x20DB;i<hi rendition="#sup">2</hi> + 2 H&#x0336;&#x0307;</hi> gleicht im Aus&#x017F;ehen<lb/>
dem Salit, aber weich und verändert.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Antigorit</hi> aus Piemont könnte auch an den dichten Asbe&#x017F;t &#x017F;ich<lb/>
an&#x017F;chließen. Pogg. Ann. 49. <hi rendition="#sub">595</hi>.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Hydrophit</hi> Pogg. Ann. 51. <hi rendition="#sub">537</hi> eine &#x017F;erpentinartige Bergma&#x017F;&#x017F;e<lb/>
von Taberg in Smaland, hat einen kleinen Gehalt von Vanadium, und<lb/>
&#x017F;oll etwas wa&#x017F;&#x017F;erreicher als Serpentin &#x017F;ein (daher Wa&#x017F;&#x017F;er-Ophit).</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Monradit</hi> 4 (<hi rendition="#aq">M&#x0307;g</hi>, <hi rendition="#aq">F&#x0307;e</hi>)<hi rendition="#sup">3</hi> <hi rendition="#aq">S&#x20DB;i<hi rendition="#sup">2</hi> + 3 H&#x0336;&#x0307;</hi> von Bergens&#x017F;tift, eine fein-<lb/>
körnige Ma&#x017F;&#x017F;e, aber <hi rendition="#aq">H</hi> = 6, Gew. 3,27.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Gymnit</hi> von Baltimore <hi rendition="#aq">M&#x0307;g S&#x20DB;i + M&#x0307;g H&#x0336;&#x0307;</hi><hi rendition="#sup">3</hi> oraniengelb &#x017F;teht dem<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[205/0217] I. Cl. 3te Fam.: Schillerſpath, Gymnit. heit beſitzt. Bewährte Chemiker behaupten, er habe genau die Zuſammen- ſetzung des Serpentins, und der ſtarke Glanz der Faſer ſcheint anzudeuten, daß wir es hier mit wirklichen kryſtalliniſchen Anfängen zu thun haben, daher fehlt dann aber auch der Maſſe das ſerpentinartige Anſehen durch- aus. Nicht minder bemerkenswerth iſt der Schillerſpath von der Baſte bei Harzburg, auf den ſchon Trebra 1783 die Aufmerkſamkeit lenkte, und den Apotheker Heyer in Braunſchweig benannte (Köhler Pogg. Ann. 11. 192). Grüne glimmerartige Blätter mit einem meſſingfarbigen Schiller liegen in einem dunkelgrünen ſerpentin- artigen Geſtein (Schillerfels) eingeſprengt, ja die Blätter werden vielfach vom Schillerfels durchdrungen, und ſind wie beim Diallag mit Augit regel- mäßig verwachſen. Der Querbruch der Blättchen iſt durchaus ohne Glanz, feinſplittrig, und gleicht daher vollkommen dem Muttergeſtein. Man möchte daraus um ſo mehr mit Beſtimmtheit vermuthen, daß es kryſtalli- ſirter Schillerfels ſei, als auch die Analyſe beider ſehr nahe die gleichen Beſtandtheile gab. 3 (Ṁg, Ḟe) S⃛i + 2 (Ṁg, Ḟe) Ḣ̶2. Auch weicht die Formel ſo wenig von der des Serpentins ab, daß man ſie ohne einen weſentlichen Fehler zu begehen für gleich halten könnte. Wenn man aber bedenkt, wie an der Baſte der Schillerfels mit den dortigen Gabbroge- ſteinen in engſter Beziehung ſteht, ſo gewinnt es auch hier ſehr an Wahrſcheinlichkeit, daß wir es blos mit einem veränderten Geſtein zu thun haben. Andern Orts kehren ähnliche Erſcheinungen wieder. So treten z. B. im Schwarzwalde ſüdlich vom Feldberge in den Umgebungen von Todtmoos viele Schillerfelskuppen mit bronzefarbigem Diallag hervor, manche erinnern durch ihre Härte und Schwärze an den Baſalt, auf den Verwitterungsklüften werden ſie aber milder, ja bei Altenſtein kommt ein kleiner Punkt vor, der wie der mildeſte Serpentin von Zöblitz zum Ver- ſchleifen eine Zeit lang gewonnen wurde. Auch der Marmolith von Ho- boken wird als ein blättriger Serpentin beſchrieben. Es gibt übrigens noch ein ganzes Heer von Namen: Kerolith 2 Ṁg3 S⃛i2 + 9 Ḣ̶ vom Gumberge bei Frankenſtein in Schleſien gleicht einem verwitterten Opal, der daſelbſt vorkommt. Pikrosmin Haidinger (πικρὸς bitter, ὀσμή Geruch) von der Eiſen- grube Engelsburg bei Presniz in Böhmen gleicht dem dichten gemeinen grünen Asbeſt. 2 Ṁg3 S⃛i2 + 3 Ḣ̶. Haidinger gibt eine blättrige Säule von 126° 52′ und ein blättriges Paar auf die ſtumpfe Kante aufgeſetzt von 117° 49′ an, doch ſticht die asbeſtartige Faſer ſtärker als der Blätter- bruch hervor. Der Pikrophyll von Sala Ṁg3 S⃛i2 + 2 Ḣ̶ gleicht im Ausſehen dem Salit, aber weich und verändert. Antigorit aus Piemont könnte auch an den dichten Asbeſt ſich anſchließen. Pogg. Ann. 49. 595. Hydrophit Pogg. Ann. 51. 537 eine ſerpentinartige Bergmaſſe von Taberg in Smaland, hat einen kleinen Gehalt von Vanadium, und ſoll etwas waſſerreicher als Serpentin ſein (daher Waſſer-Ophit). Monradit 4 (Ṁg, Ḟe)3 S⃛i2 + 3 Ḣ̶ von Bergensſtift, eine fein- körnige Maſſe, aber H = 6, Gew. 3,27. Gymnit von Baltimore Ṁg S⃛i + Ṁg Ḣ̶3 oraniengelb ſteht dem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/217
Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/217>, abgerufen am 22.11.2024.