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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

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Vorrede.
sondern auch die krystallographische Form bei der Analyse der Stoffe eine
wesentliche Rolle spielt.

Wie weit der Verfasser diesem Ziele nahe gekommen ist, hängt nicht
blos vom Urtheil der Sachkenner, sondern auch der Anfänger ab, welche
dem Buche sich zuwenden, um dadurch in das weitläufige mit vielen
Schwierigkeiten durchwobene Gebiet eingeführt zu werden. Gar Manches
wird als Ferment wirken, was endlich zu der Einsicht führen dürfte, wie
Noth es thue, daß wir uns über eine gemeinsame Sprache einigen, die
auch dem ferner stehenden Naturforscher die Formenlehre genießbar mache.
An Figuren, die öfter Copien bekannter Werke sind, ist nicht gespart.
Doch fehlt es auch nicht an neuen, wobei mir einer meiner jüngern Freunde,
Hr. Dr. Oppel, behilflich war, dessen Talente im Wiedergeben von Formen
ich schätzen gelernt habe. Bei der Darstellung wurde stets auf das Nütz-
liche hingewiesen, und eine Form gewählt, die es dem Leser ermöglicht,
wenigstens viele Capitel in laufender Rede zu genießen. Freilich kommen
auch Punkte vor, die nicht ohne tieferes und wiederholtes Nachdenken selbst
Kopfbrechen überwunden werden dürften: der Geübte wird sie hochschätzen,
und dem Ungeübten bringen sie wenigstens keine Nachtheile, da zwischen-
hinein das Leichtere immer wieder ein Ganzes bildet.

Tübingen im November 1854.

Quenstedt.


Vorrede.
ſondern auch die kryſtallographiſche Form bei der Analyſe der Stoffe eine
weſentliche Rolle ſpielt.

Wie weit der Verfaſſer dieſem Ziele nahe gekommen iſt, hängt nicht
blos vom Urtheil der Sachkenner, ſondern auch der Anfänger ab, welche
dem Buche ſich zuwenden, um dadurch in das weitläufige mit vielen
Schwierigkeiten durchwobene Gebiet eingeführt zu werden. Gar Manches
wird als Ferment wirken, was endlich zu der Einſicht führen dürfte, wie
Noth es thue, daß wir uns über eine gemeinſame Sprache einigen, die
auch dem ferner ſtehenden Naturforſcher die Formenlehre genießbar mache.
An Figuren, die öfter Copien bekannter Werke ſind, iſt nicht geſpart.
Doch fehlt es auch nicht an neuen, wobei mir einer meiner jüngern Freunde,
Hr. Dr. Oppel, behilflich war, deſſen Talente im Wiedergeben von Formen
ich ſchätzen gelernt habe. Bei der Darſtellung wurde ſtets auf das Nütz-
liche hingewieſen, und eine Form gewählt, die es dem Leſer ermöglicht,
wenigſtens viele Capitel in laufender Rede zu genießen. Freilich kommen
auch Punkte vor, die nicht ohne tieferes und wiederholtes Nachdenken ſelbſt
Kopfbrechen überwunden werden dürften: der Geübte wird ſie hochſchätzen,
und dem Ungeübten bringen ſie wenigſtens keine Nachtheile, da zwiſchen-
hinein das Leichtere immer wieder ein Ganzes bildet.

Tübingen im November 1854.

Quenſtedt.


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[VIII/0012] Vorrede. ſondern auch die kryſtallographiſche Form bei der Analyſe der Stoffe eine weſentliche Rolle ſpielt. Wie weit der Verfaſſer dieſem Ziele nahe gekommen iſt, hängt nicht blos vom Urtheil der Sachkenner, ſondern auch der Anfänger ab, welche dem Buche ſich zuwenden, um dadurch in das weitläufige mit vielen Schwierigkeiten durchwobene Gebiet eingeführt zu werden. Gar Manches wird als Ferment wirken, was endlich zu der Einſicht führen dürfte, wie Noth es thue, daß wir uns über eine gemeinſame Sprache einigen, die auch dem ferner ſtehenden Naturforſcher die Formenlehre genießbar mache. An Figuren, die öfter Copien bekannter Werke ſind, iſt nicht geſpart. Doch fehlt es auch nicht an neuen, wobei mir einer meiner jüngern Freunde, Hr. Dr. Oppel, behilflich war, deſſen Talente im Wiedergeben von Formen ich ſchätzen gelernt habe. Bei der Darſtellung wurde ſtets auf das Nütz- liche hingewieſen, und eine Form gewählt, die es dem Leſer ermöglicht, wenigſtens viele Capitel in laufender Rede zu genießen. Freilich kommen auch Punkte vor, die nicht ohne tieferes und wiederholtes Nachdenken ſelbſt Kopfbrechen überwunden werden dürften: der Geübte wird ſie hochſchätzen, und dem Ungeübten bringen ſie wenigſtens keine Nachtheile, da zwiſchen- hinein das Leichtere immer wieder ein Ganzes bildet. Tübingen im November 1854. Quenſtedt.

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Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. VIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/12>, abgerufen am 21.11.2024.