Purtscheller, Ludwig: Zur Entwicklungsgeschichte des Alpinismus und der alpinen Technik in den Deutschen und Oesterreichischen Alpen. In: Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins. Band XXV. Berlin, 1894, S. 95-176.L. Purtscheller schluchten und
drohendes Gewölk, sowie die heroischen Baum-gestalten von Gaspard und Nikolaus Poussin. Interessant ist es, dass Pinturicchio und andere ältere italienische Maler ihre Portrait-Bilder mit sonderbaren, spitzen Berggestalten, den Dolo- miten Südtirols nicht unähnlich, auszuschmücken pflegten, eine kon- ventionelle Beigabe, für die noch eine befriedigende Erklärung fehlt. Die alpine Landschaftsmalerei im Sinne unserer modernen [Abbildung]
Valentin Stanig.
in die ersten Jahrzehnte des gegenwärtigen Jahrhunderts, und eswaren zunächst ältere Schweizer Meister und auch nordische Maler, die ihr bergiges Heimatsland oder die meerumspülten Fjorde in ihre Bilder hereinzogen. Schon Tizian bewies seine Liebe für die Gebirgswelt L. Purtscheller schluchten und
drohendes Gewölk, sowie die heroischen Baum-gestalten von Gaspard und Nikolaus Poussin. Interessant ist es, dass Pinturicchio und andere ältere italienische Maler ihre Portrait-Bilder mit sonderbaren, spitzen Berggestalten, den Dolo- miten Südtirols nicht unähnlich, auszuschmücken pflegten, eine kon- ventionelle Beigabe, für die noch eine befriedigende Erklärung fehlt. Die alpine Landschaftsmalerei im Sinne unserer modernen [Abbildung]
Valentin Stanig.
in die ersten Jahrzehnte des gegenwärtigen Jahrhunderts, und eswaren zunächst ältere Schweizer Meister und auch nordische Maler, die ihr bergiges Heimatsland oder die meerumspülten Fjorde in ihre Bilder hereinzogen. Schon Tizian bewies seine Liebe für die Gebirgswelt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0006" n="100"/><fw place="top" type="header">L. Purtscheller<lb/></fw>schluchten und drohendes Gewölk, sowie die heroischen Baum-<lb/> gestalten von <hi rendition="#g">Gaspard</hi> und <hi rendition="#g">Nikolaus Poussin</hi>. Interessant ist<lb/> es, dass <hi rendition="#g">Pinturicchio</hi> und andere ältere italienische Maler ihre<lb/> Portrait-Bilder mit sonderbaren, spitzen Berggestalten, den Dolo-<lb/> miten Südtirols nicht unähnlich, auszuschmücken pflegten, eine kon-<lb/> ventionelle Beigabe, für die noch eine befriedigende Erklärung fehlt.</p><lb/> <p>Die alpine Landschaftsmalerei im Sinne unserer modernen<lb/> heutigen Denkart ist ein Kind der neueren Zeit. Ihr Beginn fällt<lb/><figure><head><hi rendition="#i">Valentin Stanig.</hi></head></figure><lb/> in die ersten Jahrzehnte des gegenwärtigen Jahrhunderts, und es<lb/> waren zunächst ältere Schweizer Meister und auch nordische<lb/> Maler, die ihr bergiges Heimatsland oder die meerumspülten<lb/> Fjorde in ihre Bilder hereinzogen.</p><lb/> <p>Schon <hi rendition="#g">Tizian</hi> bewies seine Liebe für die Gebirgswelt<lb/> durch manchen farbenglühenden, mit feinem Gefühl für die<lb/> bewegten Linien gemalten Hintergrund, und <hi rendition="#g">Salvator Rosa</hi> be-<lb/> völkerte die wilden Schluchten und Felsberge der Abruzzen mit<lb/> ebenso wilden Räubergestalten, indem er trotz seiner Bekanntschaft<lb/> mit dem Gebirge nur das Abschreckende wahrnahm.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [100/0006]
L. Purtscheller
schluchten und drohendes Gewölk, sowie die heroischen Baum-
gestalten von Gaspard und Nikolaus Poussin. Interessant ist
es, dass Pinturicchio und andere ältere italienische Maler ihre
Portrait-Bilder mit sonderbaren, spitzen Berggestalten, den Dolo-
miten Südtirols nicht unähnlich, auszuschmücken pflegten, eine kon-
ventionelle Beigabe, für die noch eine befriedigende Erklärung fehlt.
Die alpine Landschaftsmalerei im Sinne unserer modernen
heutigen Denkart ist ein Kind der neueren Zeit. Ihr Beginn fällt
[Abbildung Valentin Stanig. ]
in die ersten Jahrzehnte des gegenwärtigen Jahrhunderts, und es
waren zunächst ältere Schweizer Meister und auch nordische
Maler, die ihr bergiges Heimatsland oder die meerumspülten
Fjorde in ihre Bilder hereinzogen.
Schon Tizian bewies seine Liebe für die Gebirgswelt
durch manchen farbenglühenden, mit feinem Gefühl für die
bewegten Linien gemalten Hintergrund, und Salvator Rosa be-
völkerte die wilden Schluchten und Felsberge der Abruzzen mit
ebenso wilden Räubergestalten, indem er trotz seiner Bekanntschaft
mit dem Gebirge nur das Abschreckende wahrnahm.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Thomas Gloning, Heike Müller, Bastian Schmidt, Sonja Bayer: Texterfassung und Korrekturen
(2013-05-07T06:54:31Z)
Hannah Sophia Glaum: Konversion nach XML
(2013-05-07T06:54:31Z)
Melanie Henss: Nachkorrekturen
(2013-05-07T06:54:31Z)
ANNO – Historische österreichische Zeitungen und Zeitschriften: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-05-07T06:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |