Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

Bild:
<< vorherige Seite
Feldschers. Cap. II.

DJe Lunge ist einer weichen und lu-
ckern Substantz, damit sie vermit-
telst der Lufft-Röhre welche sich in
viel Theile daselbst zertheilet/ und mit der
Lungen vereiniget die äuserliche Lufft an
sich ziehen/ und solche dem Hertzen (weil
sonsten dessen Spiritus gleichsam vor rau-
hender Wärme ersticken müssen (zu einer
Kühlung zuschicken könte/ hat sonsten mit
vorgedachter Verrichtung noch diese Wür-
ckung/ daß sie durch daß Athem holen die
eingezogene Lufft von ihrer Unsauberkeit
vermittelst derselben schwämmichten We-
sens vorher ein wenig läutere und reinige.

Wenn sie nicht in dem mittleren Theile
verletzet/ so kan sie noch wohl/ wie mir off-
ters wiederfahren curiret werden.

Derowegen wenn dir ein solcher Pati-
ent vorkompt/ und du bist durch folgende
Kennzeichen versichert daß die Lung ver-
wundet/ als: Stätiger Husten und daher
entstehender schwerer Athem/ welcher
häuffig zu den Wunden außdringet/ daß
Geblüte so auß dem Halse kompt ist voller
Schaum/ und dieses aus den Wunden schleimig
der Schmerz ist an dem Orte ihres Lagers und

der Pa-
D
Feldſchers. Cap. II.

DJe Lunge iſt einer weichen und lu-
ckern Subſtantz, damit ſie vermit-
telſt der Lufft-Roͤhre welche ſich in
viel Theile daſelbſt zertheilet/ und mit der
Lungen vereiniget die aͤuſerliche Lufft an
ſich ziehen/ und ſolche dem Hertzen (weil
ſonſten deſſen Spiritus gleichſam vor rau-
hender Waͤrme erſticken muͤſſen (zu einer
Kuͤhlung zuſchicken koͤnte/ hat ſonſten mit
vorgedachter Verrichtung noch dieſe Wuͤr-
ckung/ daß ſie durch daß Athem holen die
eingezogene Lufft von ihrer Unſauberkeit
vermittelſt derſelben ſchwaͤmmichten We-
ſens vorher ein wenig laͤutere und reinige.

Wenn ſie nicht in dem mittleren Theile
verletzet/ ſo kan ſie noch wohl/ wie mir off-
ters wiederfahren curiret werden.

Derowegen wenn dir ein ſolcher Pati-
ent vorkompt/ und du biſt durch folgende
Kennzeichen verſichert daß die Lung ver-
wundet/ als: Staͤtiger Huſten und daher
entſtehender ſchwerer Athem/ welcher
haͤuffig zu den Wunden außdringet/ daß
Gebluͤte ſo auß dem Halſe kompt iſt voller
Schaum/ uñ dieſes aus dẽ Wundẽ ſchleimig
deꝛ Schmeꝛz iſt an dem Orte ihres Lageꝛs uñ

der Pa-
D
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0081" n="41"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Feld&#x017F;chers.</hi> <hi rendition="#aq">Cap. II.</hi> </fw><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>Je Lunge i&#x017F;t einer weichen und lu-<lb/>
ckern <hi rendition="#aq">Sub&#x017F;tantz,</hi> damit &#x017F;ie vermit-<lb/>
tel&#x017F;t der Lufft-Ro&#x0364;hre welche &#x017F;ich in<lb/>
viel Theile da&#x017F;elb&#x017F;t zertheilet/ und mit der<lb/>
Lungen vereiniget die a&#x0364;u&#x017F;erliche Lufft an<lb/>
&#x017F;ich ziehen/ und &#x017F;olche dem Hertzen (weil<lb/>
&#x017F;on&#x017F;ten de&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Spiritus</hi> gleich&#x017F;am vor rau-<lb/>
hender Wa&#x0364;rme er&#x017F;ticken mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en (zu einer<lb/>
Ku&#x0364;hlung zu&#x017F;chicken ko&#x0364;nte/ hat &#x017F;on&#x017F;ten mit<lb/>
vorgedachter Verrichtung noch die&#x017F;e Wu&#x0364;r-<lb/>
ckung/ daß &#x017F;ie durch daß Athem holen die<lb/>
eingezogene Lufft von ihrer Un&#x017F;auberkeit<lb/>
vermittel&#x017F;t der&#x017F;elben &#x017F;chwa&#x0364;mmichten We-<lb/>
&#x017F;ens vorher ein wenig la&#x0364;utere und reinige.</p><lb/>
          <p>Wenn &#x017F;ie nicht in dem mittleren Theile<lb/>
verletzet/ &#x017F;o kan &#x017F;ie noch wohl/ wie mir off-<lb/>
ters wiederfahren <hi rendition="#aq">curi</hi>ret werden.</p><lb/>
          <p>Derowegen wenn dir ein &#x017F;olcher Pati-<lb/>
ent vorkompt/ und du bi&#x017F;t durch folgende<lb/>
Kennzeichen ver&#x017F;ichert daß die Lung ver-<lb/>
wundet/ als: Sta&#x0364;tiger Hu&#x017F;ten und daher<lb/>
ent&#x017F;tehender &#x017F;chwerer Athem/ welcher<lb/>
ha&#x0364;uffig zu den Wunden außdringet/ daß<lb/>
Geblu&#x0364;te &#x017F;o auß dem Hal&#x017F;e kompt i&#x017F;t voller<lb/>
Schaum/ un&#x0303; die&#x017F;es aus de&#x0303; Wunde&#x0303; &#x017F;chleimig<lb/>
de&#xA75B; Schme&#xA75B;z i&#x017F;t an dem Orte ihres Lage&#xA75B;s un&#x0303;<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D</fw><fw place="bottom" type="catch">der Pa-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[41/0081] Feldſchers. Cap. II. DJe Lunge iſt einer weichen und lu- ckern Subſtantz, damit ſie vermit- telſt der Lufft-Roͤhre welche ſich in viel Theile daſelbſt zertheilet/ und mit der Lungen vereiniget die aͤuſerliche Lufft an ſich ziehen/ und ſolche dem Hertzen (weil ſonſten deſſen Spiritus gleichſam vor rau- hender Waͤrme erſticken muͤſſen (zu einer Kuͤhlung zuſchicken koͤnte/ hat ſonſten mit vorgedachter Verrichtung noch dieſe Wuͤr- ckung/ daß ſie durch daß Athem holen die eingezogene Lufft von ihrer Unſauberkeit vermittelſt derſelben ſchwaͤmmichten We- ſens vorher ein wenig laͤutere und reinige. Wenn ſie nicht in dem mittleren Theile verletzet/ ſo kan ſie noch wohl/ wie mir off- ters wiederfahren curiret werden. Derowegen wenn dir ein ſolcher Pati- ent vorkompt/ und du biſt durch folgende Kennzeichen verſichert daß die Lung ver- wundet/ als: Staͤtiger Huſten und daher entſtehender ſchwerer Athem/ welcher haͤuffig zu den Wunden außdringet/ daß Gebluͤte ſo auß dem Halſe kompt iſt voller Schaum/ uñ dieſes aus dẽ Wundẽ ſchleimig deꝛ Schmeꝛz iſt an dem Orte ihres Lageꝛs uñ der Pa- D

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/81
Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/81>, abgerufen am 28.11.2024.