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Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

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Feldschers. Cap. XIII.

Aller dieser Meinung/ sie seyn auch wie
sie wollen entweder des Paraei durch eine
äuserlich ansteckende Lufft/ oder des Kir-
cheri
daß das Blut faul und lebendig wor-
den oder des Thomae Willis daß das Blut
gerinne/ und endlich des Simon Pauli das
ein flüchtiges Saltz eine Jährung und
unnatürlichen Hitze und Verderbung des
Geblütes vermsache/ fasset der unvergleich-
liche Cardilucius gleichsam zusammen in
seinem Tractätlein/ so erst vergangnes
Jahr zu Nürnberg gedrückt worden
und nennet die Pest einzig und allein eine
Fäulung welche das Geblüte und Lebens.
safft in menschlichen Cörpern zur Corru-
ption
und Fäulung fermentiret/ und da-
hero (wie er saget) lüfftiger und reichen-
der Weise von einem Leibe zum andern
sich außbreitet/ und je mehr derselbe zur
Fäulung disponiret wäre/ je eher es durch
die Lufft sich darein insinuire und anhäff-
te/ und mehrentheils im Magen da die er-
ste Wurtzel des Geblütes und Lebens Gei-
ster ihren Anfang/ anhebe/ und darin des-
sen faulende Wirckung in Geblüt
erzeuge/ solches gerinnend mache und

ihme
Feldſchers. Cap. XIII.

Aller dieſer Meinung/ ſie ſeyn auch wie
ſie wollen entweder des Paræi durch eine
aͤuſerlich anſteckende Lufft/ oder des Kir-
cheri
daß das Blut faul und lebendig wor-
den oder des Thomæ Willis daß das Blut
gerinne/ und endlich des Simon Pauli das
ein fluͤchtiges Saltz eine Jaͤhrung und
unnatuͤrlichen Hitze und Verderbung des
Gebluͤtes vermſache/ faſſet der unveꝛgleich-
liche Cardilucius gleichſam zuſammen in
ſeinem Tractaͤtlein/ ſo erſt vergangnes
Jahr zu Nuͤrnberg gedruͤckt worden
und nennet die Peſt einzig und allein eine
Faͤulung welche das Gebluͤte und Lebens.
ſafft in menſchlichen Coͤrpern zur Corru-
ption
und Faͤulung fermentiret/ und da-
hero (wie er ſaget) luͤfftiger und reichen-
der Weiſe von einem Leibe zum andern
ſich außbreitet/ und je mehr derſelbe zur
Faͤulung diſponiret waͤre/ je eher es durch
die Lufft ſich darein inſinuire und anhaͤff-
te/ und mehrentheils im Magen da die er-
ſte Wurtzel des Gebluͤtes und Lebens Gei-
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erzeuge/ ſolches gerinnend mache und

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[277/0317] Feldſchers. Cap. XIII. Aller dieſer Meinung/ ſie ſeyn auch wie ſie wollen entweder des Paræi durch eine aͤuſerlich anſteckende Lufft/ oder des Kir- cheri daß das Blut faul und lebendig wor- den oder des Thomæ Willis daß das Blut gerinne/ und endlich des Simon Pauli das ein fluͤchtiges Saltz eine Jaͤhrung und unnatuͤrlichen Hitze und Verderbung des Gebluͤtes vermſache/ faſſet der unveꝛgleich- liche Cardilucius gleichſam zuſammen in ſeinem Tractaͤtlein/ ſo erſt vergangnes Jahr zu Nuͤrnberg gedruͤckt worden und nennet die Peſt einzig und allein eine Faͤulung welche das Gebluͤte und Lebens. ſafft in menſchlichen Coͤrpern zur Corru- ption und Faͤulung fermentiret/ und da- hero (wie er ſaget) luͤfftiger und reichen- der Weiſe von einem Leibe zum andern ſich außbreitet/ und je mehr derſelbe zur Faͤulung diſponiret waͤre/ je eher es durch die Lufft ſich darein inſinuire und anhaͤff- te/ und mehrentheils im Magen da die er- ſte Wurtzel des Gebluͤtes und Lebens Gei- ſter ihren Anfang/ anhebe/ und darin deſ- ſen faulende Wirckung in Gebluͤt erzeuge/ ſolches gerinnend mache und ihme

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Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/317>, abgerufen am 26.11.2024.