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Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

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Des warhafftigen

D. Simon Pauli aber/ wiederredet vor-
hergehendes ziemblich und saget daß es
nicht bloß eine Fäulung/ sondern ein an-
steckend- und verdorbenes Wesen des Blu-
tes sey/ welches herrühre auß einem sub-
tielen flüchtigen und unsichtbaren Saltze/
so nichts anders als Hitze/ Jährung und
verderben des geblütes verursachen kön-
ne; besiehe darvon mit mehrem dessen Tra-
ctat. de Febr. mal[i]gn.

Der hochgelehrte Willis nennet in
seiner Diatrib. de Fermentat. & Febr.
die Pest eine allgemeine anfäl-
lige und ansteckende Kranckheit/ welche
der Natur gantz zu wieder und durch einen
gifftigen Saamen/ welchem die Lufft erst
an sich genommen und hernach durch eine
geschwinde Ansteckung in der Menschen
Leiber dieselbe verborgen und heimblich
fortpflantzet/ die Lebens Geister unter-
drückt und tödtet/ und macht das nebst
der Fäulung das Blut gerinnen muß/
wie er denn nicht allein bey der Pest/ son-
dern auch in andern Kranckheiten dieses
Principium nicht ohne Verwunderung
angeführet und in gedachtem Buche leß-
würdig zu ersehen.

Aller
Des warhafftigen

D. Simon Pauli aber/ wiederredet vor-
hergehendes ziemblich und ſaget daß es
nicht bloß eine Faͤulung/ ſondern ein an-
ſteckend- und verdorbenes Weſen des Blu-
tes ſey/ welches herruͤhre auß einem ſub-
tielen fluͤchtigen und unſichtbaren Saltze/
ſo nichts anders als Hitze/ Jaͤhrung und
verderben des gebluͤtes verurſachen koͤn-
ne; beſiehe darvon mit mehrem deſſen Tra-
ctat. de Febr. mal[i]gn.

Der hochgelehrte Willis nennet in
ſeiner Diatrib. de Fermentat. & Febr.
die Peſt eine allgemeine anfaͤl-
lige und anſteckende Kranckheit/ welche
der Natur gantz zu wieder und durch einen
gifftigen Saamen/ welchem die Lufft erſt
an ſich genommen und hernach durch eine
geſchwinde Anſteckung in der Menſchen
Leiber dieſelbe verborgen und heimblich
fortpflantzet/ die Lebens Geiſter unter-
druͤckt und toͤdtet/ und macht das nebſt
der Faͤulung das Blut gerinnen muß/
wie er deñ nicht allein bey der Peſt/ ſon-
dern auch in andern Kranckheiten dieſes
Principium nicht ohne Verwunderung
angefuͤhret und in gedachtem Buche leß-
wuͤrdig zu erſehen.

Aller
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[276/0316] Des warhafftigen D. Simon Pauli aber/ wiederredet vor- hergehendes ziemblich und ſaget daß es nicht bloß eine Faͤulung/ ſondern ein an- ſteckend- und verdorbenes Weſen des Blu- tes ſey/ welches herruͤhre auß einem ſub- tielen fluͤchtigen und unſichtbaren Saltze/ ſo nichts anders als Hitze/ Jaͤhrung und verderben des gebluͤtes verurſachen koͤn- ne; beſiehe darvon mit mehrem deſſen Tra- ctat. de Febr. malign. Der hochgelehrte Willis nennet in ſeiner Diatrib. de Fermentat. & Febr. die Peſt eine allgemeine anfaͤl- lige und anſteckende Kranckheit/ welche der Natur gantz zu wieder und durch einen gifftigen Saamen/ welchem die Lufft erſt an ſich genommen und hernach durch eine geſchwinde Anſteckung in der Menſchen Leiber dieſelbe verborgen und heimblich fortpflantzet/ die Lebens Geiſter unter- druͤckt und toͤdtet/ und macht das nebſt der Faͤulung das Blut gerinnen muß/ wie er deñ nicht allein bey der Peſt/ ſon- dern auch in andern Kranckheiten dieſes Principium nicht ohne Verwunderung angefuͤhret und in gedachtem Buche leß- wuͤrdig zu erſehen. Aller

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Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/316>, abgerufen am 26.11.2024.