Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.Des warhafftigen bunden wird/ man sich doch nichtgenung darüber verwundern kan/ wo dieses Wasser allher kommet. Wor- aus ein jeder verständiger leicht abneh- men kan/ daß alle Gleichen des menschli- ches Leibes/ ja auch der Leib selber nicht so viel Feuchtigkeiten in sich behalten könne/ als wohl offters in Tag und Nacht aus- läuffet. Dahero sage ich nochmahls/ aller dieser ungegründete Meinung ist falsch und unrecht. Die wahrhaffte Ursach aber dieses so abwen-
Des warhafftigen bunden wird/ man ſich doch nichtgenung daruͤber verwundern kan/ wo dieſes Waſſer allher kommet. Wor- aus ein jeder verſtaͤndiger leicht abneh- men kan/ daß alle Gleichen des menſchli- ches Leibes/ ja auch der Leib ſelber nicht ſo viel Feuchtigkeiten in ſich behalten koͤnne/ als wohl offters in Tag und Nacht aus- laͤuffet. Dahero ſage ich nochmahls/ aller dieſer ungegruͤndete Meinung iſt falſch und unrecht. Die wahrhaffte Urſach aber dieſes ſo abwen-
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Des warhafftigen
bunden wird/ man ſich doch nicht
genung daruͤber verwundern kan/ wo
dieſes Waſſer allher kommet. Wor-
aus ein jeder verſtaͤndiger leicht abneh-
men kan/ daß alle Gleichen des menſchli-
ches Leibes/ ja auch der Leib ſelber nicht ſo
viel Feuchtigkeiten in ſich behalten koͤnne/
als wohl offters in Tag und Nacht aus-
laͤuffet. Dahero ſage ich nochmahls/ aller
dieſer ungegruͤndete Meinung iſt falſch
und unrecht.
Die wahrhaffte Urſach aber dieſes ſo
genandten Glied-Waſſers ſind vornehm-
lich/ wenn nun durch eine groſſe und ge-
waltſame Verletzung die Gleichen/ ſo
wegen wenigem Fleiſches ohne dem zur
Kaͤlte von Natur geneigt/ erkaͤltet wor-
den/ die haͤuffig herzufluͤſſende Feuchtig-
keit/ wegen Mangel und Abgangs der
Waͤrme nicht kochen und zu einem gebuͤh-
renden Eyter bringen koͤnnen zu welchem
noch kompt/ wenn daß verletzte Gelencke
aus Schwachheit und Unvermoͤgen den
Zufluß dieſer ihnen frembden Feuch-
tigkeiten nicht verhindern kan/ wel-
ches/ wenn es unverletzt genungſam
abwen-
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