Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

Bild:
<< vorherige Seite

Des wahrhafftigen
den. D. Agricol. in seiner Chir. parv. Tra-
ctat. 5. p. 525. & seq.
lehret ein köstlich Mittel
mit dem Sacchar. Saturn. und Rob. Sam-
buc.
vermischt zu machen welches auff Le-
der gestrichen und übergeleget wird/ und
wegen seiner Tugend nicht gnungsam zu
loben/ doch muß daß Holunder Muß oh-
ne Zusatz und Gewürtze seyn/ es ist aber
dieses alles zugebrauchen/ in dem Roth-
lauff welcher noch nicht in ein Geschwiere
gegangen/ weil hernach andre Mittel ge-
braucht werden müssen/ und sind vor-
nemblich alle Fettigkeiten hierbey weil der
Schaden gallicht ist/ und vom fetten Din-
gen nur noch mehr entzündet wird/ höchst-
schädlich. Jm Gegentheil gebrauche als-
denn vielmehr reinigende und trücknende
Medicamenta, wie man den auß dem
blossen Lytharg. so in scharffem Wein-Es-
sig gekocht/ und durch ein Papier filtriret
worden mit ein wenig Ol. Tart. perdeliqv.
ein köstliches Sälblein? zum Tücher bestrei-
chen und einzulegen machen kan/ so wer-
den sie sich mit Verwunderung von Grund
auß außheilein lassen/ zum Beschluß wil
ich dir noch ein Sälblein wieder das er-

zürue-

Des wahrhafftigen
den. D. Agricol. in ſeiner Chir. parv. Tra-
ctat. 5. p. 525. & ſeq.
lehret ein koͤſtlich Mittel
mit dem Sacchar. Saturn. und Rob. Sam-
buc.
vermiſcht zu machen welches auff Le-
der geſtrichen und uͤbergeleget wird/ und
wegen ſeiner Tugend nicht gnungſam zu
loben/ doch muß daß Holunder Muß oh-
ne Zuſatz und Gewuͤrtze ſeyn/ es iſt aber
dieſes alles zugebrauchen/ in dem Roth-
lauff welcher noch nicht in ein Geſchwiere
gegangen/ weil hernach andre Mittel ge-
braucht werden muͤſſen/ und ſind vor-
nemblich alle Fettigkeiten hierbey weil der
Schaden gallicht iſt/ und vom fetten Din-
gen nur noch mehr entzuͤndet wird/ hoͤchſt-
ſchaͤdlich. Jm Gegentheil gebrauche als-
deñ vielmehr reinigende und truͤcknende
Medicamenta, wie man den auß dem
bloſſen Lytharg. ſo in ſcharffem Wein-Eſ-
ſig gekocht/ und durch ein Papier filtriret
worden mit ein wenig Ol. Tart. perdeliqv.
ein koͤſtliches Saͤlblein? zum Tuͤcher beſtrei-
chen und einzulegen machen kan/ ſo wer-
den ſie ſich mit Verwunderung von Gꝛund
auß außheilein laſſen/ zum Beſchluß wil
ich dir noch ein Saͤlblein wieder das er-

zuͤrue-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0300" n="260"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des wahrhafftigen</hi></fw><lb/>
den. <hi rendition="#aq">D. Agricol.</hi> in &#x017F;einer <hi rendition="#aq">Chir. parv. Tra-<lb/>
ctat. 5. p. 525. &amp; &#x017F;eq.</hi> lehret ein ko&#x0364;&#x017F;tlich Mittel<lb/>
mit dem <hi rendition="#aq">Sacchar. Saturn.</hi> und <hi rendition="#aq">Rob. Sam-<lb/>
buc.</hi> vermi&#x017F;cht zu machen welches auff Le-<lb/>
der ge&#x017F;trichen und u&#x0364;bergeleget wird/ und<lb/>
wegen &#x017F;einer Tugend nicht gnung&#x017F;am zu<lb/>
loben/ doch muß daß Holunder Muß oh-<lb/>
ne Zu&#x017F;atz und Gewu&#x0364;rtze &#x017F;eyn/ es i&#x017F;t aber<lb/>
die&#x017F;es alles zugebrauchen/ in dem Roth-<lb/>
lauff welcher noch nicht in ein Ge&#x017F;chwiere<lb/>
gegangen/ weil hernach andre Mittel ge-<lb/>
braucht werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ und &#x017F;ind vor-<lb/>
nemblich alle Fettigkeiten hierbey weil der<lb/>
Schaden gallicht i&#x017F;t/ und vom fetten Din-<lb/>
gen nur noch mehr entzu&#x0364;ndet wird/ ho&#x0364;ch&#x017F;t-<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;dlich. Jm Gegentheil gebrauche als-<lb/>
den&#x0303; vielmehr reinigende und tru&#x0364;cknende<lb/><hi rendition="#aq">Medicamenta,</hi> wie man den auß dem<lb/>
blo&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Lytharg.</hi> &#x017F;o in &#x017F;charffem Wein-E&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ig gekocht/ und durch ein Papier <hi rendition="#aq">filtri</hi>ret<lb/>
worden mit ein wenig <hi rendition="#aq">Ol. Tart. perdeliqv.</hi><lb/>
ein ko&#x0364;&#x017F;tliches Sa&#x0364;lblein? zum Tu&#x0364;cher be&#x017F;trei-<lb/>
chen und einzulegen machen kan/ &#x017F;o wer-<lb/>
den &#x017F;ie &#x017F;ich mit Verwunderung von G&#xA75B;und<lb/>
auß außheilein la&#x017F;&#x017F;en/ zum Be&#x017F;chluß wil<lb/>
ich dir noch ein Sa&#x0364;lblein wieder das er-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zu&#x0364;rue-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[260/0300] Des wahrhafftigen den. D. Agricol. in ſeiner Chir. parv. Tra- ctat. 5. p. 525. & ſeq. lehret ein koͤſtlich Mittel mit dem Sacchar. Saturn. und Rob. Sam- buc. vermiſcht zu machen welches auff Le- der geſtrichen und uͤbergeleget wird/ und wegen ſeiner Tugend nicht gnungſam zu loben/ doch muß daß Holunder Muß oh- ne Zuſatz und Gewuͤrtze ſeyn/ es iſt aber dieſes alles zugebrauchen/ in dem Roth- lauff welcher noch nicht in ein Geſchwiere gegangen/ weil hernach andre Mittel ge- braucht werden muͤſſen/ und ſind vor- nemblich alle Fettigkeiten hierbey weil der Schaden gallicht iſt/ und vom fetten Din- gen nur noch mehr entzuͤndet wird/ hoͤchſt- ſchaͤdlich. Jm Gegentheil gebrauche als- deñ vielmehr reinigende und truͤcknende Medicamenta, wie man den auß dem bloſſen Lytharg. ſo in ſcharffem Wein-Eſ- ſig gekocht/ und durch ein Papier filtriret worden mit ein wenig Ol. Tart. perdeliqv. ein koͤſtliches Saͤlblein? zum Tuͤcher beſtrei- chen und einzulegen machen kan/ ſo wer- den ſie ſich mit Verwunderung von Gꝛund auß außheilein laſſen/ zum Beſchluß wil ich dir noch ein Saͤlblein wieder das er- zuͤrue-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/300
Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/300>, abgerufen am 27.11.2024.