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Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

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Feldschers. Cap. XI.
scher genungsam abnehmen kan/ worauß
anfänglich der heisse und der drauff fol-
gende kalte Brand entstehen könne/ und
was vor dienliche Artzeney-Mittel dar-
wieder gebraucht werden müssen/ wovon
unten bey der Cur mehr zu reden nöthig
seyn wird.

Rühret es auß Hitze und verstopfften
Schweißlöchern her/ so ist anfangs eine
gläntzende und entzündete Röthe/ welche
doch in der Farbe immer röther und rö-
ther wird/ biß es endlich tunckel roth und
bleichschwartz wird/ die Schmertzen hie-
bey sind anfänglich unleidlich groß. Wel-
che aber nach und nach vergehen/ und
sich mit der Empfindligkeit und Pulß ver-
mindern/ wornach Blattern aufffahren/
auß welchem wenn sie geöffnet werden
hellgelbes Wasser laufft.

Kompt der Brand aber auß Kälte/ so
ist zwar anfänglich auch die Farbe roth/
sie verändert sich aber geschwinder in eine
Bleichheit und Schwärtze/ als bey vori-
gem gemeldet worden/ der Schmertzen
des Gliedes ist stechend/ und die natür-
liche Wärmbde verliehret sich je

länger

Feldſchers. Cap. XI.
ſcher genungſam abnehmen kan/ worauß
anfaͤnglich der heiſſe und der drauff fol-
gende kalte Brand entſtehen koͤnne/ und
was vor dienliche Artzeney-Mittel dar-
wieder gebraucht werden muͤſſen/ wovon
unten bey der Cur mehr zu reden noͤthig
ſeyn wird.

Ruͤhret es auß Hitze und verſtopfften
Schweißloͤchern her/ ſo iſt anfangs eine
glaͤntzende und entzuͤndete Roͤthe/ welche
doch in der Farbe immer roͤther und roͤ-
ther wird/ biß es endlich tunckel roth und
bleichſchwartz wird/ die Schmertzen hie-
bey ſind anfaͤnglich unleidlich groß. Wel-
che aber nach und nach vergehen/ und
ſich mit der Empfindligkeit und Pulß ver-
mindern/ wornach Blattern aufffahren/
auß welchem wenn ſie geoͤffnet werden
hellgelbes Waſſer laufft.

Kompt der Brand aber auß Kaͤlte/ ſo
iſt zwar anfaͤnglich auch die Farbe roth/
ſie veraͤndert ſich aber geſchwinder in eine
Bleichheit und Schwaͤrtze/ als bey vori-
gem gemeldet worden/ der Schmertzen
des Gliedes iſt ſtechend/ und die natuͤr-
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[245/0285] Feldſchers. Cap. XI. ſcher genungſam abnehmen kan/ worauß anfaͤnglich der heiſſe und der drauff fol- gende kalte Brand entſtehen koͤnne/ und was vor dienliche Artzeney-Mittel dar- wieder gebraucht werden muͤſſen/ wovon unten bey der Cur mehr zu reden noͤthig ſeyn wird. Ruͤhret es auß Hitze und verſtopfften Schweißloͤchern her/ ſo iſt anfangs eine glaͤntzende und entzuͤndete Roͤthe/ welche doch in der Farbe immer roͤther und roͤ- ther wird/ biß es endlich tunckel roth und bleichſchwartz wird/ die Schmertzen hie- bey ſind anfaͤnglich unleidlich groß. Wel- che aber nach und nach vergehen/ und ſich mit der Empfindligkeit und Pulß ver- mindern/ wornach Blattern aufffahren/ auß welchem wenn ſie geoͤffnet werden hellgelbes Waſſer laufft. Kompt der Brand aber auß Kaͤlte/ ſo iſt zwar anfaͤnglich auch die Farbe roth/ ſie veraͤndert ſich aber geſchwinder in eine Bleichheit und Schwaͤrtze/ als bey vori- gem gemeldet worden/ der Schmertzen des Gliedes iſt ſtechend/ und die natuͤr- liche Waͤrmbde verliehret ſich je laͤnger

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Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/285>, abgerufen am 27.11.2024.