Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.Des wahrhafftigen ste Ursachen der kalten Fieber sind anfangsgemeiniglich wie ich bey den Soldaten an- gemercket ein verdorbener und schwacher Magen/ so die Speise nicht mehr wol ver- dauen kan/ den es ist fast kein Mensch un- ter der Sonnen/ der mehren Ungelegen- heiten unterworffen als ein Soldat/ zu welchen noch kompt die böse Diaet, so nicht anders als Cruditaeten und viel Galle ver- ursachen können/ worauß erfolget daß der Succus Pancreaticus sich mit der Galle und Milchsaffte nicht recht vermischen kan/ die Galle nicht allein häuffig wieder zu- rück in den Magen sondern auch fast wie- dernatürlich durch die Hollader zum Her- tzen wieder rückwarts lauffen muß. Und dieses ist die gelehrte Meinung/ des Sinn- reichen Sylvij de le Boe, wie auß dessen prax. libr. 1. Cap. 27. p. 339. & seq. weit- läufftiger zu ersehen; Unläugbar ist/ daß sonderlich daß 3. tägliche als gemeineste Fieber eigentlich seinen Ursprung hat/ erst- lich von vielen umb den Magen und Ein- geweide herumb gesambleten schädlichen Feuchtigkeiten/ denn in diesem und andern angrentzenden Theilen wird der Unflath des
Des wahrhafftigen ſte Urſachen der kalten Fieber ſind anfangsgemeiniglich wie ich bey den Soldaten an- gemercket ein verdorbener und ſchwacher Magen/ ſo die Speiſe nicht mehr wol ver- dauen kan/ den es iſt faſt kein Menſch un- ter der Sonnen/ der mehren Ungelegen- heiten unterworffen als ein Soldat/ zu welchen noch kompt die boͤſe Diæt, ſo nicht anders als Cruditæten und viel Galle ver- urſachen koͤnnen/ worauß erfolget daß der Succus Pancreaticus ſich mit der Galle und Milchſaffte nicht recht vermiſchen kan/ die Galle nicht allein haͤuffig wieder zu- ruͤck in den Magen ſondern auch faſt wie- dernatuͤrlich durch die Hollader zum Her- tzen wieder ruͤckwarts lauffen muß. Und dieſes iſt die gelehrte Meinung/ des Sinn- reichen Sylvij de le Boë, wie auß deſſen prax. libr. 1. Cap. 27. p. 339. & ſeq. weit- laͤufftiger zu erſehen; Unlaͤugbar iſt/ daß ſonderlich daß 3. taͤgliche als gemeineſte Fieber eigentlich ſeinen Urſprung hat/ erſt- lich von vielen umb den Magen und Ein- geweide herumb geſambleten ſchaͤdlichen Feuchtigkeiten/ deñ in dieſem und andern angrentzenden Theilen wird der Unflath des
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Des wahrhafftigen
ſte Urſachen der kalten Fieber ſind anfangs
gemeiniglich wie ich bey den Soldaten an-
gemercket ein verdorbener und ſchwacher
Magen/ ſo die Speiſe nicht mehr wol ver-
dauen kan/ den es iſt faſt kein Menſch un-
ter der Sonnen/ der mehren Ungelegen-
heiten unterworffen als ein Soldat/ zu
welchen noch kompt die boͤſe Diæt, ſo nicht
anders als Cruditæten und viel Galle ver-
urſachen koͤnnen/ worauß erfolget daß
der Succus Pancreaticus ſich mit der Galle
und Milchſaffte nicht recht vermiſchen kan/
die Galle nicht allein haͤuffig wieder zu-
ruͤck in den Magen ſondern auch faſt wie-
dernatuͤrlich durch die Hollader zum Her-
tzen wieder ruͤckwarts lauffen muß. Und
dieſes iſt die gelehrte Meinung/ des Sinn-
reichen Sylvij de le Boë, wie auß deſſen
prax. libr. 1. Cap. 27. p. 339. & ſeq. weit-
laͤufftiger zu erſehen; Unlaͤugbar iſt/ daß
ſonderlich daß 3. taͤgliche als gemeineſte
Fieber eigentlich ſeinen Urſprung hat/ erſt-
lich von vielen umb den Magen und Ein-
geweide herumb geſambleten ſchaͤdlichen
Feuchtigkeiten/ deñ in dieſem und andern
angrentzenden Theilen wird der Unflath
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