Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.Feldschers. Cap. VIII. so hat es doch die Nothwendigkeit ersodert/weil in Feldzügen und Lagern fast nichts gemeiners als Fieber/ sonderlich im Früh- ling und Herbst/ und zu der Zeit auch nicht allezeit ein Medicus bey der Hand/ das man den Feldschern zu nutz (als welche in der Zeit das beste haben thun müssen) eine kurtze doch gründliche Nachricht gebe/ auß was vor Ursachen eigentlich diese Fie- ber herkommen/ damit sie ihre Medica- menta desto besser darauff richten können/ und es nicht auß Unwissenheit also ergehe/ wie Anno 1676. bey der Belägerung vor Ancklam/ und Anno 1677. vor Stetin/ woselbst die Fieber häuffig grassirten/ und mancher Soldat auß übel beygebrachten Medicamenten und Unverstande des Feld- schers in das Graß beissen müssen/ da doch sonst wenn nur der Patient ein wenig in acht genommen wird/ keiner leicht daran stirbet. Es sol aber in diesem 8. Capitel nur von den gemeinen kalten und abwechseln- den/ täglichen/ 3. und viertäglichen Fie- bern gehandelt werden/ weil der bößarti- gen und ansteckenden schon in dem 4. Ca- pitel etwas gedacht worden. Die vornemb- ste Ur-
Feldſchers. Cap. VIII. ſo hat es doch die Nothwendigkeit erſodert/weil in Feldzuͤgen und Lagern faſt nichts gemeiners als Fieber/ ſonderlich im Fruͤh- ling und Herbſt/ und zu der Zeit auch nicht allezeit ein Medicus bey der Hand/ das man den Feldſchern zu nutz (als welche in der Zeit das beſte haben thun muͤſſen) eine kurtze doch gruͤndliche Nachricht gebe/ auß was vor Urſachen eigentlich dieſe Fie- ber herkommen/ damit ſie ihre Medica- menta deſto beſſer darauff richten koͤnnen/ und es nicht auß Unwiſſenheit alſo ergehe/ wie Anno 1676. bey der Belaͤgerung vor Ancklam/ und Anno 1677. vor Stetin/ woſelbſt die Fieber haͤuffig graſſirten/ und mancher Soldat auß uͤbel beygebrachten Medicamenten und Unverſtande des Feld- ſchers in das Graß beiſſen muͤſſen/ da doch ſonſt wenn nur der Patient ein wenig in acht genommen wird/ keiner leicht daran ſtirbet. Es ſol aber in dieſem 8. Capitel nur von den gemeinen kalten und abwechſeln- den/ taͤglichen/ 3. und viertaͤglichen Fie- bern gehandelt werden/ weil der boͤßarti- gen und anſteckenden ſchon in dem 4. Ca- pitel etwas gedacht worden. Die vornemb- ſte Ur-
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Feldſchers. Cap. VIII.
ſo hat es doch die Nothwendigkeit erſodert/
weil in Feldzuͤgen und Lagern faſt nichts
gemeiners als Fieber/ ſonderlich im Fruͤh-
ling und Herbſt/ und zu der Zeit auch
nicht allezeit ein Medicus bey der Hand/
das man den Feldſchern zu nutz (als welche
in der Zeit das beſte haben thun muͤſſen)
eine kurtze doch gruͤndliche Nachricht gebe/
auß was vor Urſachen eigentlich dieſe Fie-
ber herkommen/ damit ſie ihre Medica-
menta deſto beſſer darauff richten koͤnnen/
und es nicht auß Unwiſſenheit alſo ergehe/
wie Anno 1676. bey der Belaͤgerung vor
Ancklam/ und Anno 1677. vor Stetin/
woſelbſt die Fieber haͤuffig graſſirten/ und
mancher Soldat auß uͤbel beygebrachten
Medicamenten und Unverſtande des Feld-
ſchers in das Graß beiſſen muͤſſen/ da doch
ſonſt wenn nur der Patient ein wenig in
acht genommen wird/ keiner leicht daran
ſtirbet. Es ſol aber in dieſem 8. Capitel nur
von den gemeinen kalten und abwechſeln-
den/ taͤglichen/ 3. und viertaͤglichen Fie-
bern gehandelt werden/ weil der boͤßarti-
gen und anſteckenden ſchon in dem 4. Ca-
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Zitationshilfe: | Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/271>, abgerufen am 06.07.2024. |