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Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

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Feldschers. Cap. IV.
de Gelbesucht/ der Urin ist blutroth/ und
von mancherley Beschaffenheit/ etliche
werden auch geplaget/ mit Rückenschmer-
tzen/ als wenn es der Lendenstein wäre/
in Summa es ist nicht gnung zu beschrei-
ben/ auff wie vielerley Art und Weise es
den Menschen ankomme und plage.

Die Cur fange also an/ wenn die
Kranckheit sich mercken läst/ so kan eine
geringe Purgantz nicht schaden/ und lasse
sich keiner irren/ daß etliche wollen/ man
sol bey dieser Kranckheit keine Purgantia
gebrauchen/ da doch nicht wohl moglich
so viel schädliche Feuchtigkeiten auff eine
bessere Art als durch diese hinweg zubrin-
gen und wie können die schweißtreibenden
Mittel/ welche doch bey dieser Kranckheit
die beste Medicin ihre rechte Würckung
haben/ wenn nicht zuvor die Dau- und
Nahrungs-Glieder von allen schädlichen
Feuchtigkeiten als gröstem Ursprung die-
ser Kranckheit entlediget worden/ und
würde wohl recht heissen/ er hat daß Feuer
noch nicht außgelöscht und wil dem Rauch
wehren/ derowegen gebrauch ein gelin-
des Laxatiu, nach Ansehen des Alters und

Stär-
O ij

Feldſchers. Cap. IV.
de Gelbeſucht/ der Urin iſt blutroth/ und
von mancherley Beſchaffenheit/ etliche
werden auch geplaget/ mit Ruͤckenſchmer-
tzen/ als wenn es der Lendenſtein waͤre/
in Summa es iſt nicht gnung zu beſchrei-
ben/ auff wie vielerley Art und Weiſe es
den Menſchen ankomme und plage.

Die Cur fange alſo an/ wenn die
Kranckheit ſich mercken laͤſt/ ſo kan eine
geringe Purgantz nicht ſchaden/ und laſſe
ſich keiner irren/ daß etliche wollen/ man
ſol bey dieſer Kranckheit keine Purgantia
gebrauchen/ da doch nicht wohl moglich
ſo viel ſchaͤdliche Feuchtigkeiten auff eine
beſſere Art als durch dieſe hinweg zubrin-
gen und wie koͤnnen die ſchweißtreibenden
Mittel/ welche doch bey dieſer Kranckheit
die beſte Medicin ihre rechte Wuͤrckung
haben/ wenn nicht zuvor die Dau- und
Nahrungs-Glieder von allen ſchaͤdlichen
Feuchtigkeiten als groͤſtem Urſprung die-
ſer Kranckheit entlediget worden/ und
wuͤrde wohl recht heiſſen/ er hat daß Feuer
noch nicht außgeloͤſcht und wil dem Rauch
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des Laxatiu, nach Anſehen des Alters und

Staͤr-
O ij
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[203/0243] Feldſchers. Cap. IV. de Gelbeſucht/ der Urin iſt blutroth/ und von mancherley Beſchaffenheit/ etliche werden auch geplaget/ mit Ruͤckenſchmer- tzen/ als wenn es der Lendenſtein waͤre/ in Summa es iſt nicht gnung zu beſchrei- ben/ auff wie vielerley Art und Weiſe es den Menſchen ankomme und plage. Die Cur fange alſo an/ wenn die Kranckheit ſich mercken laͤſt/ ſo kan eine geringe Purgantz nicht ſchaden/ und laſſe ſich keiner irren/ daß etliche wollen/ man ſol bey dieſer Kranckheit keine Purgantia gebrauchen/ da doch nicht wohl moglich ſo viel ſchaͤdliche Feuchtigkeiten auff eine beſſere Art als durch dieſe hinweg zubrin- gen und wie koͤnnen die ſchweißtreibenden Mittel/ welche doch bey dieſer Kranckheit die beſte Medicin ihre rechte Wuͤrckung haben/ wenn nicht zuvor die Dau- und Nahrungs-Glieder von allen ſchaͤdlichen Feuchtigkeiten als groͤſtem Urſprung die- ſer Kranckheit entlediget worden/ und wuͤrde wohl recht heiſſen/ er hat daß Feuer noch nicht außgeloͤſcht und wil dem Rauch wehren/ derowegen gebrauch ein gelin- des Laxatiu, nach Anſehen des Alters und Staͤr- O ij

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Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/243>, abgerufen am 23.11.2024.