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Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

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Des wahrhafftigen
gen muß/ und zu einer Stützen dienet/ so las
den Patienten eher nicht von seinem Lager
auffstehen/ du merckest denn/ daß alles wie-
der in voriger Ordnung/ welches gemeini-
glich in 30. 40. und mehr Tagen zu gesche-
hen pfleget/ denn ich versichre dich/ das ein
geringer Mißtrit/ dir deinen Patienten eben
wie zu erst/ wieder in deine Hände lieffern
wird und also das letzte schlimmer als das
erste werden dürffte.

Auff diese Verrenckung kommen wir zu
den Zehen/ den die Beine zwischen densel-
ben und der Knöchel sind so genau mitein-
ander vereiniget/ daß sie wegen stärcker
Verbündnüß nicht verrenckt werden mö-
gen; die Zehen werden gleichsals selten ver-
renckt/ jedoch wenn es geschiehet/ so verhal-
te dich dißfals/ wie bey den gleichen der Fin-
ger ausführlich im 14. Capitel gemeldet
worden/ denn die Wiedereinrichtung und
Cur muß auf eben solche Art verrichtet wer-
den/ wo etwas gewisses erfolgen sol.

Und dieses ist auch kürtzlich der Bericht
von den Verrenckungen/ und ihrer Wie-
der einrichtung/ da nehmlich nicht die Na-
tur/ sondern ein geschickter Wündartzt und

des-

Des wahrhafftigen
gen muß/ uñ zu einer Stuͤtzen dienet/ ſo las
den Patienten eher nicht von ſeinem Lager
auffſtehen/ du merckeſt denn/ daß alles wie-
der in voriger Ordnung/ welches gemeini-
glich in 30. 40. und mehr Tagen zu geſche-
hen pfleget/ denn ich verſichre dich/ das ein
geringer Mißtrit/ dir deinen Patienten ebẽ
wie zu erſt/ wieder in deine Haͤnde lieffern
wird und alſo das letzte ſchlimmer als das
erſte werden duͤrffte.

Auff dieſe Verrenckung kommen wir zu
den Zehen/ den die Beine zwiſchen denſel-
ben und der Knoͤchel ſind ſo genau mitein-
ander vereiniget/ daß ſie wegen ſtaͤrcker
Verbuͤndnuͤß nicht verrenckt werden moͤ-
gen; die Zehen werden gleichſals ſelten ver-
renckt/ jedoch wenn es geſchiehet/ ſo verhal-
te dich dißfals/ wie bey den gleichen der Fin-
ger ausfuͤhrlich im 14. Capitel gemeldet
worden/ denn die Wiedereinrichtung und
Cuꝛ muß auf eben ſolche Art verꝛichtet weꝛ-
den/ wo etwas gewiſſes erfolgen ſol.

Und dieſes iſt auch kuͤrtzlich der Bericht
von den Verrenckungen/ und ihrer Wie-
der einrichtung/ da nehmlich nicht die Na-
tur/ ſondern ein geſchickter Wuͤndartzt und

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[160/0200] Des wahrhafftigen gen muß/ uñ zu einer Stuͤtzen dienet/ ſo las den Patienten eher nicht von ſeinem Lager auffſtehen/ du merckeſt denn/ daß alles wie- der in voriger Ordnung/ welches gemeini- glich in 30. 40. und mehr Tagen zu geſche- hen pfleget/ denn ich verſichre dich/ das ein geringer Mißtrit/ dir deinen Patienten ebẽ wie zu erſt/ wieder in deine Haͤnde lieffern wird und alſo das letzte ſchlimmer als das erſte werden duͤrffte. Auff dieſe Verrenckung kommen wir zu den Zehen/ den die Beine zwiſchen denſel- ben und der Knoͤchel ſind ſo genau mitein- ander vereiniget/ daß ſie wegen ſtaͤrcker Verbuͤndnuͤß nicht verrenckt werden moͤ- gen; die Zehen werden gleichſals ſelten ver- renckt/ jedoch wenn es geſchiehet/ ſo verhal- te dich dißfals/ wie bey den gleichen der Fin- ger ausfuͤhrlich im 14. Capitel gemeldet worden/ denn die Wiedereinrichtung und Cuꝛ muß auf eben ſolche Art verꝛichtet weꝛ- den/ wo etwas gewiſſes erfolgen ſol. Und dieſes iſt auch kuͤrtzlich der Bericht von den Verrenckungen/ und ihrer Wie- der einrichtung/ da nehmlich nicht die Na- tur/ ſondern ein geſchickter Wuͤndartzt und deſ-

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Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/200>, abgerufen am 27.11.2024.