Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

Bild:
<< vorherige Seite

Feldschers. Cap. VII.
Schüssel mit Essig/ die Schienen von Lin-
den-bürcken oder geschmeidigen Holtze ge-
macht so zuvor in heissem Wasser gelegen/
und gefüge gemacht worden/ damit sie sich
desto besser nach dem zerbrochnen Gliede
richten können/ den Ort wo daß Pflaster
liegen muß/ laß zuvor rund umb die Ver-
letzung mit einem Schermesser die Haare
abscheren/ damit daß Pflaster hernach de-
sto besser abgenommen werden kan.

Nach diesem so laß einen oder zwey dei-
ner Leute unten und die andern oben dem
Zerbrochnen Gliede stehen/ und zugleich
gemach ziehen/ damit die Einrichtung und
allgemeine Vereinbahrung von dir desto
besser verrichtet werden kan/ wenn du mer-
ckest/ daß sie genung gezogen/ so greiff mit
beyden Händen auf den verletzten Ort doch
also daß die Daumen oben kommen/ richte und
schiebe daß Zerbrochne wieder gemach an
seine Stelle/ biß du merckest/ daß alles in
richtiger Ordnung und dem andern gleich
worden/ deine Gesellen laß unterdeß immer
halten/ biß daß du daß Bruchpflaster/ so im
letzten Capittel bey den Artzneyen beschrieben
auffgelegt hast/ welches ohne Fallten
rund umb den Schenckel herumb gehen/

aus-
H v

Feldſchers. Cap. VII.
Schuͤſſel mit Eſſig/ die Schienen von Lin-
den-buͤrcken oder geſchmeidigen Holtze ge-
macht ſo zuvor in heiſſem Waſſer gelegen/
und gefuͤge gemacht worden/ damit ſie ſich
deſto beſſer nach dem zerbrochnen Gliede
richten koͤnnen/ den Ort wo daß Pflaſter
liegen muß/ laß zuvor rund umb die Ver-
letzung mit einem Schermeſſer die Haare
abſcheren/ damit daß Pflaſter hernach de-
ſto beſſer abgenommen werden kan.

Nach dieſem ſo laß einen oder zwey dei-
ner Leute unten und die andern oben dem
Zerbrochnen Gliede ſtehen/ und zugleich
gemach ziehen/ damit die Einrichtung und
allgemeine Vereinbahrung von dir deſto
beſſer verrichtet werden kan/ weñ du mer-
ckeſt/ daß ſie genung gezogen/ ſo greiff mit
beyden Haͤndẽ auf den verletzten Ort doch
alſo daß die Daumen oben kom̃en/ richte uñ
ſchiebe daß Zerbrochne wieder gemach an
ſeine Stelle/ biß du merckeſt/ daß alles in
richtiger Ordnung und dem andern gleich
wordẽ/ deine Geſellen laß unterdeß immer
haltẽ/ biß daß du daß Bruchpflaſter/ ſo im
letztẽ Capittel bey den Aꝛtzneyen beſchrieben
auffgelegt haſt/ welches ohne Fallten
rund umb den Schenckel herumb gehen/

auſ-
H v
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0153" n="113"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Feld&#x017F;chers.</hi><hi rendition="#aq">Cap. VII.</hi></fw><lb/>
Schu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el mit E&#x017F;&#x017F;ig/ die Schienen von Lin-<lb/>
den-bu&#x0364;rcken oder ge&#x017F;chmeidigen Holtze ge-<lb/>
macht &#x017F;o zuvor in hei&#x017F;&#x017F;em Wa&#x017F;&#x017F;er gelegen/<lb/>
und gefu&#x0364;ge gemacht worden/ damit &#x017F;ie &#x017F;ich<lb/>
de&#x017F;to be&#x017F;&#x017F;er nach dem zerbrochnen Gliede<lb/>
richten ko&#x0364;nnen/ den Ort wo daß Pfla&#x017F;ter<lb/>
liegen muß/ laß zuvor rund umb die Ver-<lb/>
letzung mit einem Scherme&#x017F;&#x017F;er die Haare<lb/>
ab&#x017F;cheren/ damit daß Pfla&#x017F;ter hernach de-<lb/>
&#x017F;to be&#x017F;&#x017F;er abgenommen werden kan.</p><lb/>
          <p>Nach die&#x017F;em &#x017F;o laß einen oder zwey dei-<lb/>
ner Leute unten und die andern oben dem<lb/>
Zerbrochnen Gliede &#x017F;tehen/ und zugleich<lb/>
gemach ziehen/ damit die Einrichtung und<lb/>
allgemeine Vereinbahrung von dir de&#x017F;to<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er verrichtet werden kan/ wen&#x0303; du mer-<lb/>
cke&#x017F;t/ daß &#x017F;ie genung gezogen/ &#x017F;o greiff mit<lb/>
beyden Ha&#x0364;nde&#x0303; auf den verletzten Ort doch<lb/>
al&#x017F;o daß die Daumen oben kom&#x0303;en/ richte un&#x0303;<lb/>
&#x017F;chiebe daß Zerbrochne wieder gemach an<lb/>
&#x017F;eine Stelle/ biß du mercke&#x017F;t/ daß alles in<lb/>
richtiger Ordnung und dem andern gleich<lb/>
worde&#x0303;/ deine Ge&#x017F;ellen laß unterdeß immer<lb/>
halte&#x0303;/ biß daß du daß Bruchpfla&#x017F;ter/ &#x017F;o im<lb/>
letzte&#x0303; Capittel bey den A&#xA75B;tzneyen be&#x017F;chrieben<lb/>
auffgelegt ha&#x017F;t/ welches ohne Fallten<lb/>
rund umb den Schenckel herumb gehen/<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">H v</fw><fw place="bottom" type="catch">au&#x017F;-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[113/0153] Feldſchers. Cap. VII. Schuͤſſel mit Eſſig/ die Schienen von Lin- den-buͤrcken oder geſchmeidigen Holtze ge- macht ſo zuvor in heiſſem Waſſer gelegen/ und gefuͤge gemacht worden/ damit ſie ſich deſto beſſer nach dem zerbrochnen Gliede richten koͤnnen/ den Ort wo daß Pflaſter liegen muß/ laß zuvor rund umb die Ver- letzung mit einem Schermeſſer die Haare abſcheren/ damit daß Pflaſter hernach de- ſto beſſer abgenommen werden kan. Nach dieſem ſo laß einen oder zwey dei- ner Leute unten und die andern oben dem Zerbrochnen Gliede ſtehen/ und zugleich gemach ziehen/ damit die Einrichtung und allgemeine Vereinbahrung von dir deſto beſſer verrichtet werden kan/ weñ du mer- ckeſt/ daß ſie genung gezogen/ ſo greiff mit beyden Haͤndẽ auf den verletzten Ort doch alſo daß die Daumen oben kom̃en/ richte uñ ſchiebe daß Zerbrochne wieder gemach an ſeine Stelle/ biß du merckeſt/ daß alles in richtiger Ordnung und dem andern gleich wordẽ/ deine Geſellen laß unterdeß immer haltẽ/ biß daß du daß Bruchpflaſter/ ſo im letztẽ Capittel bey den Aꝛtzneyen beſchrieben auffgelegt haſt/ welches ohne Fallten rund umb den Schenckel herumb gehen/ auſ- H v

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/153
Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/153>, abgerufen am 04.12.2024.