Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

Bild:
<< vorherige Seite

Feldschers. Cap. VI.
ches der leuchteste. 2. Wenn ein Bein kür-
tzer ist als das ander/ und man im anrüh-
ren des beschädigten Theils ein Geräusche
vernimbt. 3. Wenn kein Vermögen mehr
bey dem Gliede/ solches wie vor zugebrau-
chen/ sonderlich in den Beinen/ da man nicht
mehr darauff treten/ und in den Armen/
da man dieselben nicht mehr in die höhe
richten und sich darauff steuren kan 4 Em-
pfindet der Patient an dem Orte des Bru-
ches grosse Schmertzen/ wenn man darauf
greifft/ wegen grosser Empfindligkeit der
verletzten und verdreheten Nerven. 5. Am
allerbesten ist wenn der Verwundete dem
Artzt die Beschädigung/ wie sie zugegangen
berichtet/ wornach er sich am besten richten
kan.

Letzlich ist in diesem Capitel noch zu er-
innern dz die Brühe im Winter viel besser zu
curiren als im Sommer/ wie ich offt erfah-
ren/ und dieß vieleicht darumb weil die
Knochen zu selbiger Zeit viel truckner als
im Sommer/ da bey feuchtem Wetter sie
nicht aneinander heylen wollen/ und sich
gleichsam hin und her biegen lassen/ auch sind
die Brüche bey jungen Leuten geschwinder

als
H iiij

Feldſchers. Cap. VI.
ches der leuchteſte. 2. Wenn ein Bein kuͤr-
tzer iſt als das ander/ und man im anruͤh-
ren des beſchaͤdigten Theils ein Geraͤuſche
vernimbt. 3. Wenn kein Vermoͤgen mehr
bey dem Gliede/ ſolches wie vor zugebrau-
chen/ ſonderlich in den Beinẽ/ da man nicht
mehr darauff treten/ und in den Armen/
da man dieſelben nicht mehr in die hoͤhe
richten und ſich daꝛauff ſteuren kan 4 Em-
pfindet der Patient an dem Orte des Bru-
ches groſſe Schmertzen/ wenn man daꝛauf
greifft/ wegen groſſer Empfindligkeit der
verletzten und verdreheten Nerven. 5. Am
allerbeſten iſt wenn der Verwundete dem
Artzt die Beſchaͤdigung/ wie ſie zugegangen
berichtet/ wornach er ſich am beſtẽ richten
kan.

Letzlich iſt in dieſem Capitel noch zu er-
iñern dz die Bruͤhe im Winter viel beſſer zu
curiren als im Sommer/ wie ich offt erfah-
ren/ und dieß vieleicht darumb weil die
Knochen zu ſelbiger Zeit viel truckner als
im Sommer/ da bey feuchtem Wetter ſie
nicht aneinander heylen wollen/ und ſich
gleichſam hin uñ her biegẽ laſſen/ auch ſind
die Bruͤche bey jungen Leuten geſchwinder

als
H iiij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0151" n="111"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Feld&#x017F;chers.</hi><hi rendition="#aq">Cap. VI.</hi></fw><lb/>
ches der leuchte&#x017F;te. 2. Wenn ein Bein ku&#x0364;r-<lb/>
tzer i&#x017F;t als das ander/ und man im anru&#x0364;h-<lb/>
ren des be&#x017F;cha&#x0364;digten Theils ein Gera&#x0364;u&#x017F;che<lb/>
vernimbt. 3. Wenn kein Vermo&#x0364;gen mehr<lb/>
bey dem Gliede/ &#x017F;olches wie vor zugebrau-<lb/>
chen/ &#x017F;onderlich in den Beine&#x0303;/ da man nicht<lb/>
mehr darauff treten/ und in den Armen/<lb/>
da man die&#x017F;elben nicht mehr in die ho&#x0364;he<lb/>
richten und &#x017F;ich da&#xA75B;auff &#x017F;teuren kan 4 Em-<lb/>
pfindet der Patient an dem Orte des Bru-<lb/>
ches gro&#x017F;&#x017F;e Schmertzen/ wenn man da&#xA75B;auf<lb/>
greifft/ wegen gro&#x017F;&#x017F;er Empfindligkeit der<lb/>
verletzten und verdreheten Nerven. 5. Am<lb/>
allerbe&#x017F;ten i&#x017F;t wenn der Verwundete dem<lb/>
Artzt die Be&#x017F;cha&#x0364;digung/ wie &#x017F;ie zugegangen<lb/>
berichtet/ wornach er &#x017F;ich am be&#x017F;te&#x0303; richten<lb/>
kan.</p><lb/>
          <p>Letzlich i&#x017F;t in die&#x017F;em Capitel noch zu er-<lb/>
in&#x0303;ern dz die Bru&#x0364;he im Winter viel be&#x017F;&#x017F;er zu<lb/><hi rendition="#aq">curi</hi>ren als im Sommer/ wie ich offt erfah-<lb/>
ren/ und dieß vieleicht darumb weil die<lb/>
Knochen zu &#x017F;elbiger Zeit viel truckner als<lb/>
im Sommer/ da bey feuchtem Wetter &#x017F;ie<lb/>
nicht aneinander heylen wollen/ und &#x017F;ich<lb/>
gleich&#x017F;am hin un&#x0303; her biege&#x0303; la&#x017F;&#x017F;en/ auch &#x017F;ind<lb/>
die Bru&#x0364;che bey jungen Leuten ge&#x017F;chwinder<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">H iiij</fw><fw place="bottom" type="catch">als</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[111/0151] Feldſchers. Cap. VI. ches der leuchteſte. 2. Wenn ein Bein kuͤr- tzer iſt als das ander/ und man im anruͤh- ren des beſchaͤdigten Theils ein Geraͤuſche vernimbt. 3. Wenn kein Vermoͤgen mehr bey dem Gliede/ ſolches wie vor zugebrau- chen/ ſonderlich in den Beinẽ/ da man nicht mehr darauff treten/ und in den Armen/ da man dieſelben nicht mehr in die hoͤhe richten und ſich daꝛauff ſteuren kan 4 Em- pfindet der Patient an dem Orte des Bru- ches groſſe Schmertzen/ wenn man daꝛauf greifft/ wegen groſſer Empfindligkeit der verletzten und verdreheten Nerven. 5. Am allerbeſten iſt wenn der Verwundete dem Artzt die Beſchaͤdigung/ wie ſie zugegangen berichtet/ wornach er ſich am beſtẽ richten kan. Letzlich iſt in dieſem Capitel noch zu er- iñern dz die Bruͤhe im Winter viel beſſer zu curiren als im Sommer/ wie ich offt erfah- ren/ und dieß vieleicht darumb weil die Knochen zu ſelbiger Zeit viel truckner als im Sommer/ da bey feuchtem Wetter ſie nicht aneinander heylen wollen/ und ſich gleichſam hin uñ her biegẽ laſſen/ auch ſind die Bruͤche bey jungen Leuten geſchwinder als H iiij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/151
Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/151>, abgerufen am 12.12.2024.