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Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

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Feldschers. Cap. XI.
6. Genaw zusehen damit die Wunden
wohl gereiniget werde/ und nicht etwas so
mit hineingeschossen darinnen stecken bleibe.
7. So Beiner verletzet und Schieffer
verhanden dieselbe heraußnehmen/ und wo
sie gar entzwey wieder richten nicht gar zu
bald schienen gebr auchen/ und wie einen
offnen Beinbruch heilen.
8. Daß verlohrne Fleisch wieder ersetzen.
Und denn
9. Die Wunden zuheilen und beschliesen.
Hierbey wil ich noch mit anhero setzen.

Was bey vergifften Wunden ein Feldscher
in acht zu nehmen/ weil solches demselben
höchstnöthigst zu wissen. Sie sind gleich ge-
schehen auß Grausamkeit und gifftigem
Zorne der Thiere/ oder erdacht durch Men-
schen/ vermittelst derselben vergifften unzu-
lässigen Waffen/ von der ersten Art geschie-
het solches gemeiniglich durch rasende Hun-
de/ Wölffe/ Nattern/ Schlangen etc. mit
beissen und stechen; Dem sey nun wie ihm
wolle/ die Wunde werde verursacht/ entweder
durch ein vergifftetes Instrument oder durch
ein hinterlaßnes und eingedrücktes giftiges
Ferment so sind sie in Mangel nöthiger An-
tidotorum
und gegen Mittel tödtlich zu nen-

nen. Am
F
Feldſchers. Cap. XI.
6. Genaw zuſehen damit die Wunden
wohl gereiniget werde/ und nicht etwas ſo
mit hineingeſchoſſen darinnen ſtecken bleibe.
7. So Beiner verletzet und Schieffer
verhanden dieſelbe heraußnehmen/ und wo
ſie gar entzwey wieder richten nicht gar zu
bald ſchienen gebr auchen/ und wie einen
offnen Beinbruch heilen.
8. Daß verlohrne Fleiſch wieder erſetzen.
Und deñ
9. Die Wunden zuheilen und beſchlieſen.
Hierbey wil ich noch mit anhero ſetzen.

Was bey vergifften Wunden ein Feldſcher
in acht zu nehmen/ weil ſolches demſelben
hoͤchſtnoͤthigſt zu wiſſen. Sie ſind gleich ge-
ſchehen auß Grauſamkeit und gifftigem
Zorne der Thiere/ oder erdacht durch Men-
ſchen/ vermittelſt derſelben vergifften unzu-
laͤſſigen Waffen/ von der erſten Art geſchie-
het ſolches gemeiniglich durch raſende Hun-
de/ Woͤlffe/ Nattern/ Schlangen etc. mit
beiſſen und ſtechen; Dem ſey nun wie ihm
wolle/ die Wunde weꝛde veꝛuꝛſacht/ entwedeꝛ
durch ein vergifftetes Inſtrument oder durch
ein hinterlaßnes und eingedruͤcktes giftiges
Ferment ſo ſind ſie in Mangel noͤthiger An-
tidotorum
und gegen Mittel toͤdtlich zu nen-

nen. Am
F
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[73/0113] Feldſchers. Cap. XI. 6. Genaw zuſehen damit die Wunden wohl gereiniget werde/ und nicht etwas ſo mit hineingeſchoſſen darinnen ſtecken bleibe. 7. So Beiner verletzet und Schieffer verhanden dieſelbe heraußnehmen/ und wo ſie gar entzwey wieder richten nicht gar zu bald ſchienen gebr auchen/ und wie einen offnen Beinbruch heilen. 8. Daß verlohrne Fleiſch wieder erſetzen. Und deñ 9. Die Wunden zuheilen und beſchlieſen. Hierbey wil ich noch mit anhero ſetzen. Was bey vergifften Wunden ein Feldſcher in acht zu nehmen/ weil ſolches demſelben hoͤchſtnoͤthigſt zu wiſſen. Sie ſind gleich ge- ſchehen auß Grauſamkeit und gifftigem Zorne der Thiere/ oder erdacht durch Men- ſchen/ vermittelſt derſelben vergifften unzu- laͤſſigen Waffen/ von der erſten Art geſchie- het ſolches gemeiniglich durch raſende Hun- de/ Woͤlffe/ Nattern/ Schlangen etc. mit beiſſen und ſtechen; Dem ſey nun wie ihm wolle/ die Wunde weꝛde veꝛuꝛſacht/ entwedeꝛ durch ein vergifftetes Inſtrument oder durch ein hinterlaßnes und eingedruͤcktes giftiges Ferment ſo ſind ſie in Mangel noͤthiger An- tidotorum und gegen Mittel toͤdtlich zu nen- nen. Am F

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Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/113>, abgerufen am 28.11.2024.