Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.Des andern Buchs durch äusserliche Dinge nicht leichteintreiben/ noch durch Wollüste und Schrecken bewältigen lässet/ ein be- redter Mund/ wohlgestalter und ge- schickter Leib/ Glücks-Güter/ und zuförderst tapffere und Lob-würdige Thaten. §. 14. Jedoch können alle diese diß-
Des andern Buchs durch aͤuſſerliche Dinge nicht leichteintreiben/ noch durch Wolluͤſte und Schrecken bewaͤltigen laͤſſet/ ein be- redter Mund/ wohlgeſtalter und ge- ſchickter Leib/ Gluͤcks-Guͤter/ und zufoͤrderſt tapffere und Lob-wuͤrdige Thaten. §. 14. Jedoch koͤnnen alle dieſe diß-
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Des andern Buchs
durch aͤuſſerliche Dinge nicht leicht
eintreiben/ noch durch Wolluͤſte und
Schrecken bewaͤltigen laͤſſet/ ein be-
redter Mund/ wohlgeſtalter und ge-
ſchickter Leib/ Gluͤcks-Guͤter/ und
zufoͤrderſt tapffere und Lob-wuͤrdige
Thaten.
§. 14. Jedoch koͤnnen alle dieſe
Dinge mehr nicht/ als ein unvoll-
kommenes Recht/ oder eine Faͤhig-
keit/ der Ehre von andern Leuten ge-
waͤrtig zu ſeyn/ zuwege bringen.
Wenn nun jemand dieſelbige wohl-
verdienten Leuten verweigert/ der
thut ihnen zwar eigentlich kein Un-
recht/ jedoch bekoͤmmet er ſothaner
ſeiner Unbeſcheidenheit halber einen
uͤbeln Nahmen. Hingegen das
vollkommene Recht/ von andern
Leuten Ehre oder Ehren-Zeichen zu
verlangen/ ruͤhret her entweder von
der Gewalt und Bothmaͤßigkeit/ die
man uͤber ſie hat/ oder von gewiſſen
diß-
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Zitationshilfe: | Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 566. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/630>, abgerufen am 22.02.2025. |