Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.Des andern Buchs nen die hohe Obrigkeit eine vergebli-che Beschwerung über die Hälse zieht/ welches gleichwohl dem Zweck und Abschen derer Republiquen gerade entgegen stehet. §. 6. Alldieweil es aber mit allen glei-
Des andern Buchs nen die hohe Obrigkeit eine vergebli-che Beſchwerung uͤbeꝛ die Haͤlſe zieht/ welches gleichwohl dem Zweck und Abſchen derer Republiquen gerade entgegen ſtehet. §. 6. Alldieweil es aber mit allen glei-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0582" n="518"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des andern Buchs</hi></fw><lb/> nen die hohe Obrigkeit eine vergebli-<lb/> che Beſchwerung uͤbeꝛ die Haͤlſe zieht/<lb/> welches gleichwohl dem Zweck und<lb/> Abſchen derer <hi rendition="#aq">Republi</hi>quen gerade<lb/> entgegen ſtehet.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 6.</head> <p>Alldieweil es aber <hi rendition="#fr">mit allen<lb/> Geſetzen</hi> umſonſt iſt/ wann die hohe<lb/> Obrigkeit deroſelben Ubertretung<lb/> ungeſtrafft hingehen laͤſſet; als muß<lb/> ſie ſelbige gebuͤhrend zur <hi rendition="#aq">Exſequuti-<lb/> on</hi> <hi rendition="#fr">bringen/</hi> einem jeden ohne lan-<lb/> ges Verzoͤgern/ vergebliches Vertroͤ-<lb/> ſten und Herummerfuͤhren zu ſeinen<lb/> Rechten verhelffen/ auch nach Be-<lb/> ſchaffenheit eines jeden Verbrechens/<lb/> und des Miſſethaͤters Vorſatze und<lb/> Boßheit <hi rendition="#fr">Straffe aufferlegen/</hi> und<lb/> ohne erhebliche Urſache nicht leichtlich<lb/> durch die Finger ſehen/ immaſſen es<lb/> nicht allein die groͤſſeſte Unbilligkeit/<lb/> ſondern auch ein kraͤfftiges Mittel iſt/<lb/> derer Unterthanen Gemuͤther ſchwuͤ-<lb/> rig zu machen/ wofern die jenigen/ die<lb/> <fw place="bottom" type="catch">glei-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [518/0582]
Des andern Buchs
nen die hohe Obrigkeit eine vergebli-
che Beſchwerung uͤbeꝛ die Haͤlſe zieht/
welches gleichwohl dem Zweck und
Abſchen derer Republiquen gerade
entgegen ſtehet.
§. 6. Alldieweil es aber mit allen
Geſetzen umſonſt iſt/ wann die hohe
Obrigkeit deroſelben Ubertretung
ungeſtrafft hingehen laͤſſet; als muß
ſie ſelbige gebuͤhrend zur Exſequuti-
on bringen/ einem jeden ohne lan-
ges Verzoͤgern/ vergebliches Vertroͤ-
ſten und Herummerfuͤhren zu ſeinen
Rechten verhelffen/ auch nach Be-
ſchaffenheit eines jeden Verbrechens/
und des Miſſethaͤters Vorſatze und
Boßheit Straffe aufferlegen/ und
ohne erhebliche Urſache nicht leichtlich
durch die Finger ſehen/ immaſſen es
nicht allein die groͤſſeſte Unbilligkeit/
ſondern auch ein kraͤfftiges Mittel iſt/
derer Unterthanen Gemuͤther ſchwuͤ-
rig zu machen/ wofern die jenigen/ die
glei-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/582 |
Zitationshilfe: | Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 518. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/582>, abgerufen am 22.02.2025. |