Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.achtes Capitel. Verwaltung der Republique stecke/anzusehen/ sondern vielmehr davor zu halten/ daß dergleichen Form durch öffentliche Gesetze und Gewonheiten wider die gemeinen Staats-Reguln vor rechtmäßig und richtig einge- führet worden. Weil man aber von einer gemeinen Regul auff unendli- che Weise abschreiten kan/ so lassen sich auch die unregulirten Republi- quen in gewisse und gemessene Sor- ten nicht abtheilen. Jedoch kan man dererselben Beschaffenheit aus einem und andern Exempel abneh- men. Wenn eine Republique so angeleget ist/ daß der obere Staats- Rath und das Volck die Reichs-Ge- schäffte beyderseits mit gleich-hohem Rechte und Befugniß abhandeln/ al- so/ daß keines dem andern hierinne unterworffen seyn darff. Oder wenn derer Stände Macht in einem Rei- che dergestalt angewachsen ist/ daß sie dem Y
achtes Capitel. Verwaltung der Republique ſtecke/anzuſehen/ ſondern vielmehr davor zu halten/ daß dergleichen Form durch oͤffentliche Geſetze und Gewonheiten wider die gemeinen Staats-Reguln vor rechtmaͤßig und richtig einge- fuͤhret worden. Weil man aber von einer gemeinen Regul auff unendli- che Weiſe abſchreiten kan/ ſo laſſen ſich auch die unregulirten Republi- quen in gewiſſe und gemeſſene Sor- ten nicht abtheilen. Jedoch kan man dererſelben Beſchaffenheit aus einem und andern Exempel abneh- men. Wenn eine Republique ſo angeleget iſt/ daß der obere Staats- Rath und das Volck die Reichs-Ge- ſchaͤffte beyderſeits mit gleich-hohem Rechte und Befugniß abhandeln/ al- ſo/ daß keines dem andern hierinne unterworffen ſeyn darff. Oder wenn derer Staͤnde Macht in einem Rei- che dergeſtalt angewachſen iſt/ daß ſie dem Y
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achtes Capitel.
Verwaltung der Republique ſtecke/
anzuſehen/ ſondern vielmehr davor zu
halten/ daß dergleichen Form durch
oͤffentliche Geſetze und Gewonheiten
wider die gemeinen Staats-Reguln
vor rechtmaͤßig und richtig einge-
fuͤhret worden. Weil man aber von
einer gemeinen Regul auff unendli-
che Weiſe abſchreiten kan/ ſo laſſen
ſich auch die unregulirten Republi-
quen in gewiſſe und gemeſſene Sor-
ten nicht abtheilen. Jedoch kan
man dererſelben Beſchaffenheit aus
einem und andern Exempel abneh-
men. Wenn eine Republique ſo
angeleget iſt/ daß der obere Staats-
Rath und das Volck die Reichs-Ge-
ſchaͤffte beyderſeits mit gleich-hohem
Rechte und Befugniß abhandeln/ al-
ſo/ daß keines dem andern hierinne
unterworffen ſeyn darff. Oder wenn
derer Staͤnde Macht in einem Rei-
che dergeſtalt angewachſen iſt/ daß ſie
dem
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