Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.vierdtes Capitel. wohl auch ein Mensch sey/ und manihm dannenhero keinesweges denen- jenigen Dingen in alle Wege gleich halten dürffe/ welche wir nach un- sern Gefallen mißbrauchen und gäntzlich hinrichten mögen. Ja/ wenn man einen solchen Knecht ver- äussern wil/ daß man ihn mit Fleiß/ und ohne seine Verschuldung/ nicht an einen solchen Herrn bringe/ all- wo er nichts anders/ als ein un- menschliches Tractament zu gewar- ten hat. §. 6. Endlich so ist auch dieses an hen;
vierdtes Capitel. wohl auch ein Menſch ſey/ und manihm dannenhero keinesweges denen- jenigen Dingen in alle Wege gleich halten duͤrffe/ welche wir nach un- ſern Gefallen mißbrauchen und gaͤntzlich hinrichten moͤgen. Ja/ wenn man einen ſolchen Knecht ver- aͤuſſern wil/ daß man ihn mit Fleiß/ und ohne ſeine Verſchuldung/ nicht an einen ſolchen Herrn bringe/ all- wo er nichts anders/ als ein un- menſchliches Tractament zu gewar- ten hat. §. 6. Endlich ſo iſt auch dieſes an hen;
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vierdtes Capitel.
wohl auch ein Menſch ſey/ und man
ihm dannenhero keinesweges denen-
jenigen Dingen in alle Wege gleich
halten duͤrffe/ welche wir nach un-
ſern Gefallen mißbrauchen und
gaͤntzlich hinrichten moͤgen. Ja/
wenn man einen ſolchen Knecht ver-
aͤuſſern wil/ daß man ihn mit Fleiß/
und ohne ſeine Verſchuldung/ nicht
an einen ſolchen Herrn bringe/ all-
wo er nichts anders/ als ein un-
menſchliches Tractament zu gewar-
ten hat.
§. 6. Endlich ſo iſt auch dieſes an
vielen Orten gebraͤuchlich/ daß die
von Knechten erzeugete Kinder
ſelbſt wieder in die Knechtſchafft ver-
fallen/ und als Leibeigene/ ihrer Muͤt-
ter Herren zugehoͤren. Und ſolches
zwar aus dieſer Urſachen/ weil/ weſ-
ſen der Leibeigene iſt/ demjenigen von
Rechtswegen auch die daher entfal-
lende Fruͤchte und Nutzungen zuſte-
hen;
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