Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.vierdtes Capitel. gen/ und gegen Darreichung steti-gen Unterhaltes/ und anderer Noth- durfft einen Herrn ihre Dienste auf Lebens-Zeit versprochen haben. Her- nacher/ als sich unter den Menschen hin und wieder Krieg und Unruhe angesponnen/ so ist es bey denen mei- sten Völckern in Gebrauch kommen/ daß man diejenigen/ denen/ als Kriegs-Gefangenen/ das Leben geschencket worden/ zusamt ihren Kindern und Nachkommen/ in die Dienstbarkeit oder Knechtschafft ge- stecket; wiewohl es auch dererjenigen Nationen nicht wenige giebet/ bey denen dergleichen Knechtschafft nicht im Gebrauche ist/ sondern alle häus- liche Verrichtungen durch gewisse hie- zu auf eine Zeitlang bedungene oder gemietete Lohn-Leute expediret wer- den. §. 2. Nachdem es aber/ so zu sa- Dienst-
vierdtes Capitel. gen/ und gegen Darreichung ſteti-gen Unterhaltes/ und anderer Noth- durfft einen Herrn ihre Dienſte auf Lebens-Zeit verſprochen haben. Her- nacher/ als ſich unter den Menſchen hin und wieder Krieg und Unruhe angeſponnen/ ſo iſt es bey denen mei- ſten Voͤlckern in Gebrauch kommen/ daß man diejenigen/ denen/ als Kriegs-Gefangenen/ das Leben geſchencket worden/ zuſamt ihren Kindern und Nachkommen/ in die Dienſtbarkeit oder Knechtſchafft ge- ſtecket; wiewohl es auch dererjenigen Nationen nicht wenige giebet/ bey denen dergleichen Knechtſchafft nicht im Gebrauche iſt/ ſondern alle haͤus- liche Verꝛichtungen duꝛch gewiſſe hie- zu auf eine Zeitlang bedungene oder gemietete Lohn-Leute expediret wer- den. §. 2. Nachdem es aber/ ſo zu ſa- Dienſt-
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vierdtes Capitel.
gen/ und gegen Darreichung ſteti-
gen Unterhaltes/ und anderer Noth-
durfft einen Herrn ihre Dienſte auf
Lebens-Zeit verſprochen haben. Her-
nacher/ als ſich unter den Menſchen
hin und wieder Krieg und Unruhe
angeſponnen/ ſo iſt es bey denen mei-
ſten Voͤlckern in Gebrauch kommen/
daß man diejenigen/ denen/ als
Kriegs-Gefangenen/ das Leben
geſchencket worden/ zuſamt ihren
Kindern und Nachkommen/ in die
Dienſtbarkeit oder Knechtſchafft ge-
ſtecket; wiewohl es auch dererjenigen
Nationen nicht wenige giebet/ bey
denen dergleichen Knechtſchafft nicht
im Gebrauche iſt/ ſondern alle haͤus-
liche Verꝛichtungen duꝛch gewiſſe hie-
zu auf eine Zeitlang bedungene oder
gemietete Lohn-Leute expediret wer-
den.
§. 2. Nachdem es aber/ ſo zu ſa-
gen/ unterſchiedene Grade der
Dienſt-
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