Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.erstes Capitel. §. 10. Wenn einer den andern lung S
erſtes Capitel. §. 10. Wenn einer den andern lung S
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0461" n="397"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">erſtes Capitel.</hi> </fw><lb/> <div n="3"> <head>§. 10.</head> <p>Wenn einer den andern<lb/><hi rendition="#fr">im Natuͤrlichen Stande nicht<lb/> abſtattet/</hi> und entrichtet/ was er<lb/> ihn Vermoͤge eines Pacts ſchuldig<lb/> iſt/ oder ihn ein Unrecht zufuͤget/ oder<lb/> oder ſonſt zwiſchen ſolchen Leuten ei-<lb/> ne <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Controvers</hi></hi> entſtehet/ ſo iſt nie-<lb/> mand/ der ſie aus einer Obern Ge-<lb/> walt zu Entrichtung der Schuld/<lb/> Vergnuͤgung der Beleidigung/ oder<lb/> Aufhebung des Streits anſtr en-<lb/> gen duͤrffe/ gleich wie etwan in de-<lb/> nen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Republiqven</hi>,</hi> allwo man des ge-<lb/> meinen Richters Amt und Huͤlffe<lb/> anruffen kan. Weil aber auch die<lb/> Natuͤrlichen Rechte nicht verſtatten/<lb/> um jeden Dinges willen alſo gleich<lb/> einen Krieg anzufangen/ wenn einer<lb/> ſeiner Gerechtſame ſchon mehr als<lb/> andere verſichert waͤre; Als muß<lb/> man billich zuvor verſuchen/ ob die<lb/> Sache nicht durch einen gelindern<lb/> Weg/ nehmlich durch guͤtliche Hand-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">S</fw><fw place="bottom" type="catch">lung</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [397/0461]
erſtes Capitel.
§. 10. Wenn einer den andern
im Natuͤrlichen Stande nicht
abſtattet/ und entrichtet/ was er
ihn Vermoͤge eines Pacts ſchuldig
iſt/ oder ihn ein Unrecht zufuͤget/ oder
oder ſonſt zwiſchen ſolchen Leuten ei-
ne Controvers entſtehet/ ſo iſt nie-
mand/ der ſie aus einer Obern Ge-
walt zu Entrichtung der Schuld/
Vergnuͤgung der Beleidigung/ oder
Aufhebung des Streits anſtr en-
gen duͤrffe/ gleich wie etwan in de-
nen Republiqven, allwo man des ge-
meinen Richters Amt und Huͤlffe
anruffen kan. Weil aber auch die
Natuͤrlichen Rechte nicht verſtatten/
um jeden Dinges willen alſo gleich
einen Krieg anzufangen/ wenn einer
ſeiner Gerechtſame ſchon mehr als
andere verſichert waͤre; Als muß
man billich zuvor verſuchen/ ob die
Sache nicht durch einen gelindern
Weg/ nehmlich durch guͤtliche Hand-
lung
S
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |