Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.erstes Capitel. die jenige Beschaffenheit/ darein ervon GOtt seinem Schöpffer gesetzet/ und vor allen andern Thieren mit einer sonderbaren Vortrefligkeit ist begabet worden. Aus welchem Stande denn dieses erfolget/ daß er GOtt vor seinen Urheber erkennen/ ihn ehren/ seine Wercke bewundern/ und sein Leben auf eine von der un- vernünfftigen Thiere ihrer gantz un- terschiedene Weise anstellen solle. Dannenhero auch diesem Stande das wüste Leben und Zustand de- rer Bestien entgegen gesetzet wird. §. 4. Nach der andern Art mensch- R 7
erſtes Capitel. die jenige Beſchaffenheit/ darein ervon GOtt ſeinem Schoͤpffer geſetzet/ und vor allen andern Thieren mit einer ſonderbaren Vortrefligkeit iſt begabet worden. Aus welchem Stande denn dieſes erfolget/ daß er GOtt vor ſeinen Urheber erkennen/ ihn ehren/ ſeine Wercke bewundern/ und ſein Leben auf eine von der un- vernuͤnfftigen Thiere ihrer gantz un- terſchiedene Weiſe anſtellen ſolle. Dannenhero auch dieſem Stande das wuͤſte Leben und Zuſtand de- rer Beſtien entgegen geſetzet wird. §. 4. Nach der andern Art menſch- R 7
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erſtes Capitel.
die jenige Beſchaffenheit/ darein er
von GOtt ſeinem Schoͤpffer geſetzet/
und vor allen andern Thieren mit
einer ſonderbaren Vortrefligkeit iſt
begabet worden. Aus welchem
Stande denn dieſes erfolget/ daß er
GOtt vor ſeinen Urheber erkennen/
ihn ehren/ ſeine Wercke bewundern/
und ſein Leben auf eine von der un-
vernuͤnfftigen Thiere ihrer gantz un-
terſchiedene Weiſe anſtellen ſolle.
Dannenhero auch dieſem Stande
das wuͤſte Leben und Zuſtand de-
rer Beſtien entgegen geſetzet wird.
§. 4. Nach der andern Art
kan man den Natuͤrlichen Stand ei-
nes Menſchen alſo betrachten/ daß
man ſich in ſeinem Gemuͤthe fuͤrſtel-
lig mache/ was es doch vor eine Be-
wandniß mit ihm haben würde/
wenn ein jeder ſich ſelbſt gelaſſen/ ſich
ohne einiges andern Menſchen zu-
thun bey demjenigen Zuſtande der
menſch-
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