Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.Des ersten Buchs nicht nachkommen. Denn man magsich die gemeine Bemerckung der Gottheit vorstellen unter was vor einen Special-Concepte man wil; so wird durch einen wissenlichen Mein-Eyd auf Seiten dessen/ der ihm begehet/ und so viel an ihm ist/ dennoch die schuldige Hochachtung der Göttlichen Majestät geschändet und gelästert. §. 5. Zur Verbindligkeit eines Ey-
Des erſten Buchs nicht nachkommen. Denn man magſich die gemeine Bemerckung der Gottheit vorſtellen unter was vor einen Special-Concepte man wil; ſo wird durch einen wiſſenlichen Mein-Eyd auf Seiten deſſen/ der ihm begehet/ und ſo viel an ihm iſt/ dennoch die ſchuldige Hochachtung der Goͤttlichen Majeſtaͤt geſchaͤndet und gelaͤſtert. §. 5. Zur Verbindligkeit eines Ey-
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Des erſten Buchs
nicht nachkommen. Denn man mag
ſich die gemeine Bemerckung der
Gottheit vorſtellen unter was vor
einen Special-Concepte man wil;
ſo wird durch einen wiſſenlichen
Mein-Eyd auf Seiten deſſen/ der
ihm begehet/ und ſo viel an ihm iſt/
dennoch die ſchuldige Hochachtung
der Goͤttlichen Majeſtaͤt geſchaͤndet
und gelaͤſtert.
§. 5. Zur Verbindligkeit eines
Eydes wird erfordert/ daß er mit
gutem Bedacht und Vorſatz ge-
ſchehe. Dannenhero wird derjenige
nicht daran verbunden/ der eine
Eydes-Formul nur etwa ſchlechter
Dinges herſaget/ oder ſie in der er-
ſten Perſon/ ich N. ſchwere/ ꝛc. ei-
nen andern vorlieſet; Allein derje-
nige/ der ſich in Eruſte davor an-
giebet/ daß er ſchweren wolle/ der
machet ſich allerdinges verbindlich/
wenn er auch gleich unten wehrender
Ey-
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Zitationshilfe: | Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/330>, abgerufen am 22.02.2025. |