Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.Des ersten Buchs ersten zugegen gehandelt wird/ undda beyde zugleich ohnmöglich Be- ftand haben/ oder zugleich erfüllet werden könten. Hierauf gründet sich das bekante Sprichwort: Wer eher kömmet/ der mählet eher. §. 20. Uber dis ist bey denen Ver- ste-
Des erſten Buchs erſten zugegen gehandelt wird/ undda beyde zugleich ohnmoͤglich Be- ftand haben/ oder zugleich erfuͤllet werden koͤnten. Hierauf gruͤndet ſich das bekante Sprichwort: Wer eher koͤmmet/ der maͤhlet eher. §. 20. Uber dis iſt bey denen Ver- ſte-
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Des erſten Buchs
erſten zugegen gehandelt wird/ und
da beyde zugleich ohnmoͤglich Be-
ftand haben/ oder zugleich erfuͤllet
werden koͤnten. Hierauf gruͤndet ſich
das bekante Sprichwort: Wer eher
koͤmmet/ der maͤhlet eher.
§. 20. Uber dis iſt bey denen Ver-
ſprechen zu foͤrderſt in acht zu neh-
men/ daß man ſie entweder ſchlech-
ter Dinges/ oder unter einer ge-
wiſſen Bedingung abzufaſſen pfle-
ge/ da nemlich die Krafft und Giltig-
keit dererſelben auf einen/ von Zu-
faͤlligkeit/ oder menſchlicher Will-
kuͤhr herruͤhrenden Ausgang ausge-
ſetzet wird. Es ſeynd aber ſothanige
Bedingungen entweder moͤgliche/
oder unmoͤgliche. Jene werden wie-
der eingetheilet in zufaͤllige/ oder
aufn Gluͤck-beruhende/ deren Seyn
und Nicht-Seyn in unſerer Gewalt
nicht ſtehet: in wilkuͤhrliche/ oder
in das Menſchen freyen Willen be-
ſte-
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