Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.Des ersten Buchs solche Trunckenheit gelauret/ und et-was bey verspührter daherrührender Leicht-Willigkeit mit List heraus gelocket/ der würde sich in Wahrheit von der wohlverdienten Anschuldi- gung eines boshafften Betrugs nicht loswürcken können. Allein/ wenn einer nach verdaueten Rausche das in Drunckenheit beschehene vor ge- nehm hält/ so ist er allerdinges auch darzu verbunden/ nicht so wohl von wegen dessen/ das er sich trunckener/ sondern/ was er sich nichterner Wei- se gefallen lassen. §. 11. Wie lange sonst bey Kin- man
Des erſten Buchs ſolche Trunckenheit gelauret/ und et-was bey verſpuͤhrter daherruͤhrender Leicht-Willigkeit mit Liſt heraus gelocket/ der wuͤrde ſich in Wahrheit von der wohlverdienten Anſchuldi- gung eines boshafften Betrugs nicht loswuͤrcken koͤnnen. Allein/ wenn einer nach verdaueten Rauſche das in Drunckenheit beſchehene vor ge- nehm haͤlt/ ſo iſt er allerdinges auch darzu verbunden/ nicht ſo wohl von wegen deſſen/ das er ſich trunckener/ ſondern/ was er ſich nichterner Wei- ſe gefallen laſſen. §. 11. Wie lange ſonſt bey Kin- man
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0292" n="228"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des erſten Buchs</hi></fw><lb/> ſolche Trunckenheit gelauret/ und et-<lb/> was bey verſpuͤhrter daherruͤhrender<lb/> Leicht-Willigkeit mit Liſt heraus<lb/> gelocket/ der wuͤrde ſich in Wahrheit<lb/> von der wohlverdienten Anſchuldi-<lb/> gung eines boshafften Betrugs nicht<lb/> loswuͤrcken koͤnnen. Allein/ wenn<lb/> einer nach verdaueten Rauſche das in<lb/> Drunckenheit beſchehene vor ge-<lb/> nehm haͤlt/ ſo iſt er allerdinges auch<lb/> darzu verbunden/ nicht ſo wohl von<lb/> wegen deſſen/ das er ſich trunckener/<lb/> ſondern/ was er ſich nichterner Wei-<lb/> ſe gefallen laſſen.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 11.</head> <p>Wie <hi rendition="#fr">lange</hi> ſonſt <hi rendition="#fr">bey Kin-<lb/> dern die Schwaͤche des Verſtan-<lb/> des waͤre/</hi> welche der Vollziehung<lb/> einer zurecht giltigen Verbindligkeit<lb/> in Weg ſteht/ das kan man uͤbeꝛhaupt<lb/> ſo eigendlich nicht ausmachen; in-<lb/> dem das <hi rendition="#aq">Judicium</hi> bey manchen zei-<lb/> tiger/ bey manchen hingegen langſa-<lb/> mer zu reiffen beginnet; ſondern<lb/> <fw place="bottom" type="catch">man</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [228/0292]
Des erſten Buchs
ſolche Trunckenheit gelauret/ und et-
was bey verſpuͤhrter daherruͤhrender
Leicht-Willigkeit mit Liſt heraus
gelocket/ der wuͤrde ſich in Wahrheit
von der wohlverdienten Anſchuldi-
gung eines boshafften Betrugs nicht
loswuͤrcken koͤnnen. Allein/ wenn
einer nach verdaueten Rauſche das in
Drunckenheit beſchehene vor ge-
nehm haͤlt/ ſo iſt er allerdinges auch
darzu verbunden/ nicht ſo wohl von
wegen deſſen/ das er ſich trunckener/
ſondern/ was er ſich nichterner Wei-
ſe gefallen laſſen.
§. 11. Wie lange ſonſt bey Kin-
dern die Schwaͤche des Verſtan-
des waͤre/ welche der Vollziehung
einer zurecht giltigen Verbindligkeit
in Weg ſteht/ das kan man uͤbeꝛhaupt
ſo eigendlich nicht ausmachen; in-
dem das Judicium bey manchen zei-
tiger/ bey manchen hingegen langſa-
mer zu reiffen beginnet; ſondern
man
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |