Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.Des ersten Buchs nigsten ebenfalls so gut/ als einMensch/ und der gleicher Natur mit ihm theilhafftig ist/ geachtet wird; als muß man dieses zum andern bey der schuldigen Gebühr derer Men- schen gegen einander in acht nehmen: Daß nemlich ein jeder den andern vor einen Menschen halte/ und ihm also begegne/ als einen/ der ihm von Natur gleich/ oder der eben so wohl ein Mensch ist/ als er. §. 2. Es bestehet aber diese in
Des erſten Buchs nigſten ebenfalls ſo gut/ als einMenſch/ und der gleicher Natur mit ihm theilhafftig iſt/ geachtet wird; als muß man dieſes zum andern bey der ſchuldigen Gebuͤhr derer Men- ſchen gegen einander in acht nehmen: Daß nemlich ein jeder den andern vor einen Menſchen halte/ und ihm alſo begegne/ als einen/ der ihm von Natur gleich/ oder der eben ſo wohl ein Menſch iſt/ als er. §. 2. Es beſtehet aber dieſe in
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Des erſten Buchs
nigſten ebenfalls ſo gut/ als ein
Menſch/ und der gleicher Natur mit
ihm theilhafftig iſt/ geachtet wird; als
muß man dieſes zum andern bey
der ſchuldigen Gebuͤhr derer Men-
ſchen gegen einander in acht nehmen:
Daß nemlich ein jeder den andern
vor einen Menſchen halte/ und
ihm alſo begegne/ als einen/ der
ihm von Natur gleich/ oder der
eben ſo wohl ein Menſch iſt/ als
er.
§. 2. Es beſtehet aber dieſe
Gleichheit derer Menſchen nicht al-
lein darinnen/ daß die Erwachſenen
einander an Kraͤfften und Staͤrcke
in ſofern faſt alle gleich ſeyn/ daß auch
der Schwaͤchere dem Staͤrckern den
Tod/ entweder durch Hinterliſt/
oder Geſchickligkeit/ oder auch wohl
durch Behuf derer Waffen zuwege
bringen koͤnne; ſondern auch in dem/
daß/ obgleich einer vor den andern
in
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Zitationshilfe: | Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/254>, abgerufen am 22.02.2025. |